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0048 - Ausflug ins Jenseits

0048 - Ausflug ins Jenseits

Titel: 0048 - Ausflug ins Jenseits
Autoren: Walter Appel
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außerordentlich günstige Preise.
    Tony und Shirley wechselten einen Blick.
    »Das buchen wir sofort. Was haben Sie frei?«
    Im Hintergrund des Büros wurde eine Tür geöffnet, und ein älterer, gut gekleideter Mann mit tiefgefurchtem Gesicht trat hervor. Er hatte graues Haar, seine dunklen Augen lagen in tiefen Höhlen und um die Lippen spielte ein spöttisches Lächeln.
    Er musterte die beiden auffallend gekleideten Kunden, besonders das rotblonde Mädchen.
    »Dann wären wir einig«, sagte Shirley Barnard. »Wir wohnen im Hotel Reef auf Mähe. Wie sieht es mit dem Zusatzprogramm aus, dem Flug nach Nairobi und der Safari zum Viktoria-See? Sie sagten, das könnten Sie uns auch sehr günstig vermitteln?«
    »Einen Augenblick bitte, ich werde das gleich abfragen.«
    Miss Simpsons Finger mit den grün gelackten Nägeln huschten über die Tastatur. Sie lächelte noch freundlicher.
    »Es ist möglich. Wenn Sie sich gleich hier, entschließen, sparen Sie nochmals 15 Prozent.«
    »Okay, wir sind dabei«, sagte Tony Lamarre nach einem Blick auf seine Verlobte. »Schreiben Sie es dazu.«
    Miss Simpson notierte auf dem Buchungsformular.
    »Bitte, unterschreiben Sie hier. Ein Visum brauchen Sie für den Drei-Tages-Trip nach Kenia nicht. Aber eine Pockenschutzimpfung wäre für alle Fälle empfehlenswert. Sie fliegen am nächsten Montag. Wenn Sie sich fünf Minuten gedulden, können Sie gleich sämtliche Unterlagen mitnehmen, bis auf die Tickets, die wir Ihnen übermorgen per Boten zuschicken.«
    »Wenn das kein Service ist«, sagte Shirley Barnard und unterzeichnete mit schwungvollem Schnörkel.
    Auch Tony Lamarre unterschrieb, hochzufrieden mit dem Preis. Er würde fünfzig Prozent beisteuern, trotz seiner Schulden. Shirley war da eigen.
    Sein Jaguar lief auf vier Rädern und acht Wechseln. Tony, drängte schon längere Zeit auf die Heirat, und im Urlaub auf den Seychellen wollte er Shirley endgültig für die Ehe mit ihm gewinnen.
    Als Miss Simpson sich an die Schreibmaschine setzte, trat der ältere Mann hinzu.
    »Mein Name ist Argyll«, stellte er sich vor. »Thomas Argyll, ich bin der Chef des Unternehmens. Folgen Sie mir doch bitte in mein Büro, während Miss Simpson die Formalitäten erledigt. Eine gut sortierte Hausbar steht Ihnen zur Verfügung, aber Sie können auch Tee oder Kaffee haben. Zigaretten und Zigarren für den Herrn, vielleicht auch etwas zum Knabbern?«
    »Bevor wir uns schlagen lassen, nehmen wir die Einladung dankend an«, sagte Tony Lamarre munter. »Sind Sie immer so spendabel, Mr. Argyll?«
    »Bei netten Kunden, die eine größere Urlaubsreise buchen, sicher, falls ich nicht gerade zu beschäftigt bin.«
    Die Ladenglocke bimmelte, drei junge Leute kamen herein. Shirley Barnard und Tony Lamarre folgten Thomas Argyll in sein geräumiges und bequemes Büro. Er bat sie, am Kamin Platz zu nehmen, und öffnete den Rosenholzschrank mit der Hausbar.
    Er hatte nicht zuviel versprochen, seine Auswahl konnte sich sehen lassen. Shirley bat um einen Martini extra dry, Tony um einen Daiquiri.
    »Geschüttelt, nicht gerührt, mit einem Spritzer Angoustura.«
    »Selbstverständlich. Sie haben einen guten Geschmack. Ich persönlich bin altmodisch, ich begnüge mich mit einem Scotch. Ich bin nämlich schottischer Abstammung, müssen Sie wissen.«
    Argyll mixte die Drinks und schenkte ein. Er bat seine beiden Besucher, sich mit Zigaretten oder Zigarren zu bedienen. Eine Zigarettendose und eine Kiste Zigarren standen auf dem Tisch.
    Süßigkeiten lehnten Tony und Shirley dankend ab. Sie sahen sich um, als ihre Zigaretten brannten und Argyll noch mit den Drinks beschäftigt war. Das Bild über dem Kamin fiel ihnen auf. Es zeigte eine hoheitsvoll aussehende, schwarzhaarige Frau mit tief ausgeschnittenem Kleid. Etwa aus der Zeit um 1800, schätzte Tony Lamarre ziemlich richtig.
    »Wer ist das, bitte?« fragte er, als Argyll die Drinks servierte und selber Platz nahm.
    »Eine Vorfahrin«, antwortete der große grauhaarige Mann. »Duchess Elizabeth of Argyll, auch die Schwarze Lady genannt.«
    »Jetzt sagen Sie bloß, sie spukt noch umher?« fragte Shirley und lächelte amüsiert.
    Ein durchbohrender Blick traf sie.
    »Die Schwarze Lady wurde im Jahre 1798 enthauptet, ihre sterblichen Überreste in einem eisernen Käfig, der beim Schmieden mit geweihtem Wasser abgeschreckt worden war, im Loch Argyll versenkt. Duchess Elizabeth war der Hexerei beschuldigt worden, damals gab es noch viel Aberglauben in Schottland. Schloss
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