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004 - Die Blutbestie

004 - Die Blutbestie

Titel: 004 - Die Blutbestie
Autoren: A. F. Mortimer
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versuchen, noch einmal eine solche Situation herbeizuführen. Wir müssen ihn noch einmal so weit bringen, daß er selbst Hand an sich legt... Pech, daß es nicht geklappt hat, Mädchen. Ich kann Ihnen nachfühlen, wie Ihnen jetzt zumute ist. Soll ich zu Ihnen kommen?«
    Alice lehnte ab.
    Trotz des’ schaurigen Erlebnisses wollte sie die Nacht allein verbringen. Sie war fest davon überzeugt, daß Steve nicht mehr zurückkommen würde.
    »Das Ganze hat eines bewiesen«, sagte Dave aufgewühlt. »Steve Dury ist verwundbar. Und noch eines glaube ich feststellen zu können: Wenn Dury stirbt — in den letzten Sekunden vor seinem Tod —, wird er sichtbar. In diesem Augenblick scheint ihn jene Kraft zu verlassen, die bewirkt, daß man ihn nicht sehen kann.«
    Alice sprach noch einmal von Steves entsetzlichem Aussehen.
    Dave lachte. »Ich sagte Ihnen ja, daß dieser Bursche nicht mehr jener Steve Dury ist, den Sie so heiß geliebt haben ... Wenn Sie ihm das nächstemal gegenübertreten, müssen Sie eine Pistole haben. Darauf bestehe ich.«
    Alice lehnte diesmal nicht ab.
    Nun, wo sie gesehen hatte, wie grauenvoll Steve aussah, wußte sie, daß sie es fertigbringen würde, ihn zu erschießen.
    Sie warnte Dave. Steve sei bereits wieder unterwegs. Er konnte überall auftauchen.
    Dave hoffte, daß der Unsichtbare auf den Friedhof kam.
    »Dann kann er was erleben!« sagte er, nachdem er den Hörer auf die Gabel zurückgelegt hatte.
    ***
    Als Mr. Cobb gegangen war, wollte April Shore hastig den unheimlich gewordenen Keller verlassen.
    In diesem Augenblick hörte sie wieder Schritte. Sie zuckte zurück, preßte die Hand auf ihren Mund, wagte nicht zu atmen.
    Doch diesmal war ihre Angst unbegründet. Es war Doug, der sich ebenso heimlich wie sie zuvor in den Keller stahl.
    Als sie ihn sah, war ihre Angst verflogen.
    »Hier bin ich, Doug«, flüsterte sie liebevoll.
    Er wandte sich der Nische zu, ihre weißen Arme streckten sich ihm aus der Dunkelheit entgegen, schlangen sich um seinen Nacken, zögen ihn in die pechschwarze Finsternis.
    Sie preßte ihre Lippen leidenschaftlich auf die seinen, drückte ihren fiebernden Körper drängend gegen ihn.
    Die schnell steigende Erregung ließ ihren jungen, warmen Körper zittern. Sie stöhnte sinnlich, biß ihn aufgeregt ins Ohrläppchen.
    »Au! Du kleines Luder!« kicherte er.
    Sie lachte leise mit ihm. »Ist es nicht lächerlich, daß wir uns hier vor den anderen verstecken müssen, Doug?«
    Er zuckte bedauernd die Achseln. »Es muß leider sein, Liebes, sonst bin ich meinen Job los.«
    »Warum darfst du nicht das tun, was dir Spaß macht?«
    »Das darf ich in meiner Freizeit.«
    »Das ist doch jetzt, Doug.«
    »Irrtum. Die beginnt erst wieder nach dieser Reise.«
    Sie lachte girrend. »Ich freue mich auf das Ende der Reise, Doug.«
    Wieder küßte sie ihn leidenschaftlich. Dabei vergaß sie die ganze Welt...
    ***
    Nachdem Roberta kurz geduscht hatte, mit dem Abschminken fertig war, hatte sie eine halbe Schlaftablette eingenommen, um sicher sein zu können, daß sie sofort einschlief.
    Sie fiel wie ein Stein ins Bett, dehnte die zarten Glieder, rekelte sich unter der weichen Daunendecke, dachte an Dave, sah ihn wie in einen rosafarbenen Schleier eingehüllt vor sich, lächelte ihm zu und schlief mit diesem unschuldigen Lächeln auf den Lippen schließlich ein.
    Aber es war kein ruhiger Schlaf, in den sie fiel.
    Das Lächeln verschwand, sehr bald von ihren Lippen.
    Schreckliche Alpträume begannen sie zu quälen. Sie warf sich unruhig hin und her. Obwohl sie schlief, waren ihre Nerven angespannt.
    Ihr Gesicht zeigte Sorgen- und Angstfalten.
    Sie sah im Traum ein loderndes Feuer, dem sie sich unaufhaltsam näherte, obwohl sie es nicht wollte, obwohl sie sich aus Leibeskräften dagegen wehrte.
    Je näher sie kam, desto mehr kam ihr zum Bewußtsein, daß sie einen brennenden Scheiterhaufen vor sieh hatte.
    Sie sah eine halbnackte Frau, die auf dem Scheiterhaufen stand und an einen dicken Pfahl gebunden war.
    Die Frau schrie entsetzlich um Hilfe. Sie rief verzweifelt, daß sie keine Hexe wäre. Sie kreischte, daß sie mit dem Teufel nichts zu tun hätte.
    Ihr Kleid war zerfetzt. Ihr Körper war, bevor man sie auf den Scheiterhaufen gestellt hatte, schrecklich miß-’ handelt worden.
    Näher, immer näher kam Roberta den Flammen.
    Es rieselte ihr eiskalt über den Rücken, als sie das Gesicht der Frau erkannte, die verbrannt wurde.
    Es war ihr eigenes Gesicht. Sie selbst stand auf dem
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