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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe
Autoren: Theresa Medeiros
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würde, aber der Mann blickte wie gelähmt dem Feuerball entgegen, der auf ihn zugerast kam. Arian war jetzt so nahe, dass Tristan das vergnügte Funkeln in ihren Augen sehen konnte, als der Riese schreiend von der Tribüne stürzte.
    Sie flog an Tristan vorbei, doch er hörte noch ihre leisen Worte. „Ich werde zurückkommen . . . geh nicht weg . . ."
    „Ich hatte so etwas auch nicht vor", sagte er, während er sich vergeblich gegen seine Handfesseln wehrte.
    Arthur sprang auf den Hebel zu. Mit einer Hand hielt er sich immer noch sein schmerzendes Gemächt. Cop stellte ihm ein Bein, und er fiel im hohen Bogen auf die Plattform.
    Arian flog wieder am Schafott vorüber. Dieses Mal stand sie jedoch auf dem Kopf und klammerte sich panisch an dem Besenstiel fest. „Tristan, hilf mir! Ich bin noch nicht sehr oft geflogen. Was soll ich nur tun?" Ihre Stimme wurde schwächer, und sie war wieder verschwunden.
    „Der Strick, Arian!" rief er. „Verbrenne den verdammten Strick!" Seine Worte gingen beinahe in den Angstschreien des Mobs unter. Die Dorfbewohner flohen in alle Richtungen.
    Arthur stützte sich auf seine Hände und Knie. Cop schob seine Finger unter Tristans Fesseln und versuchte, ihn zu befreien. Unterdessen streckte Arthur die Hand nach dem Hebel aus.
    „Aaaiiiiiieeeee!" Arian sauste an ihnen vorbei. Inzwischen flog sie richtig herum, dafür aber rückwärts. Sie hielt ihre Fackel an das Seil, an dem ihre beiden Schlingen befestigt waren. Der Geruch von brennendem Hanf drang an Tristans Nase.
    Er und Copperfield sprangen genau in dem Moment, als Arthur den Hebel umlegte.
    Die Falltür krachte gegen den Boden des Schafotts, und er ließ sich erleichtert gegen den Galgen sinken. Nachdem er sich die feuchte Stirn abgewischt hatte, sah er über die Schulter, um die Zerstörung seiner Feinde zu genießen.
    Doch statt zwei reglosen Körpern, die an einem Seil baumelten, erblickte er zwei Männer, die ihn äußerst lebendig angrinsten. Er zog einen Dolch aus seinem Mantel. Die Waffe fiel scheppernd zu Boden, als Tristans Stiefel seine Kehrseite traf. Arthur flog schreiend von der Plattform.
    Cop hob den Dolch auf und trennte eilig ihre Fesseln durch. Tristan beugte sich über den Rand der Plattform. Arthur lag bewegungslos am Boden, das Gesicht in einem Haufen bunter Blätter.
    „Gib mir den Dolch", sagte Tristan, der die Hand hinter sich ausstreckte.
    Cop zögerte einen Augenblick, doch dann gab er ihm die Waffe. Tristan duckte sich, um vom Schafott zu springen.
    Copperfield tippte ihm auf die Schulter. „Wenn ich mich nicht täusche, benötigt deine liebe Ehefrau dringend deine Hilfe."
    Tristan wirbelte herum und folgte Cops ausgestrecktem Finger mit dem Blick. Am Himmel zeichneten sich immer größere Feuerkreise ab. Tristan zuckte zusammen. Er konnte die zierliche Gestalt, die sich hilflos an den Besen klammerte, kaum noch ausmachen. Er sah noch einmal zu Arthur herunter, während Arians Schreie an sein Ohr drangen.
    Schließlich seufzte er und schüttelte amüsiert den Kopf. Er warf Copperfield den Dolch zu, dann sprang er in die Luft und wedelte wild mit den Armen. „Hierher, Arian! Lenke den Besen in diese Richtung!"
    Der Besen beschrieb einige Zickzackbögen, bevor er umkehrte und auf das Schafott zuschoss.
    Tristan zog den schweren Mantel aus und begann, am Galgen hinaufzuklettern.
    Cop sah ihn erschrocken an. „Du hast doch sicher nicht vor, dort oben ..."
    „Falls sich Finch bewegt", befahl Tristan, „töte ihn."
    Der Wind riss an Tristans Hemd und brannte in seinen Augen, als er auf dem oberen Balken des Galgens balancierte. Der Besen flog geradewegs auf ihn zu. Arian hatte die Augen weit aufgerissen, und sie rief ihm zu, dass er aus dem Weg gehen solle.
    Tristan stand wie ein Zirkusartist auf dem Galgen und streckte die Arme in die Luft.
    Der Besenstiel zielte genau auf seine Brust. Arian schrie auf. Als sie mit aller Kraft an einem Ende des Besens zerrte, fiel ihr die Fackel aus der Hand und landete genau in dem Holzstoß unter dem Schafott.
    Zu ihrer Erleichterung flog sie zwischen Tristans ausgestreckten Armen hindurch, anstatt seinen Körper zu treffen. Blitzschnell packte er den Stiel und hielt sich daran fest. Der Besen wackelte einen Moment, dann flog er aufwärts in den mondlosen Himmel. Copperfields Triumphschrei spornte Tristan dazu an, sich hochzuziehen und rittlings auf den Besen zu setzen.
    Vor ihm hing Arian bäuchlings über dem Besen. Ihre verführerische Kehrseite war ein
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