Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Vom Netzwerk:
Bist du… Ich meine, bist du wieder…?«..
    »Ja, ich bin wieder draußen, wenn du das meinst«, brummte Kay gleichmütig.
    »Herrlich! Liebling, sag mir schnell deine Adresse! Ich schick’ dir Geld. Telegrafisch! Du mußt mich sofort besuchen! Sofort!«
    »Sachte, sachte, Baby«, lachte Kay. Er deckte die Hand über die Sprechmuschel und sah fragend zu seinem Boß: »Wie wär’s mit Urlaub bis zum Wecken?« fragte er grinsend.
    Jack schlug ihm auf die Schulter.
    »Du scheinst die einzige treue Frau in ganz New York aufgetrieben zu haben«, lachte der Gangsterboß anzüglich. »Okay, verschwinde! Ich habe Verständnis für menschliche Dinge. Vor allem, wenn es sich um so tüchtige Burschen handelt, wie du einer bist.«
    Kay fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Bist du zu Hause, Liebling? Ich meine, den ganzen Abend über?« fragte er.
    »Natürlich, Darling! Ich wollte ins Kino, aber wenn du nicht möchtest, daß ich ausgehe, dann…«
    Kay unterbrach sie.
    »Ich bin in zwanzig Minuten bei dir. Wehe, du hast nicht meine Whiskymarke vorrätig!«
    Der ungläubige Freudenschrei, der am anderen Ende laut wurde, war nicht mehr vollständig zu verstehen, denn Kay hatte den Hörer bereits auf die Gabel geworfen.
    Jack Rivers zog seine Hand aus der Hosentasche.
    »Hier«, sagte er. »Du wirst ein paar Scheinchen brauchen können.«
    Kay pfiff durch die Zähne. Er steckte das Geld ein und sagte: »Chef, bei dir macht die Arbeit Spaß. Ich grüß’ mein Schätzchen von dir.«
    Sie lachten beide. Dann bestellte sich Kay ein Taxi. Jack erzählte unterdessen dumme Witze, über die Kay sich halb ausschütten wollte vor Lachen. Dann hupte draußen das Taxi, und Kay verdrückte sich.
    Eine halbe Stunde später raste er wie ein ungeduldiger Liebhaber die Treppe zu einem Haus in der 32. Straße hinauf. Er drückte ein Signal auf einen Klingelknopf — der Summer ertönte augenblicklich, Kay stürzte ins Haus und rannte die Treppe zum ersten Stock empor.
    Dort lief ihm eine recht hübsche Frau in einem Hausanzug entgegen. Sie fiel ihm um den Hals, Kay wirbelte sie durch die Luft und verschwand mit ihr in der Wohnung.
    Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, stellte er die Frau vorsichtig auf die Füße.
    »War das gut so?« fragte sie.
    »Das war vorzüglich«, nickte er.
    Aus dem Wohnzimmer kam ein junger Mann. Er grinste und fragte: »Nun, Jerry, klappt alles?«
    »Ja«, sagte ich, und jetzt war ich wieder der G-man Jerry Cotton und nicht mehr der entlassene Sträfling Kay Mart. »Ja, Phil, es klappt. Wir werden den größten Schlag gegen das Bandenwesen im Hafen machen, der je vom FBI dort ausgeführt wurde. Ich bin bereits Vormann in der Totenkopf-Gang.«
    ***
    Well, wir berechneten jede Möglichkeit. Für den Fall, daß mich der Gangsterboß beobachten ließ, was ich zwar für unwahrscheinlich hielt, aber doch immerhin möglich wär, für diesen Fall also bummelte ich mit der FBI-Kollegin, die eigens für diesen Auftrag aus Detroit angefordert worden war, durch das New Yorker Nachtleben. Wir ließen uns auch in einer Reihe von Hafenkneipen sehen, von denen ich gehört hatte, daß sich Slim, Dick und Pete dort gelegentlich sehen ließen. Wir tranken ziemlich viel und spielten die verliebten Turteltäubchen. Gegen vier Uhr morgens brachte ich Margy — sie hieß tatsächlich so — nach Hause. Ich ging mit nach oben und diktierte ihr, nachdem wir uns mit einem Mokka den Alkohol aus dem Kopf vertrieben hatten, meine ersten Notizen zu dem Fall.
    Ich konnte mich in meiner Rolle ziemlich sicher fühlen, denn Mr. High hatte für alles gesorgt. In meinem Gepäck in der Baracke im Hafen lag mein Entlassungsschein aus dem Zuchthaus in Leavenworth. Er war eigens für mich mit Polizeikurierflugzeug von der Zuchthausverwaltung abgeholt worden und absolut echt. Auch Fahrkarte von Leavenworth bis New York, gelocht, mit dem richtigen Datum und dem Strich des Kontrolleurs, lagen in meinem Gepäck. Fotos, Pläne und schriftliche Aufzeichnungen hatten mich mit einer Menge Einzelheiten über das Zuchthaus bekanntgemacht. Ich hatte alles auswendig gelernt und fühlte mich deshalb absolut sicher.
    Unser Plan war einfach: Wenn Jack Rivers seine Totenkopf-Gang wieder in Form brachte, dann würde er auch wieder versuchen, die Herrschaft im Hafengebiet an sich zu reißen. Dazu mußte er die Konkurrenzbanden ausschalten, und daß diese Banden verschwanden, lag durchaus im Sinn des FBI. Bevor Rivers die anderen Banden nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher