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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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Einfacher Mord ist Sache der Stadtpolizei, das weißt du genauso gut wie ich.«
    Phils Gesicht war seltsam starr.
    »He, Phil! Was ist nun wirklich los?«
    »Jerry«, sagte er. »Es tut mir leid, daß gerade ich es dir sagen muß. Wirklich, es tut mir verdammt leid.«
    Ich fühlte, wie sich etwas in mir spannte.
    »Rede schon«, murmelte ich.
    »Mrs. Prieve wurde in einer Toreinfahrt gefunden. Sie sah sehr friedlich aus. Wie eine Schlafende…«
    Eine beklemmende Angst stieg in mir auf. Ich ahnte bereits, worauf er hinaus wollte, aber ich mußte sichergehen. »Todesursache?«
    Phil sah mich offen an. Leise erklärte er: »Sie starb an einer Überdosis von Morphium.«
    Ich fühlte, wie der Boden unter meinen Füßen schwankte.
    »So leid es mir tut, Jerry«, sagte Phil, »aber dies ist ein Fall für den FBI. Und es ist ein schwerwiegenderer Fall als der Diebstahl einer Anzahl von Morphiumampullen. Wir müssen uns sofort darum kümmern. Unsere Mordkommission ist bereits am Tatort. Der Chef hat uns beiden diesen Fall übertragen.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an.
    Die Folgen dieser Ereignisse in bezug auf Sarah waren überhaupt noch nicht abzusehen. Aber es konnten kaum gute Folgen sein, die sich für Sarah daraus ergeben würden.
    »Ich hätte am liebsten Mr. High gebeten«, fuhr Phil fort, »andere G-men mit diesem Fall zu beauftragen. Aber dann hätte er nach Gründen gefragt. Sollte ich ihm sagen, es bestehe die Gefahr, daß du bei der Bearbeitung dieses Falles nicht unparteiisch und objektiv sein würdest? Und daß ich demnach auch nicht unparteiisch sein könnte, weil du immerhin mein Freund bist?«
    Ich sah ihn an. Phil klopfte mir auf die Schulter.
    »Komm, Jerry«, sagte er weich. »Kümmern wir uns um die Geschichte. In einer gewissen Hinsicht ist es ja auch am besten, daß wir uns darum kümmern müssen und nicht andere, nicht wahr? Wir können jetzt für Dr. Kingsdon tun, was in unseren Kräften steht.«
    Ich hielt ihm die Hand hin.
    Er schlug ein.
    »Ich weiß schon«, sagte er. »Was auch kommt, wir sind G-men! Du und ich, wir sind und bleiben G-men.«
    Und in dieser Sekunde wußte ich, daß auch eine Frau niemals etwas an unserer Freundschaft würde ändern können.
    Wir fuhren hinab in den Hof und setzten uns in meinen Jaguar. Bis zur 74. Straße war es ein schönes Stück, aber wir verschafften uns mit Hilfe der Polizeisirene an meinem Jaguar freie Fahrbahn, und so ging es etwas schneller.
    Den Tatort konnten wir endlich finden. Eine breite Toreinfahrt war von den Wagen unserer Mordkommission umstellt. Ein paar herbeibefohlene Cops vom nächsten Stadtpolizeirevier sorgten für die reibungslose Umleitung des Verkehrs. Außerdem sperrten sie die Toreinfahrt für neugierige Reporter und Gaffer.
    Mittels unseres Ausweises verschafften wir uns bei der Absperrung Durchgang und kamen in die Toreinfahrt.
    Sie mochte an die acht Yard breit sein Und wurde vorn zur Straße hin durch ein hohes zweiflügeliges Tor abgeschlossen, das tagsüber offenstand. Hinten im Hof erkannten wir eine Reihe Garagen, von denen einige Türen offenstanden.
    Ian Reverly leitete unsere Mordkommission.
    »Hallo Ian!« sagten wir, als wir ihn mitten in der Toreinfahrt trafen.
    »Hallo, Jerry! Hallo Phil! Ihr seid mit der Klärung dieser Geschichte betraut worden, nicht wahr? Mir wurde es von der Zentrale bereits über die Funksprechanlage im Einsatzwagen durchgegeben.«
    »Ja, wir sollen uns um die Geschichte kümmern.«
    »Gut. Ich lasse die Akten der Mordkommission sofort in euer Office schicken, nachdem wir alles erfaßt haben.«
    »Gut«, nickte ich. »Liegt die Frau noch hier?«
    »Ja, hinter der Ecke dort, die in den Hof einmündet.«
    »Wurde sie schon untersucht?«
    »Ja. Der Doc nahm die erste Untersuchung vor, ohne ihre Stellung zu verändern. Er sagte, es wäre ziemlich einfach gewesen. Tod durch eine Überdosis von Morphium, das ihr vor höchstens zwei Stunden eingegeben wurde. Es muß eine ungeheure Dosis gewesen sein. Als wir ankamen, war bereits nichts mehr zu machen.«
    Wir gingen die Toreinfahrt entlang bis zu der Ecke, wo sie sich zu dem großen Hof ausweitete. Links lehnte die Frau an einer hohen Ziegelsteinmauer. Es sah aus, als hätte sie sich ein wenig in die Sonne setzen wollen, die hier zwischen zwei Wolkenkratzern in einem recht breiten Streifen in den Hof einfiel.
    An ihrem linken Arm baumelte ein Handtäschchen. Mir kam die Frau bekannt vor, aber ich wußte zunächst nicht, wo ich sie schon gesehen
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