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005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes
Autoren: Ronald M. Hahn
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bemerkte die Barbarin, dass es sich um eine Frau handelte. Sie warf sich auf Aruula.
    Deren Fäuste flogen hoch und trafen die flache Nase der wütend fauchenden Angreiferin. Schreie und Rufe der Gefangenen erfüllten den Raum, doch Aruula konnte sich nicht darauf konzentrieren, solange sie mit der Vermummten rang. Erst als sie die Nosfera mit einem Schlag ins Genick zu Boden geschickt hatte, machte sie drei Namen in den aufgeregten Rufen aus: Gosseyn, Almar und Toono.
    Da fiel ihr Blick auf den offenen Türrahmen, und sie sah, dass aus dem Mund des dritten Nosfera Blut quoll. Seine Augen waren weit aufgerissen, dann fiel er nach vorn und klatschte neben ihr auf dem Boden. Ein grauhaariger Mann mit langer Mähne zog einen Säbel aus seinem Rücken.
    Dann drängten sich zahlreiche bewaffnete Männer in den Raum, die von den Gefangenen freudig begrüßt wurden.
    Der Grauhaarige sah sich kurz im Raum um und wandte sich dann ihr zu. »Du musst Aruula sein.«
    »Das ist richtig«, entgegnete Aruula verblüfft. »Aber wer«
    »Ich bin Reyto«, unterbrach sie der langmähnige Mann. »Maddrax hat mir von dir berichtet.«
    »Maddrax!« Adrenalin schoss in Aruula Blutbahn, als sie der vertrauten Namen hörte.
    »Wo ist er?«
    Reyto verzog das Gesicht. »Das weiß ich nicht. Er wurde gefangen genommen, als er dich suchte.«
    Also befand er sich immer noch in Damans Gewalt! Aruula wusste, dass sie schnell handeln musste, um ihren Gefährten noch zu retten. Daman spielte ein gefährliches Spiel, und Maddrax war sein Bauernopfer.
    »Wir müssen ihn befreien, sofort!«, erklärte sie Reyto.
    Der schüttelte den Kopf. »Erst einmal müssen wir uns gegen die Nosfera behaupten!«, widersprach er. »Wir können von Glück sagen, wenn es uns gelingt, die Skla… die Gefangenen aus der Festung zu schaffen.«
    »Dann gehe ich allein!«, entschied Aruula resolut
    »Wie du willst«, entgegnete Reyto. Er bückte sich, hob das Schwert des Blutsaugers auf, den er vorhin durchbohrt hatte, und reichte es der Barbarin. »Du hast großen Mut, Aruula«, sagte er anerkennend. »Ich werde versuchen, so bald als möglich zu dir zu stoßen. Viel Glück!«
    Aruula nickte knapp und drängte zum Ausgang. Sie tröstete sich mit der Einsicht, dass es so wahrscheinlich am besten war. Ein einzelner Kämpfer mochte weiter unbemerkt in die Festung des Blutes vorstoßen als eine ganze Gruppe.
    Lautlos tauchte sie in die Schatten des Ganges…
    ***
    Wie ein gefangener Tiger schritt Daman in seinem Quartier auf und ab. Wut und Ärger erfüllten sein Denken. Nicht nur, dass der Plan, Jacobo in einen Hinterhalt zu locken, fehlgeschlagen war er hatte zudem eine erneute Demütigung hinnehmen müssen und konnte von Glück sagen, dass sein Ränkespiel nicht durchschaut worden war. Kein Zweifel: Jacobo kannte diesen Maddrax. Und er hasste ihn. Nun, vielleicht war noch nicht alles verloren.
    Wenn Maddrax den Herrscher so gut kannte, wusste er vielleicht auch um dessen Schwachstellen.
    Er, Daman, musste versuchen, noch einmal mit ihm zu sprechen…
    Damans intrigante Gedanken kamen ins Stocken, als Motorengedröhn an seine Ohren drang. Eilig verließ er sein Quartier, um die Heimkehrer zu begrüßen. Doch er hatte den Korridor kaum betreten, als er sich anderer Geräusche bewusst wurde: fernes Schwerterklirren, Schreie, das Poltern von Stiefeln auf steinernem Boden.
    Daman erfasste sofort, was geschehen war: Die Suizzani, von denen Maddrax gesprochen hatte, waren in die Festung eingedrungen!
    Unter normalen Umständen hätte sich Daman mit aller Kraft gegen sie zur Wehr gesetzt. Doch die Umstände waren nicht normal.
    Daman beschloss die Invasion für seine Zwecke zu nutzen. Während einer Schlacht, hatte sein Vater gesagt, gab es die besten Möglichkeiten, sich auch seiner Feinde in den eigenen Reihen zu entledigen.
    Daman eilte in sein Quartier zurück, bewaffnete sich mit dem prächtigen Schwert, das er der schwarzhaarigen Barbarin abgenommen hatte, und machte sich eilig zum Blutsaal auf. Von dort zweigte die Kammer ab, in der Jacobo vor den Riten seine Kutte anlegte. Und von dieser Kammer aus, das wusste Daman als früherer Herrscher, führte ein Geheimgang in Jacobos Gemächer und zu dem Laboor, in dem er seine Experimente durchführte.
    Daman hatte großes Glück, dass ihm auf dem Weg zum Blutsaal niemand begegnete. Er hätte Probleme gehabt zu erklären, warum er in die falsche Richtung lief, weg von Schlachtenlärm.
    Als er die Tür des Saales öffnete und sich
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