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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster
Autoren: K. H. Scheer
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Natürlich war der Kommandant über Guckys übersinnliche Ortung orientiert worden.
    „Vorsicht, Sir, etwas stimmt nicht. Es gibt mir zu denken, daß diese Ungeheuer nach dem beinahe geglückten Suggestivüberfall plötzlich überhaupt nichts mehr von sich hören lassen. Es ist unwahrscheinlich, daß sie bereit sind, auf ihre starken Kräfte zu verzichten. Wenn die Aktion mit den Halblebewesen endgültig fehlschlägt, dürften wir eine katastrophale Überraschung erleben."
    Rhodan bestätigte nickend. Natürlich war es seltsam, daß die Quallen so ruhig geworden waren. Dafür aber schwammen sie in gewaltigen Mengen in dem Ammoniak-Ozean. Everson zog fröstelnd die Schultern hoch, als er daran dachte, in diese Giftbrühe untertauchen zu müssen.
    Janus van Orgter hatte sein Hauptquartier ebenfalls in die Zentrale verlegt. Er sah blaß und erschöpft aus. Nur seine Augen lebten in einem verhaltenen Zorn. Er gehörte zu jenen Männern an Bord der TITAN, die Rhodans Rücksichtnahme als sehr riskant ansahen. Wenigstens 80 Prozent aller Männer waren dafür, jeden erkennbaren Mooff schleunigst und mit allen Mitteln unter Feuer zu nehmen.
    „Energieecho", dröhnten die Verbindungslautsprecher zur Ortungsstation. „Lautstärke zwölf, jetzt vierzehn, geht hoch auf zwanzig. Sehr starke Maschinen laufen an. Achtung, Impulsecho geht ein. Wir werden angetastet. Überlichtschnelles Verfahren, offenbar Hypertaster, Ende."
    In allen Abteilungen des Schiffes waren die in der Zentrale gesprochenen Worte vernehmbar. Die Daumen der Männer entfernten sich niemals weit von den Schaltern der Körperfelder. Man rechnete mit dem plötzlichen Auftauchen weiterer „Meistersinger", obwohl die Mediziner behaupteten, das in 10 Kilometern Höhe stehende Schlachtschiff wäre außerhalb des Aktionsbereiches.
    Rhodans Blick suchte die Anzeigen der Kraftfeldgeneratoren. Alle Werke hingen mit vollster Kapazität auf den Schutzschirmen. Es war undenkbar, eventuell von einem als normal anzusehenden Strahlschuß getroffen zu werden. Die Vergrößerungsschaltung der Bilderfassung holte das seltsame Objekt noch näher heran. Einzelne Ausschnitte der gewölbten Stahlkuppel erschienen auf den Bildschirmen.
    „Sie haben keine Schutzglocke errichtet", sagte Rhodan vor sich hin. „Wieso nicht? Das technische Wissen haben sie, es sei denn, wir hatten ganz andere Wesen als erwartet vor uns."
    Dr. Certch fuhr zusammen. Argwöhnisch musterte er den Kommandanten.
    „Sir das sind Galaktische Mediziner!"
    „Woher wollen Sie das so genau wissen?"
    „Sie sind es", fiel Gucky eigenartig tonlos ein. „Ich spürte ihre Impulse aus der Kuppel. Ich kenne sie genau von Honur her. Chef, ich fühle mich gar nicht so wohl. Etwas Unheilvolles geschieht. Zahllose Mooffs sind vor der Insel. „Meistersinger" ebenfalls. Wenn wir da landen ..."
    Der Mausbiber unterbrach sich. Rhodan blickte direkt in seine großen Augen Unbewußt fuhr er dem kleinen Burschen über das zarte Nackenfell.
    „Sie warten ab! Sie glauben, uns in der Tasche zu haben", ließ sich Crest vernehmen. Seine hohe Gestalt war heute etwas gebeugt. Tiefste Sorge zeichnete sich in seinem alten und doch so jung wirkenden Gesicht ab.
    „Sie wissen, daß wir ihretwegen gekommen sind. Fraglos haben sie erfahren, daß wir es waren, die die von ihnen ausgeschickten Mooffs auf dem Planeten Zalit vernichtet und damit einen Aufstand gegen das Imperium verhindert haben. Sie erkennen uns allein an der gewaltigen TITAN. Außerdem werden sie über unsere Kranken informiert sein. Die Galaxis hat Ohren, Perry! Dabei können Sie sich gar nicht vorstellen, wie groß und scharf diese Ohren sind. Nachrichten gehen schnell von Stern zu Stern. Diese Burschen wissen, daß wir nicht einfach auf sie schießen dürfen, wenn wir jemals ein Heilmittel gegen die Kranken finden wollen."
    „Wenn dies ein gewöhnliches Panzerfort wäre, dann existierte es bereits nicht mehr", entgegnete Rhodan humorlos auflachend. „So hängen wir hier in der Luft, haben den Gegner gefunden, aber wir können ihn nicht angreifen. Eine feine Situation, nicht wahr?"
    „Möglicherweise ist die Inaktivität der Mooffs auf diese Überlegung zurückzuführen", warf Certch erregt ein. „Sie bringen mich da auf einen Gedanken. Entschuldigen Sie!"
    Dr. Certch stürmte auf die Schotts der Zentrale zu. Im gleichen Augenblick begann Brian aus der Ortungszentrale erregt zu schreien. Seine Worte verloren sich im allgemeinen Rufen. Unvermittelt war über dem
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