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0034 - Dracula gibt sich die Ehre

0034 - Dracula gibt sich die Ehre

Titel: 0034 - Dracula gibt sich die Ehre
Autoren: Jason Dark
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Sie für diesen Raum verantwortlich?«
    »Ja, aber ich war nicht da.«
    Bill nagte auf der Lippe. Hinter der Toilettenfrau sah er die Gesichter der Garderobieren.
    Dann schob ein grauhaariger Mann die Frauen zur Seite. Der Knabe trug einen dunklen Anzug und humpelte. »Was ist hier los?« fragte er. »Ich bin der Hausmeister«, stellte er sich vor.
    Bill erklärte es ihm. Er deutete auf die einzelnen Toilettentüren. »Kann ich sie öffnen?«
    »Bitte!«
    Bill probierte die Türen der Reihe nach durch. Die zweitletzte fand er verschlossen. Die anderen Kabinen waren leer. Er wandte sich an den Hausmeister. »Haben Sie einen Schlüssel dafür?«
    »Ja, aber nicht hier.«
    »Shit.« Bill sah sich rasch um und nahm das Heft selbst in die Hand. Er stieg auf die Klinke, stieß sich mit dem anderen Fuß ab und hielt sich mit beiden Händen am oberen Rand der Tür fest, der zwei Zoll unter der Decke entlanglief. Bill lugte in die Kabine. Sie war leer.
    Aber das Fenster stand offen. Kühle Luft wehte von draußen herein und ließ einen hellblauen Stoffetzen, der im Riegel klemmte, flattern. Sheila trug ein hellblaues Kleid…
    Das offene Fenster, der Fetzen – Bill Conolly wußte Bescheid. Er sprang auf den Boden, sein Gesicht war steinern. Der Hausmeister öffnete den Mund, um eine Frage zu stellen, unterließ es aber, als er in Bill Conollys Gesicht sah. »Sie ist nicht da«, sagte Bill und bemühte sich, seiner Stimme einen festen Klang zu geben.
    »Sollen – können – wir irgend etwas für Sie tun?« fragte der Hausmeister.
    »Nein, danke.«
    Bill Conolly verließ die Toilette. Schweigend machten ihm die Frauen Platz.
    Automatisch holte Bill eine Zigarette aus der Schachtel. Er steckte das Stäbchen zwischen die Lippen, zündete es aber nicht an. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken. Sheila war entführt worden. Daran gab es keinen Zweifel! Aber wer hatte das getan? Und vor allen Dingen warum? Bill ließ die letzten Tage vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Es war nichts Besonderes geschehen. Die Mächte der Finsternis hatten ihn oder Sheila nicht attackiert. Auch mit John Sinclair hatte er keinen gemeinsamen Fall gelöst. Der letzte lag schon etwas länger zurück. Warum also hatte man Sheila gekidnappt? Vielleicht wegen einer alten Sache? Oder waren es Gangster gewesen, die es auf das Lösegeld abgesehen hatten? Bill vernahm zwar die Musik aus dem Theaterraum, aber er hörte sie nicht bewußt. Er hatte andere Sorgen. So rasch es ging, verließ er das Theater, atmete draußen die kalte Nachtluft ein, beobachtete den brodelnden Verkehr und rannte dann mit langen Sätzen um den Theaterbau herum. Er hatte sich ungefähr die Stelle gemerkt, an der die Toilettenfenster lagen, und erreichte den Hinterhof, der dunkel und verlassen vor ihm lag.
    Bill suchte nach Spuren, er fand aber keine. Seine Frau Sheila war und blieb verschwunden.
    Verzweifelt raufte sich der Reporter die Haare. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, die Polizei einzuschalten, dann aber beschloß er abzuwarten, bis sich die Entführer meldeten.
    Bill ging wieder zurück. Er passierte eine Telefonzelle und hatte plötzlich eine Idee.
    Bill öffnete die Tür, warf eine Münze ein und rief bei sich zu Hause an.
    Achtmal läutete es durch, aber niemand hob ab. Bill Conolly stöhnte auf. Schwer hängte er den Hörer ein. Als er die Zelle verließ, wirkte er wie ein gebrochener Mann…
    ***
    Polly, das Kindermädchen, hörte für ihr Leben gern Rockmusik.
    Und besonders schwärmte sie für Frank Zappa.
    Nun, der Knabe ist nicht jedermanns Geschmack, aber Polly mochte seine Hits. Da sie im Hause Conolly keine Zappa-Platten fand, hatte sie sich eigene LPs mitgebracht. Kaum waren Bill und Sheila verschwunden, verließ Polly das Haus, lief zu ihrem Wagen und schloß die Beifahrertür auf. Die Schallplatten waren während der Fahrt vom Sitz gerutscht und lagen auf dem Boden.
    Polly mußte sie alle aufheben. Dann tauchte sie wieder von der Erde auf und trat mit dem Fuß die Tür ins Schloß.
    Rasch lief Polly zurück zum Haus.
    Auf halbem Weg stoppte sie abrupt. Aus den Augenwinkeln hatte sie linkerhand eine Bewegung gesehen. Polly stand mitten auf dem Weg und drehte vorsichtig den Kopf.
    Wo sie hinschaute, wuchsen Zierbüsche dicht an dicht. Sie bildeten eine kleine, natürliche Wand, die einen Bogen beschrieb und auf einen künstlich angelegten Teich zulief.
    Und dort, ganz in der Nähe des Teiches, hatte Polly die Bewegung gesehen.
    Polly starrte
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