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0049 - Das Grauen an der Themse

0049 - Das Grauen an der Themse

Titel: 0049 - Das Grauen an der Themse
Autoren: Richard Wunderer
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zitternd in eine Ecke der Halle.
    Angela Alessi stand vor dem Folianten. Von dem Buch des Bösen verlief ein roter Lichtstrahl zu ihrem Kopf. Der Foliant beeinflußte die junge Frau.
    Als sie sich zu mir umdrehte, standen Tränen in ihren Augen. »Sie haben meinen Mann ermordet!« schrie sie. »Sie haben ihn getötet!«
    Ich kam zu keiner Antwort. Angela bückte sich, hob den Folianten auf und stürmte auf den Kreidekreis zu.
    Es war ein hinterhältiger Trick des Schwarzen Todes. Er hatte Angela eingegeben, ich wäre der Mörder ihres Mannes. Sie war bereit, mich mit Hilfe des Folianten zu töten.
    An dem Kreidekreis zerbrach die Macht des Schwarzen Todes, aber Angela konnte das Buch aus freien Stücken über die magische Linie tragen. War der Foliant erst einmal innerhalb des Kreises, war es um uns geschehen.
    Ich hatte keine andere Wahl, ich mußte alles auf eine Karte setzen.
    Ich riß den silbernen Dolch aus meinem Koffer. Fest lag der kreuzförmige, mit Symbolen der Weißen Magie versehene Griff in meiner Hand.
    Als Angela heranstürmte, richtete ich mich auf und führte einen gewaltigen Stich nach dem Folianten.
    Angela schrie und zog die Hände zurück, als habe sie sich an dem Buch verbrannt. Der Foliant polterte auf den Boden und blieb außerhalb des Kreises liegen. Rauch stieg an der Stelle auf, wo der Dolch eingedrungen war. Der kreuzförmige Griff begann zu glühen, daß ich schon fürchtete, er würde schmelzen. Aber es war keine normale Hitze, sondern das Leuchten der guten Kräfte, die das Buch des Bösen vernichteten.
    Unter ohrenbetäubendem Zischen verqualmte der Foliant. Beißende Schwefeldämpfe zogen durch den Raum und nahmen uns den Atem.
    Schlagartig war alles vorbei. Der Foliant der Schwarzen Magie zerfiel zu Asche. Das geisterhafte Leuchten in der Halle erlosch. Aus weiter Ferne drang unmenschliches wütendes Brüllen an unsere Ohren.
    Der Schwarze Tod hatte wieder eine Runde gegen mich verloren.
    Seufzend stand Jane Collins auf und kümmerte sich um Angela Alessi, die weinend auf dem Boden kauerte.
    Ich hob den Dolch und meine anderen Waffen auf und verstaute sie. Der Kampf war für dieses Mal zu Ende. Zurück blieben Wunden, von den Mächten der Finsternis geschlagen.
    Wir waren nicht imstande, sie zu heilen, und das verhinderte bei mir jedes Siegesgefühl. Außerdem hatte ich die Gewißheit, daß der Schwarze Tod wieder zuschlagen würde, irgendwann, aus heiterem Himmel.
    Die Feindschaft des mächtigen Dämons hing wie ein Damoklesschwert über meinem Kopf.
    ENDE
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