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005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes
Autoren: Ronald M. Hahn
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die Truppenverlegung: In der etwa vierzig Quadratmeter großen Eingangshalle wälzte sich der elefantengroße Leib einer weißen Schnecke. Das Tier musste den Weg aus den Kellerräumen nach oben gefunden haben und machte nun reiche Beute. Die zappelnden Beine eines Blutsaugers ragten aus ihrem schleimigen Maul, während ein halbes Dutzend Ledermänner von allen Seiten mit Schwertern, Spießen und Äxten auf das Ungetüm einschlugen.
    Von den Suizzani war außer einem am Boden liegenden Toten niemand mehr zu sehen. Matt nahm an, dass sie mit den befreiten Dorfbewohnern durch den Keller ins Freie entkommen waren.
    Die Vermummten waren so mit der Riesenschnecke beschäftigt, dass sie das Gedröhn der Maschine nicht wahrnahmen. Aber damit war noch nichts gewonnen.
    Wie sollte Matt an der Kreatur und den Nosfera vorbei kommen? Der Weg die Treppe hinab war jedenfalls versperrt.
    Er drehte die Maschine und raste eine Galerie entlang, die den Raum umkreiste. Als er unter sich einen massiven Holztisch sah, stoppte Matt. An dieser Stelle war das steinerne Geländer der Galerie zerbrochen; die maroden Reste würden der Wucht des Motorrades nicht standhalten. Und der Tisch ergab eine gute Landeplattform. Von dort war der Weg zum Hauptportal frei.
    Matt überlegte nicht lange und gab Gas, bevor ihm die Stimme der Vernunft zuflüstern konnte, dass er hier ein selbstmörderisches Spiel trieb.
    »Festhalten!«
    Er duckte sich. Das Motorrad schoss voran, durchbrach das Geländer und flog in einem Regen aus Staub und Gesteinssplitter in die Halle hinab. Die umstehenden Nosfera wurden völlig überrascht. Einige brachten sich mit einem weiten Satz in Sicherheit, doch zwei der Blutsauger wurde die aufbrüllende Maschine zum Schicksal.
    Dann bekam das Hinterrad Bodenhaftung. Der Ruck der Landung presste Matt und Aruula tief in den Sattel aber die Maschine hielt der Belastung stand.
    Matt gab Gas. Schlingernd und mit qualmenden Reifen visierte er die Pforte an.
    Dann waren sie im Freien, und die Reifen durchpflügten den Lehmboden. Im Innenhof lagen mindestens zwanzig Motorräder im Dreck. Matt musste abbremsen, um sich einen Weg zwischen den Bikes zu bahnen.
    Da ertönte über ihnen eine gewaltige Explosion.Im obersten Stock der Festung flogen die Fenster aus den Rahmen, und lange Flammen fuhren zum Himmel empor. Offenbar waren die Treibstoffvorräte explodiert.
    Matt sah sich um. Keiner der Blutsauger folgte ihnen. Das war gut so, denn er hatte noch etwas zu erledigen.
    Auf der anderen Seite des Hofes stoppte er vor dem Treppenabstieg, durch den Gholan und er vor einigen Stunden in die Feste eingedrungen waren, »Warte hier; ich bin gleich zurück!« wies er Aruula an, stieg ab und hastete die Stufen hinab.
    Der Generatorenraum lag verlassen da. Matt hielt sich nicht damit auf, nach brauchbaren Dingen zu suchen. Sein Ziel war das Schränkchen, in dem er seine Ausrüstung verstaut hatte. Er raffte Uniform, Pistole, Feldstecher und Messer zusammen, machte kehrt und eilte wieder nach oben.
    Keine Sekunde zu früh! Aus dem Hauptportal quollen die ersten Nosfera und deuteten zu ihm und Aruula hinüber. Aber sie hatten keine Chance mehr, sie zu erreichen.
    Matt hob die Beretta, zielte sorgsam und jagte einen einzelnen Schuss aus dem Lauf. Mehr war auch nicht nötig. Die Kugel durchfetzte funkenschlagend den Tank eines der zwanzig Motorräder und setzte das hervorsprudelnde Benzin in Brand, Sekunden später stieg ein Feuerpilz zum Himmel, und die Hitzewelle der Explosion waberte über den Hof.
    Matthew drückte seiner Gefährtin das Bündel in die Hände. Er schwang sich in den Sattel, richtete die Maschine auf das offene Tor aus und gab Gas.
    Chaos und Feuer breiteten sich hinter ihnen aus. Vor sich erkannten sie etliche davonhastende Gestalten, die in Richtung des Dorfes strebten. Gott, beziehungsweise Wudan sei Dank: Gosseyn und seine Sippe waren entkommen! Und es sah nicht danach aus, als ob die Männer aus Suizza viel Erfolg dabei haben würden, sie in die Sklaverei zu verschleppen.
    Als Matt in sicherer Entfernung zur Festung anhielt, brach die Sonne durch die Regenwolken und badete die düstere Festung in ihrem goldenen Licht. Eben gellte eine neue Explosion auf, eine von vielen, die noch folgen würden.
    Matthew Drax schaute nicht mehr zurück, als er Kurs auf das Dorf nahm. Er freute sich darauf, Gosseyn, Riva, Gholan und die anderen wiederzusehen. Morgen oder übermorgen würden sie dann wieder gen Norden aufbrechen.
    In dieser
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