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0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
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Gesichter, aber in Anbetracht der Tommy Gun blieb ihnen nichts übrig, als brav mitzugehen.
    Zuerst kletterte Pete in den wartenden Wagen, Dann die beiden Gangster. Zum Schluß Kay. Der Fahrer sah die Maschinenpistole und wollte aufmucken.
    »Keine Volksreden, Brüderchen«, brummte Kay. »Du fährst uns zum Hafen, ich sage dir, wo du halten sollst. Du bekommst dein Fahrgeld und kannst unbeschädigt wieder abzwitschern, wenn du vernünftig bist.«
    Der Fahrer hielt es für klüger nachzugeben. Nach zwanzig Minuten konnten sie aussteigen.
    Kay nahm den beiden Gangstern die Pistolen ab und sagte: »Trollt euch. Und bestellt euren Leuten, daß mein Angebot bleibt: Sie können zu uns kommen. Paßt ihnen das nicht, wird bei euch eine Epidemie ausbrechen. Mit viel Verlusten auf eurer Seite. Und jetzt haut ab!«
    Sie ließen es sich nicht zweimal sagen. Zufrieden marschierten Pete und Kay auf der Mole entlang. Als sie am Schuppen ankamen, wurden sie von Jack Rivers empfangen. Er starrte Kay lange an, dann sagte er nur ein einziges Wort: »Vormann!«
    ***
    Als Kay nach einem ausführlichen Bericht, den er dem Gangsterboß liefern mußte, in sein Zimmer zurückkam, merkte er sofort, daß die anderen inzwischen seine Habseligkeiten genau durchsucht hatten. Nun, damit hatte er gerechnet.
    Er streckte sich auf dem Feldbett aus, zog eine Decke über sich und war in wenigen Minuten eingeschlafen. Jemand fragte, ob er etwas zu essen haben wollte, aber er grunzte als Erwiderung, daß er nur Schlaf und nichts weiter wollte. Da ließ man ihn in Ruhe.
    Gegen halb sieben abends stand er wieder auf. Er wusch sich in einer Schüssel, die er sich besorgt hatte, und steckte sich danach eine Zigarette an. Dann ging er in das Zimmer, in dem er Jack Rivers zuerst gesprochen hatte.
    Jack saß wieder auf seinem Bett.
    »Was willst du?« fragte er.
    »Möchte mal telefonieren«, brummte Kay mundfaul.
    »Mit wem?«
    Kay grinste.
    »Kleine Freundin aus früheren Zeiten. Möchte wissen, ob sie sich inzwischen anderweitig getröstet hat.«
    »Hm.«
    Jack Rivers sah auf. Er musterte Kay wieder mit seinem forschenden Blick, bei dem man nie wußte, was er eigentlich bedeuten sollte. Dann fragte er: »Du warst in Leavenworth?«
    »Ja.«
    »Wie lange?«
    »Drei Jahre.«
    »Warum?«
    »Ich sprech’ nicht gern darüber.«
    Kay hatte es ganz ruhig gesagt, aber in seiner Stimme lag ein Ton fester Entschlossenheit. Jack nickte.
    »Okay, geht dir wie mir. Wann bist du entlassen worden?«
    »Freitag.«
    »Wie hieß der Oberaufseher in Block vierzehn, dritte Etage?«
    »Weiß ich nicht. Ich war in Block sechs.«
    »Sechs? Donnerwetter, dann mußt du ja…«
    Kay unterbrach: »Wie gesagt, ich spreche nicht gern darüber.«
    Jack Rivers lächelte.
    »Du bist der tollste Bursche, der mir je über den Weg gelaufen ist«, sagte er. »Was du heute getan hast, hätte keiner der Boys gewagt. Solche Leute kann ich brauchen. Was hältst du davon, wenn wir das ganze Hafenviertel unter unsere Herrschaft bringen?«
    Kay sog gleichmütig an seiner Zigarette.
    »Damit habe ich bereits angefangen«, murmelte er gähnend. »Ich habe den Boys von der Lemon-Gang gesagt, sie solften ihren Boß zum Teufel schicken und zu uns kommen.«
    »Das hast du ihnen mitten in ihrem Home gesagt?«
    »Sicher!«
    »Und sie haben dich trotzdem gehen lassen?«
    Kay lachte ironisch.
    »Es blieb ihnen gar nichts anderes übrig. Ich hatte eine Tommy Gun, bevor sie auch nur ihre Kanonen ziehen konnten. Außerdem haben wir uns vorsorglich zwei Mann mitgenommen, damit die anderen nicht auf dumme Gedanken kamen.«
    »Du tust so, als wenn das ein Kinderspiel gewesen wäre.«
    Kay zuckte die Achseln. »Allzu schwierig war’s jedenfalls nicht.«
    Jack stand auf und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Okay, Boy. Ich gebe dir das Doppelte in der Woche. Übrigens steht da auf dem Tisch das Telefon.«
    Kay nickte, ging hin und nahm den Hörer ab. Nach einer Weile sagte eine männliche Stimme: »Bleß Reuter.«
    »Ach, ich wollte Margy sprechen«, brummte Kay. »Ist sie nicht da?«
    »Doch, Augenblick, ich rufe sie.«
    »Schön.«
    Kay wartete. Daß sein Boß so dicht neben ihm stand, daß er alles verstehen konnte, schien ihn nicht zu stören.
    »Margy«, flötete eine weibliche Stimme durch die Leitung.
    »Dreimal darfst du raten, wer ich bin«, grinste Kay.
    Ein Jubelschrei hallte quarrend durch den Hörer: »Kay!«
    »Du merkst aber auch alles, Baby.«
    »O Kay, Liebling, ich habe so lange auf dich gewartet.
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