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0034 - Das Teufelsauge

0034 - Das Teufelsauge

Titel: 0034 - Das Teufelsauge
Autoren: Dieter Saupe
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Schrecken häuften sich.
    Nur drei Tage darauf starb ein Mann in einem Krankenhaus. Er hatte eine Operation gut überstanden und hoffte, bald entlassen zu werden. Nichts deutete auf eine weitere Krankheit hin.
    Aber am nächsten Morgen war er tot.
    Die Ärzte merkten erst, daß ihm das Blut ausgesaugt worden war, als der Mann vom Krankenbett auf die Totenbahre gelegt wurde.
    Da sahen sie die Bißwunden in seinem Nacken!
    Und zu dieser bösen Überraschung kam eine zweite. Der Vampir war eine junge Angestellte aus dem Krankenhaus! Eine zweiundzwanzigjährige Schwester!
    Man rief La Zanuga.
    Und die Zigeunerin spürte den weiblichen Vampir bald auf. Oben in den Korkeichenwäldern.
    Kapitän Idor Capoa war dabei, als La Zanuga ihr Lied vom Teufelsauge anstimmte und das Mädchen überführte. Er sah, wie die Zigeunerin das Mädchen vom Boden aufhob, nachdem es tanzend zusammengebrochen war. Er sah, wie die Zigeunerin im Wald verschwand, in einer kleinen Lichtung. Dann verlor er sie aus den Augen, bist sie am anderen Ende wieder aus dem Wald trat.
    La Zanuga krümmte sich, dann ging ein Ruck durch ihren schweren, breiten Körper, und das junge Mädchen flog in weitem Bogen über die vorspringenden Klippen, hinunter in den schäumenden Atlantik.
    »Warum ins Meer?« fragte Idor Capoa die Zigeunerin.
    »Im Meer bleibt der Vampir tot«, gab die Alte zur Antwort. »Du darfst nichts fragen, Kapitän. Das alles macht La Zanuga für dich. Wenn du einen Vampir auf dem Lande läßt, kann er wiederkommen. Den Vampir tötest du nur, wenn du ihn dem Meer zum Fraß gibst. Oder wenn du ihn in die Flammen wirfst.«
    Kapitän Capoa nickte. Er war es zufrieden. Wozu hätte er auch noch weitere Nachforschungen anstellen sollen?
    Die Schwester aus dem Krankenhaus, das sich »Das Haus Unserer Lieben Frau mit den Sieben Engeln« nannte, war überführt worden.
    Sie war eine Vampirin. So unglaublich das Ganze auch schien.
    Und La Zanuga hatte durch ihre Zauberkräfte, die in ihrer betäubenden Musik steckten, der unheilvollen Schwester ein Ende gemacht.
    Der Fall war erledigt.
    Und Capoa hätte ihn nicht besser lösen können.
    Daß La Zanuga zur gleichen Minute vor einer zweiten Krankenschwester stand, die einem Patienten Blut aus den Adern gesaugt hatte, konnte er nicht wissen.
    Er konnte vieles nicht wissen.
    Vor allem nicht, welche Zahl von bösen Überraschungen noch auf ihn wartete.
    ***
    Professor Zamorra wußte um diese Stunde auch noch nicht genau, wie er bei der Suche nach dem Vampir vorgehen sollte.
    Noch im Flugzeug machte er ein paar provisorische Pläne. Aber zunächst würde er sich bis zu der Stelle vortasten müssen, die er in seiner Vision vom Vorabend gesehen hatte.
    Die Maschine machte Zwischenstation in Madrid.
    Ein glücklicher Umstand wollte es, daß hier ein amerikanischer Geschäftsmann zustieg, mit dem Zamorra bald ins Gespräch kam.
    Zamorra erfuhr, daß der Fremde bis Lissabon fliegen wollte. Dort hatte er ein Privatflugzeug stehen.
    »In dieser Zeit, man muß sein sehr schnell«, sagte der Amerikaner in einem scheußlichen Französisch. Zamorra, der das Englische fließend sprach, antwortete also in der Landessprache seines neuen Flugnachbarn.
    Und der Kaufmann aus Übersee war so dankbar dafür, sich nicht mit Französisch herumquälen zu müssen, daß er dem Professor spontan anbot, ihn in seiner Privatmaschine mit nach Porto zu nehmen.
    »Ich habe das Flugzeug gekauft, um beweglich zu sein. Scheuß- lich, die Verbindungen in diesem Land. Ich fliege immer nach Porto, wenn eine der großen Wein-Auktionen ist. Kaufe den Portwein nur hektoliterweise. Da kann eine halbe Stunde Verspätung oft viel Geld kosten.«
    So kam Professor Zamorra in die glückliche Lage, die Stadt Porto ebenso schnell zu erreichen.
    Landung in Lissabon. Hinüber zum Privatflughafen.
    Dann brachte die zweimotorige Cessna den Amerikaner und Zamorra in wenigen Stunden nach Porto.
    Gegen Mittag wurde dem Kapitän Idor Capoa ein Besucher aus Frankreich gemeldet.
    Der Polizeibeamte ließ Zamorra Platz nehmen.
    »Was kann ich für Sie tun, Señor?«
    »Ich suche ein bestimmtes Krankenhaus, von dem ich vermute, daß es in dieser Stadt oder ganz in der Nähe sein muß.«
    »Und was soll in diesem Krankenhaus geschehen sein?« erkundigte sich der Kapitän der Mordkommission.
    »Dort hat es, so unglaublich das in unseren Tagen klingt, einen Fall von Vampirismus gegeben. Ich bin hier, um dieses gräßliche Verbrechen aufzuklären.«
    Der Kapitän winkte
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