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0034 - Levtan, der Verräter

0034 - Levtan, der Verräter

Titel: 0034 - Levtan, der Verräter
Autoren: Kurt Brand
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Satz verstummte sie. Perry Rhodans verstecktes Lachen war nicht zu übersehen. Jetzt erst erkannte die Arkonidin, daß sie wieder einmal Bullys Scherzen erlegen war.
    „Wir müssen abwarten", erklärte Rhodan zum Schluß der Besprechung. „Für unsere Zerstörer im Solar-System gilt immer noch höchste Alarmbereitschaft. Mehr können wir im Augenblick nicht tun."
     
    *
     
    Kommandant Deringhouse war überall in seinem Schiff zu finden. Wie im Traum wanderte er durch den Kugelraumer von zweihundert Meter Durchmesser. In einer Stunde startete seine CENTURIO zum Jungfernflug; dann erhob sich der Koloß zum erstenmal vom Boden, um in seinen Lebensraum, das tödliche, aber auch herrliche All zu stürmen.
    Die letzten Kontrollen beaufsichtigte er selbst. Waffen-Kontrolle! Es schien in der Sprache, die sie alle redeten, nur noch ein Wort zu geben: „Klar!"
    Peilsystem, Funkanlagen, Verbindung zum Maschinenraum, zu den Konvertern klar, klar, klar - Und dann endlich kam die allerletzte Klar-Meldung, und Deringhouse tat einen erleichterten Atemzug.
    An Alarmstufe eins, die immer noch bestand, dachte er nicht mehr.
     
    *
     
    Etwas erstaunt sah Perry Rhodan die Arkoniden Crest und Thora eintreten. John Marshall wollte sich verabschieden; seine in der Hypno-Schulung weiterentwickelten telepathischen Kräfte hatten ihn erkennen lassen, daß die Arkoniden Perry Rhodan allein sprechen wollten.
    Schon zum Gehen gewandt, hielt Rhodan ihn zurück. „Bleiben Sie, Marshall", sagte er sanft und nickte den beiden Arkoniden dabei freundlich zu.
    Kurz umwölkte sich Thoras Stirn. Sie war und blieb immer die empfindliche Arkonidin, wenn etwas nicht so verlief, wie sie es sich gedacht hatte. Der überaus hochgewachsene, hagere Crest, ein Spitzenwissenschaftler in Arkons Reich, verfügte über die abgeklärte Ruhe, die mit seinem Wissen harmonierte.
    Unter Perrys gleichbleibend freundlichem Blick lockerte Thora sich. Sie sah über Marshalls Anwesenheit hinweg und ergriff das Wort.
    „Die Zeit drängt, Perry Rhodan; sie arbeitet für die Galaktischen Händler und gegen die Erde - gegen uns alle, auch gegen uns aus Arkon! Die CENTURIO ist klar zum ersten Flug. Lassen Sie Crest und mich mit der CENTURIO nach Arkon fliegen. Ich spreche diese Bitte jetzt nicht aus, um unter dem Druck der Verhältnisse die Einlösung eines Versprechens zu erzwingen, sondern aus der Sorge um die Erde, aus Sorge um uns ..."
    Perry Rhodans Gesicht war streng geworden. Prüfend musterte er Thora und Crest. Dem Wissenschaftler konnte er restlos vertrauen, aber der impulsiven Thora waren Hintergedanken auch jetzt noch zuzumuten. John Marshall stand hinter den Arkoniden. Mit seinen telepathischen Fähigkeiten hatte er unter letzter Kraftanstrengung das abgeschirmte Gehirn der Arkonidin freigelegt und ihre Gedanken entschlüsselt.
    Als er Perry Rhodan einen kurzen Blick zuwarf, verstand dieser die Augensprache.
    „Ich weiß", erwiderte Rhodan, durch Marshalls Information beruhigt, „daß ich Ihnen beiden immer noch die Einlösung meines Versprechens schuldig bin ..."
    „Aber darum geht es doch nicht", warf Thora erregt ein. „Wir wollen Hilfe herbeiholen, Perry Rhodan. Es, auf dem unsichtbaren Planeten Wanderer, hat sie Ihnen neuerdings versagt; mein Volk, die Arkoniden, werden sie uns nicht versagen. Nur mit der Hilfe unseres Volkes und seiner Macht werden Sie gegen die Springer und Überschweren bestehen können!"
    „Der Angriff kann in jeder Minute erfolgen", versuchte Perry Rhodan, der Entscheidung auszuweichen, obwohl er sich schon mehrfach gesagt hatte, daß jetzt der Zeitpunkt gekommen war, wo er fremde Hilfe unbedingt benötigte.
    Aber er war nicht nur ein eiskalter Rechner und kluger Taktiker; er besaß auch die Gaben der Intuition und Divination. Eine unbestimmbare Ahnung wollte ihm erzählen, daß er gegen die Springer auch ohne fremde Hilfe auskam.
    „Perry Rhodan!" Der Arkonide Crest rief ihn an. Hoch aufgerichtet stand er vor ihm. Ihre Blicke kreuzten sich. „Rhodan, Sie enttäuschen mich. Sie weichen aus. Man kann dem Schicksal nicht durch Ausreden entkommen! Thora und ich müssen nach Arkon! Und zwar sofort! Die CENTURIO ist startklar! Lassen Sie uns fliegen! Vertrauen Sie uns nicht mehr?"
    Die letzte Frage war hart. Alles Wissen, alle Macht verdankte Perry Rhodan letztlich diesen beiden Wesen. Da imponierte er den Arkoniden mit seiner rückhaltlos of fenen Antwort: „Ich habe Ihnen nicht mißtraut, aber ich wollte Ihren Flug nach Arkon
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