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0034 - Levtan, der Verräter

0034 - Levtan, der Verräter

Titel: 0034 - Levtan, der Verräter
Autoren: Kurt Brand
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Mutanten bildeten jetzt eine Kette - eine Kette, die sich in die Tiefe stürzen ließ. Erst, als sie in die dichteren Luftschichten kamen, begann der Kampf gegen entfesselte Sturmgewalten - Jetströmungen, Stürme mit dreihundert und mehr Kilometer Stundengeschwindigkeit.
    John Marshall trieb ab. Die Nacht schien ihn verschlungen zu haben, da fand Kitai Ishibashi ihn wieder, und Tama Yokida holte ihn mit seinen telekinetischen Fähigkeiten heran. Nur schwach arbeiteten die Antigravitationsfelder ihrer Raumanzüge, dafür gaben die Kleinstgeneratoren den Hauptteil ihrer Energie an die Prallschirme ab, denn die Mutanten fielen durch die ersten Wolkenschichten, und die waren hagelträchtig. Wie Geschosse trafen die Hagelkörner die Schirme.
    Unangenehm und bedrohlich klang das vibrierende Rütteln in den Ohren der Männer, aber es war ihnen angenehmer, als sich an die zischende Auflösung der LEV XIV zu erinnern, in der das Heck zu einer Gaswolke wurde.
    „Achtung! Noch hundert Meter Höhe!" warnte Marshall seine Kameraden. Das Anti-Gravitationsfeld der Raumanzüge wurde verstärkt, das Absinken der Mutanten zu einem weichen Schweben. Dann hatte sie Goszuls Planet wieder - als Schiffbrüchige.
     
    *
     
    Als der Morgen anbrach, schalteten sie die Deflektor-Einrichtung an ihren Raumanzügen ein. Beinahe gleichzeitig verschwanden sie, machten sich unsichtbar. Sie nahmen gern den Nachteil in Kauf, den anderen auch nicht sehen zu können, aber mit Hilfe der geographischen Markierungspunkte verloren sie sich doch nicht.
    Mit rund hundert Stundenkilometer schwebten sie über einen Inselkontinent, an dessen Ende sie bei der Flucht mit der LEV XIV eine breitflächige Stadt gesehen hatten. Diese Stadt war ihr Ziel, und je länger sie in geringer Höhe mit allgemeiner Marschrichtung Süden über das Land dahintrieben, um so größer wurde ihre Überzeugung, daß die Macht der Springer bis hierher nicht reichte.
    Gegen Mittag jagte John Marshall sie mit seinem Ausruf auf: „Die Stadt! Höher steigen, dann kann man sie besser sehen!"
    In dreihundert Meter Höhe konnten sie ihr Ziel überblicken und durften staunen.
    „Segelschiffe?" flüsterte Kitai Ishibashi in seinem Helm, und der Funk übertrug es zu seinen Freunden.
    „Segelschiffe aus dem siebzehnten Jahrhundert? Du lieber Himmel, in welche Zeit geraten wir denn jetzt? Und dieses Volk soll von den Arkoniden abstammen? Kaum ..."
    Da zischte Marshall dazwischen: „Ruhe! Ein Spruch?"
    Sein tragbares Hyperfunkgerät stand auf Empfang. Dreihundert Meter über Goszuls Planet schwebend, im Anblick einer beinahe mittelalterlichen Stadt, fing Marshall Perry Rhodans Spruch auf - verschlüsselt, kurz und allgemein.
    „Wartet, bis Hilfe kommt! ... Wartet, bis Hilfe kommt!"
    Zwanzigmal hintereinander, dann erst schwieg der Empfang des Hyperfunkgeräts - dann kam auch bis zum Abend nichts mehr.
    „Wartet, bis Hilfe kommt" - Perry Rhodans Einsatzgruppe genügte es. Sie kannten ihren Chef! Sie wußten, daß er sie nicht im Stich ließ.
     
    ENDE
     
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