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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe
Autoren: Theresa Medeiros
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würde Linnet befehlen, die trockenen Zweige unter den Holzbrettern des Podestes anzuzünden, die voraussichtig dort angehäuft worden waren. Die Flammen würden bis zum schwarzen Nachthimmel emporzüngeln. Danach würde die Welt vergessen, dass der Mann, der gerade auf das Schafott stieg, jemals eine Tochter namens Arian Whitewood gehabt hatte.
    Tristan folgte Linnet schweigend die Stufen hinauf. Offenbar hatte er sich mit seinem Schicksal abgefunden. Sein Haar glänzte im Schein der Fackeln wie gesponnenes Gold.
    Auf einmal wurde Arian von Wut überwältigt, und ihre lähmende Angst war verschwunden.
    „Bringt die Hexe herbei, Constable", rief Linnet.
    Arian hielt den Kopf stolz erhoben, während Ingersoll sie zum Fuße des Schafotts drängte.
    Linnet lächelte sie milde an. „Zuerst soll sie zusehen, wie ihr teuflischer Liebhaber stirbt."
    Arians entsetzter Schrei ging in dem ohrenbetäubenden Jubel der Menge unter.
    Tristan musste hilflos mit ansehen, wie sie sich gegen Ingersolls Griff wehrte. Er wollte ihr zurufen aufzuhören, bevor sie alles noch schlimmer machte, aber er wagte es nicht. Daher wandte er den Blick ab und betrachtete die tödliche Schlinge, die neben seinem Kopf baumelte.

    Ingersoll packte Arian so fest, dass sie aufstöhnte. Schließlich gab sie ihre Fluchtversuche auf und hing schlaff in seinen Armen. Arthur streckte die unverletzte Hand aus und zeigte auf Tristan. „Wir müssen diesen Fremden zuerst hängen, damit er nicht seine Dämonenlegionen herbeirufen kann. Heute Nacht werden wir seine schwarze Seele in die Hölle schicken, wo er seinem Meister gegenübertreten wird."
    Die Menge brüllte begeistert. Tristan gähnte gelangweilt.
    Seine gespielte Gelassenheit wurde mit Arthurs Aufmerksamkeit belohnt. „Habt Ihr irgendetwas zu Eurer Verteidigung vorzubringen, Hexenmeister?"
    Arthur wollte Arian nur quälen, und Tristan wusste es. Der Schurke wartete nur darauf, dass sie ihm in ihrer Verzweiflung, das Leben ihres Mannes retten zu wollen, das Versteck des Amuletts verriet. Natürlich würde Tristan auf jeden Fall sterben.
    Nun, Arthur wusste nicht, dass Tristan Lennox' Ehefrau aus einem härteren Holz geschnitzt war - zumindest hoffte Tristan es.
    Da er Arthur nicht das letzte Wort lassen wollte, trat er einen Schritt vor. Trotz seiner Angst bemühte er sich, dieselbe kühle Autorität auszustrahlen, die ihn zum Herrscher eines Finanzimperiums gemacht hatte. Obwohl seine Hände gefesselt waren, wichen die Zuschauer furchtsam vor ihm zurück.
    „Ihr gottesfürchtigen Leute von Gloucester", sagte er spöttisch, „ich muss euch ein Geständnis machen." Er wartete, bis die Menge verstummt war. „Wenn ihr Arian Whitewood heute Nacht hängt, dann tötet ihr ein unschuldiges Mädchen. Ja, sie war unschuldig an dem, was ihr widerfahren ist. Sie hatte keine andere Wahl, als meine Gespielin zu werden, denn ich habe einen Zauber über sie gelegt."
    Einige der Anwesenden stießen schockierte Schreie aus. Doch eine zierliche alte Frau, die am Rande des Schafotts stand, lachte nur. Tristan fühlte Arians missbilligenden Blick auf sich ruhen, beachtete sie jedoch nicht.
    Arthur sah ihn hasserfüllt an. Dann hob er die Hände, um die Leute zum Schweigen zu bringen. „Hütet euch vor den dunklen Zauberkünsten dieses Schurken! Er will nur seine Hure befreien!"
    Die Menge blickte wie gebannt zum Schafott hinauf, doch dieses Mal galt ihre Aufmerksamkeit nicht Arthur, sondern allein Tristan. Er trat an den Rand der Tribüne und sah Arian in die Augen.
    Obwohl er nur leise sprach, hörte man seine tiefe Stimme in jedem Winkel der Lichtung. Die Menschen schienen zu spüren, dass Tristans Worte aus seinem Herzen kamen. „Vom ersten Augenblick an, da ich Arian Whitewood sah, begehrte ich sie.
    Doch sie setzte alles daran, ihre Unschuld zu bewahren, und dafür bewundere ich sie noch heute." Ein lüsternes Lächeln spielte um seine Lippen. „Also war ich gezwungen, meine Zauberkräfte zu benutzen, um sie zu der meinen zu machen. Als sie mich abwies und meine Verführungsversuche ablehnte, beraubte ich sie ihres freien Willens und behexte sie mit meiner schwarzen Magie, bis sie mir nicht mehr widerstehen konnte. Ich schwöre, dass sie unschuldig ist. Sie kann sich nicht einmal mehr an die wilden und lustvollen Akte erinnern, zu denen ich sie gezwungen habe."

    Arian senkte den Kopf, um ihre Tränen zu verbergen. Tristan wusste, dass sie sich nur zu gut an ihre gemeinsame Liebesnacht erinnerte.
    „Hängt
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