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0035 - Die Vampirfalle

0035 - Die Vampirfalle

Titel: 0035 - Die Vampirfalle
Autoren: Jason Dark
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Bettkante und schüttelte den Kopf. »Nein, ich fahre trotzdem mit.«
    »Willst dich nicht blamieren, wie?«
    »Mit dir kann man ja nicht reden.«
    Sie stand auf und streifte ihren Pullover über den Kopf. Einen BH trug sie nicht. Bei ihrer Figur konnte sie getrost darauf verzichten.
    Aus dem Schrank suchte sie sich wärmere Sachen, während sie die übrigen schon in den Koffer packte.
    Barry Black stand derweil am Fenster, rauchte eine Zigarette und sah den Nebelschwaden zu, die aus der Bachniederung stiegen und die Büsche mit ihrem grauen Gespinst einhüllten.
    Es wird eine regelrechte Horrornacht werden, dachte Barry.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie schlimm sich diese Prophezeiung erfüllen sollte…
    ***
    Viertel vor vier erschien Superintendent Powell. Mein Chef wußte selbstverständlich Bescheid. Er war dabeigewesen, als ich die Nachricht erhielt, und ich hatte ihn dann telefonisch über den Anruf des Vampirs verständigt.
    Er hatte nichts dazu gesagt. Um so überraschter waren wir alle, als er plötzlich vor meiner Wohnungstür stand.
    Powell nickte den anderen zu und wandte sich dann an mich. »Sie wollen das Risiko tatsächlich auf sich nehmen?«
    »Ja.«
    »Sie wissen genau, auf was Sie sich da einlassen?« Ich nickte.
    »Gibt es keine andere Möglichkeit?«
    »Wissen Sie eine, Sir?« fragte ich zurück. »Leider nein.«
    »Aber ich muß Sheila und den Kleinen retten«, sagte ich. »Wir können die beiden doch nicht in den Händen dieser Blutsauger lassen. Lieber setzte ich alles aufs Spiel.«
    »Das ist mir klar«, erwiderte Powell. »Nur – glauben Sie, daß dieser Kalurac es ernst meint?«
    Ich schaute meinen Chef verständnislos an.
    »Dann muß ich deutlicher werden«, sagte Powell. »Glauben Sie, daß er sich an die Vereinbarungen hält?«
    Ich warf Bill Conolly einen Blick zu, und mein Freund nickte. »Du kannst ruhig offen sprechen, John!«
    Ich wandte mich wieder an Powell. »Nein, Sir, ich glaube nicht, daß er sich an die Abmachungen hält. Ich nehme an, er wird versuchen, mich oder uns zu hintergehen.«
    »Wollen Sie fair spielen?« fragte mein Chef.
    »Ich werde waffenlos an dem Treffpunkt erscheinen«, antwortete ich ausweichend.
    »Sie haben einen Trumpf in der Hinterhand!« stellte Superintendant Powell fest.
    »Zumindest könnte es einer werden. Wir hatten Zeit genug, noch einmal alles durchzusprechen. Und ich möchte, daß Suko oder Bill Conolly die gleichen Vollmachten besitzen wie ich.«
    Powell schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich. Beide sind keine Polizisten.«
    »Aber wir befinden uns in einer besonderen Situation, Sir. Wenn wir keinen Erfolg haben, wird die Vampirbrut bald die ganze Insel ersticken. Das ist ein ungewöhnlicher Fall. Und ungewöhnliche Fälle erfordern besondere Maßnahmen.«
    Powell nickte. »Können Sie mich in Ihre Pläne einweihen?«
    Ich schaute auf die Uhr. »Sorry, Sir, aber für mich wird es leider Zeit.«
    »Okay.«
    Dann reichte mir mein Chef die Hand. Und er schaute mir mit einem Blick in die Augen, in dem alles Vertrauen lag, das er mir entgegenbrachte. »Holen Sie die Frau und das Kind zurück, John. Bitte!«
    Ich nickte. Sprechen konnte ich nicht, auch nicht, als mir die anderen die Hand reichten.
    Bill, zum Beispiel. Oder Jane. Auch Suko oder der alte Marek. In ihren Augen las ich Vertrauen, Hoffnung – aber auch Angst. Nicht nur mein, sondern auch ihr Schicksal ruhte jetzt allein in meiner Hand.
    Verdammt, wenn doch nur schon alles vorbei wäre. Bill brachte mich zur Tür. Im Flur sprachen wir noch ein paar Worte miteinander.
    »John«, sagte mein Freund mit kratziger Stimme, »ich weiß, daß ich mich auf dich verlassen kann. Aber tu dein Bestes, John, ich flehe dich an. Sonst weiß ich nicht, wie es weitergehen soll.«
    Ich versuchte, optimistisch zu lächeln, merkte aber, daß nur eine Grimasse daraus wurde. »Wird schon schiefgehen, Bill.« Noch einmal reichten wir uns die Hände. Dann ging ich zum Lift. Lautlos schlossen die Türen. Ich führ abwärts.
    Waffenlos, wie mein Gegner es verlangt hatte. Selbst das Kreuz trug ich nicht mehr auf meiner Brust. Ich kam mir vor wie jemand, der zu seiner eigenen Hinrichtung geht…
    ***
    Seit Anbruch der Dämmerung war der Nebel noch dichter geworden. Wie eine graue, immer höher werdende Wand stieg er aus den zahlreichen Auen und Wiesen. Christine hatte wieder ihre Bedenken. »Sollen wir bei dem Wetter überhaupt fahren?«
    Robby wischte ihren Einwand weg. »Es sind nur fünf
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