Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
in einem Jahr schon von ihr reden.
    »Geschäftlich?« fragte sie noch einmal. »Dann hat Jeff Sie wohl für eine Rolle in seinem neuen Film vorgesehen. Wenn ich Sie mir so ansehe, mit Ihrem dichten Schnurrbart und dem stechenden Blick, dann könnte ich mir vorstellen, daß Sie einen vortrefflichen Roland in Jeffs Clarissa abgeben würden. Bin ich auf der richtigen Fährte, Dori-boy?«
    Dorian seufzte und beteuerte zum wiederholten Male: »Ich bin ein Freund Jeff Parkers. Er hat mich eingeladen, mir seine Hollywood-Villa anzusehen. Und nebenbei wollen wir einige Geschäfte erledigen, die nichts mit dem Film zu tun haben.«
    »Sagen Sie das nicht laut, sonst werden Sie gelyncht«, meinte Lorna Blue lachend.
    »Daß wir nicht über Filmgeschäfte verhandeln?« fragte Dorian.
    »Nein.« Sie schüttelte lachend den Kopf, daß ihr rotblondes Haar nur so flog. »Daß Sie Beverly Hills mit Hollywood verwechseln. Hollywood ist ein Stadtteil von Los Angeles, Beverly Hills dagegen ist eine unabhängige Stadt innerhalb von Groß-Los Angeles. Hier leben die Filmstars. Und Jeff hat sich hier eine Villa gemietet. Ein toller Kasten. Sie werden sehen, Dori-boy.«
    Dorian fragte sich, wieso ihm Jeff ausgerechnet diese Frau geschickt hatte, um ihn vom Flughafen abzuholen. Sie war recht niedlich anzusehen, ansonsten jedoch nervtötend. Warum war Jeff nicht selbst gekommen, dann hätte er ihm während der Fahrt gleich alles mitteilen können, was er in Erfahrung gebracht hatte. Er brannte darauf, die Neuigkeiten zu erfahren. Der Klatsch über Filmstars interessierte ihn dagegen überhaupt nicht. Er war in seiner Eigenschaft als Dämonenjäger nach Los Angeles geflogen.
    Es hatte sich eigentlich ganz überraschend ergeben. Um neue Spuren zu finden, die zu der Schwarzen Familie der Dämonen führten, mußte er selbst die Initiative ergreifen. Dorian wußte, daß die Dämonen überall in der Welt in der Maske von Menschen lebten und im verborgenen ihr Unwesen trieben. Er mußte sie nur hervorlocken, und es war naheliegend, daß er die Nachforschung auf jene Dämonen konzentrierte, deren Namen ihm geläufig waren. Da standen in vorderster Reihe die Namen seiner Brüder. Drei von ihnen hatte er bereits zur Strecke gebracht.
    Der nächste auf seiner Abschußliste war Dr. Robert Fuller. Daß Dorian ausgerechnet auf ihn verfiel, war reiner Zufall. Seine Nachforschungen hatten ergeben, daß Dr. Fuller vor seiner Europareise in einer Schönheitsklinik nahe Hollywood tätig gewesen war. Da Dorian wußte, daß sein Freund Jeff Parker in der amerikanischen Filmmetropole weilte, hatte er ihn gebeten, Nachforschungen über Fuller anzustellen. Er sagte ihm nicht, worum es dabei ging, da er ihn nicht über die Existenz der Dämonen informiert hatte. Er hatte Jeff gegenüber lediglich angedeutet, daß Dr. Fuller in illegale und verbrecherische Geschäfte verwickelt sei.
    Die Antwort kam prompt und klang vielversprechend. Jeff forderte Dorian auf, sofort nach Hollywood zu fliegen, weil er wichtige Informationen für ihn hätte. Da in London kein wichtiger Fall vorlag, konnte die Inquisitionsabteilung auch einige Tage ohne ihn auskommen. Die anfallende Routinearbeit erledigten die Exekutor Inquisitoren inzwischen unter Cocos Leitung, und so hatte Dorian ohne zu zögern das nächste Flugzeug bestiegen. In einem leichten Reisekoffer hatte er nur ein paar Kleider zum Wechseln untergebracht.
    Und jetzt war er da. Er konnte es kaum mehr erwarten, Jeff gegenüberzutreten.
    Es war bereits Abend, als der Dual-Ghia über den Sunset Boulevard rollte, und Dorian war ganz benommen von den Lichtern der Neonreklamen und dem Plappern seiner Begleiterin. Er nahm nur unterbewußt wahr, daß der Wagen durch gewundene Prachtstraßen hügelaufwärts fuhr. Die Prunkvillen, an denen sie vorbeikamen und zu denen seiner Begleiterin sofort die Namen von berühmten Stars einfielen, beachtete er überhaupt nicht. Er war froh, als der Wagen endlich in eine Einfahrt einbog und vor einem hellerleuchteten Gebäude hielt. Dorian hätte nicht sagen können, welchem Baustil das Bauwerk nachempfunden war. Er sah nur weiße Wände, von dunklen Edelhölzern unterbrochen und großen Blütenranken überwuchert, Patios, Loggias, Erker, Fenster und ein Eingangsportal, das ihn an einen griechischen Tempel erinnerte.
    »Da wären wir«, sagte Lorna Blue in einem Ton, als hätte sie ihn durch die Himmelstür ins Paradies geführt. Sie stieg elegant und filmreif aus dem Wagen und ließ die Tür
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher