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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe
Autoren: Theresa Medeiros
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Wald verschwanden. Die zierliche Gestalt seiner Ehefrau ruhte sicher im Arm ihres Stiefvaters. Nachdem sie gegangen war, schloss Tristan schnell die Augen, damit niemand seine Tränen sah.

36. KAPITEL
    Arthur übertönte die blutrünstigen Schreie seiner Gemeindemitglieder, als er laut zum Gebet aufrief. Dann senkte er andächtig den Kopf über seine gefalteten Hände, wobei er jedoch mit einem Auge Tristan beobachtete. Er sprach das Vaterunser so hastig, dass er mehrere Worte vergaß oder falsch betonte.
    Tristan blickte starr geradeaus. „Es tut mir sehr Leid, Cop. Ich wollte nicht, dass alles so endet."
    „Mach dir keine Vorwürfe. Schließlich war ich derjenige, der dich zu dieser Zeitreise überredet hat. Falls es überhaupt ein nächstes Mal für uns geben sollte, würde ich dir raten, deine Frau nicht so wütend zu machen, dass sie dir eine Henkersschlinge um den Hals legt."

    Obwohl er es nicht zugegeben hätte, war Tristan insgeheim enttäuscht, dass Arian ihn in dieser Situation verlassen hatte. „Wir sollten uns um ein nächstes Mal keine Sorgen machen. Arthur ist derart besessen davon, uns unter die Erde zu bringen, dass er nicht mehr lange damit warten wird."
    Seine Worte sollten sich bald als wahr erweisen. Arthur hatte gerade das letzte „Amen" gesprochen, als er schon auf sie zueilte. In seiner Eile wäre er beinahe gestolpert.
    „Ich würde gerne eine förmliche Beschwerde einreichen", sagte Cop. „Mir wurde kein letzter Wunsch gewährt. Es ist mein gutes Recht, eine letzte Zigarette oder einen Kuss von einem dieser hübschen Mädchen zu verlangen, die dort unten nach meinem Blut schreien. Vielleicht ist mein letzter Wunsch aber auch nur eine heiße Peperoni-Pizza."
    „Sei still", zischte Arthur, bevor er mit theatralischen Worten ein Gebet für die armen Seelen der beiden Sünder sprach. „Du und unser Goldjunge hier werdet bald in der Hölle aufwachen."
    „Ich werde dort auf dich warten", versprach ihm Tristan.
    „Wenn du durch diese Tore gekrochen kommst, wird mein Gesicht das Erste sein, was du siehst."
    Arthur zog eine Braue hoch. „Dann werde ich mich wohl bemühen müssen, meine verbleibende Zeit in diesem Leben so gut wie möglich zu nutzen. Es ist mir nicht entgangen, zu welch wunderschöner Frau meine liebreizende Tochter erblüht ist.
    Natürlich weiß niemand in New York von unserer Verwandtschaft, so dass wir dort problemlos als Mann und Frau durchgehen werden."
    „Du hinterhältiger, perverser Sohn einer ..." Tristans Knie schnellte hoch und traf Arthur genau zwischen die Beine.
    „Hängt sie", krächzte der gute Reverend, während er mit schmerzverzerrter Miene auf die Knie sank.
    Die Tribüne erbebte bei jedem einzelnen Schritt des Gerbers. Arthur kroch ein Stück zurück, während er sein Gewicht mit seiner unverletzten Hand abstützte. Tristan drückte seine Schulter gegen die seines Freundes, während er darauf wartete, dass sich die todbringende Falltür unter ihnen öffnete. Er hob ein letztes Mal den Blick zum dunklen Himmel hinauf. Zum letzten Mal erinnerte er sich an den Anblick der glitzernden Skyline von New York und an Arians warmen Körper, der eng an seinen geschmiegt war.
    Ein schmaler Feuerstreifen erschien am Horizont.
    Tristan blinzelte. Er fragte sich, ob die Erscheinung nur seiner Fantasie entsprungen war. Copperfield schien jedoch das Gleiche zu sehen, da er ihm seinen Ellbogen in die Rippen stieß. Die Dorfbewohner schrien entsetzt auf, als das Feuer einen Bogen in der Luft beschrieb und dann kopfüber auf die Lichtung zuraste.
    Ein wildes Gelächter ertönte am Himmel, das jeder bösen Hexe zur Ehre gereicht hätte.
    Tristans Herz klopfte schneller vor Stolz, als der Besen über der Lichtung auftauchte und ihm einen ersten Blick auf die Hexe mit dem wehenden Umhang ermöglichte, die darauf ritt. Sie hatte das Gesicht eines Engels, und ihre dunklen Locken wehten wie eine Wolke um ihren Kopf. Er sah, dass sie eine Fackel in der Hand schwang.
    Laute Schreckensschreie waren auf der Lichtung zu vernehmen. Eine alte Frau warf sich zitternd auf den Boden, als Arian über sie hinwegflog. Arthur richtete sich mühsam auf und blickte die Gestalt auf dem Besen fassungslos an.
    Der Besen gewann wieder an Höhe und kreiste einmal über der Lichtung, bevor er direkt auf das Schafott zutauchte.
    „Der Hebel!" brüllte Arthur. „Beweg endlich den gottverdammten Hebel, du Idiot!"
    Die Hand des Gerbers lag zwar bereits auf dem Hebel, der die Falltür öffnen
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