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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe
Autoren: Theresa Medeiros
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Jahren weigerte, darauf zu antworten. Stattdessen schaltete er kommentarlos den Computer und das Faxgerät aus, bevor er sich von seinem Designerstuhl erhob.
    Tristan ging hinüber zur entfernten Wand seines eindrucksvollen Arbeitszimmers.
    Dort öffnete sich automatisch eine Tür, die sich zuvor unsichtbar in die holzvertäfelte Wand eingefügt hatte. Dahinter kam ein gewaltiger Raum zum Vorschein, der Tristan als Kleiderschrank diente. Er war doppelt so groß wie Copperfields eigenes Apartment, das man auch nicht gerade bescheiden nennen konnte. Jeder von Tristans Schritten wurde von einer dezenten Bodenbeleuchtung begleitet, während er das riesige Gewölbe betrat. Da Copperfield befürchtete, mit lauten Rufen ein ohrenbetäubendes Echo auszulösen, hatte er keine andere Wahl, als seinem Arbeitgeber zu folgen.
    Während Tristan ein automatisches Krawattenregal aktivierte, bemerkte Copperfield: „Manchmal glaube ich, du missachtest absichtlich sämtliche Konventionen. Vielleicht willst du durch deine Unnahbarkeit nur alle weit genug von dir fern halten, dass dich niemand verletzen kann." Er atmete tief ein, bevor er leise hinzufügte: „Indem du den alten Skandal immer noch am Leben hältst, so dass ihn niemand vergisst."
    Einen Augenblick lang war das einzige Geräusch im Raum das leise Surren des Krawattenregals, das sich langsam im Kreis bewegte.

    Schließlich zuckte Tristan gleichmütig die Schultern, während er eine burgunderrote Krawatte vom Regal nahm, die perfekt zur Farbe seines Anzuges von Armani passte.
    „Es ist nun einmal mein Hobby, Scharlatane bloßzustellen und ihre Betrügereien aufzudecken. Mittlerweile langweilt es mich, immer nur mit meinen Aktien an der Börse herumzuspielen oder Picassos zu sammeln. Wie gesagt, es ist lediglich eine Freizeitbeschäftigung." Er warf Copperfield einen spöttischen Blick zu. „Andere Leute sehen es als ihr Hobby an, magersüchtige Supermodeis mit Pralinen zu verführen", neckte er seinen Freund.
    Copperfield verschränkte empört die Arme vor der breiten Brust. „Hast du etwa schon wieder mein Apartment überwachen lassen, Tristan? Oder hast du meine angeblichen Verführungsversuche in deiner magischen Kristallkugel gesehen? Nun, im Gegensatz zu dir schenke ich meinen Freundinnen wenigstens Pralinen. Wenn ich mich recht erinnere, hat das letzte Model, das ich dir vorgestellt habe, gar nichts von dir bekommen - das heißt, nachdem du sie in dein Bett gelockt hattest. Wie immer hast du danach das Interesse an ihr verloren, nicht wahr?"
    Tristans Gesichtsausdruck veränderte sich nicht im Geringsten, aber Copperfield glaubte einen Anflug von Bedauern in seinen Augen zu erkennen. Nur wer Tristan seit langem kannte, konnte sagen, wann der zurückhaltende Milliardär eine Gefühlsregung verspürte. „Ich . . . wollte meiner Sekretärin sagen, dass sie ihr in meinem Namen ein paar Blumen schicken soll. Ich wusste doch, dass ich irgendetwas vergessen hatte." Mit einem erneuten Schulterzucken wählte er ein Paar Manschettenknöpfe aus Platin aus, die mit zahlreichen anderen ordentlich auf einem Mahagonitisch lagen. „Cop, wenn du dir Sorgen um die Million Dollar machst, kann ich dir versichern, dass das absolut unnötig ist. Ich habe nicht vor, eine solche Summe einfach an irgendeinen Betrüger zu verschwenden."
    „Nun, Tristan, du weißt doch, was man über Zyniker sagt. Angeblich schlummert in jedem ein Träumer, der all seine Illusionen verloren hat und vom Leben bitter enttäuscht wurde."
    Tristan ging an ihm vorbei, während er seine Manschettenknöpfe befestigte. „Du müsstest von allen am besten wissen, dass ich schon vor langer Zeit aufgehört habe, an Magie zu glauben."
    „Wenn du es sagst", murmelte Copperfield, obwohl er an die Behauptung seines Freundes nicht so recht glaubte.
    Er begutachtete die Krawatten an dem Regal mit geübtem Blick, bevor er eine aussuchte, die zur Farbe seiner Augen passte. Tristan besaß so viele Kleidungsstücke, dass Copperfield sich oft etwas aus der Garderobe seines Freundes ausborgte. Nachdem er die Krawatte in die Tasche seines Jacketts gesteckt hatte, drehte er sich um und fluchte leise. Er hatte nicht bemerkt, dass Tristan den Raum verlassen hatte. Die automatischen Türen hatten sich lautlos hinter ihm geschlossen.
    Copperfield rannte zu der Stelle, an der sich der Ausgang unsichtbar in die Wand einfügte, und schlug mit den Fäusten dagegen. „He, lass mich gefälligst hier raus!

    Verdammt, Tristan! Du
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