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0031 - Wir durchschauten seine Maske

0031 - Wir durchschauten seine Maske

Titel: 0031 - Wir durchschauten seine Maske
Autoren: Wir durchschauten seine Maske
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vorn. Schwaden von eiskaltem Wasser ergossen sich über mich. Der Behälter knallte mir auf den Leib.
    Aber nun war ich durchnäßt bis auf die Haut. Ein paar Minuten lang würde mich die nasse Kleidung davor bewahren, eine lebende Fackel zu werden.
    Wieder ging die Rutscherei über den Fußboden los. Neben dem breiten Bett im Schlafzimmer stand das Walkie-talkie. Als ich es schließlich erreicht hatte, war mir so übel, daß ich gegen eine Ohnmacht ankämpfen mußte. Noch brannten die Betten nicht, aber die Dachbalken oben waren schon vom Wohnzimmer her durchgebrannt, und wenn das erste Stück davon herunterfiel, war das Bett sofort ein Flammenmeer.
    Ich biß mir in die Unterlippe, bis ich das Blut warm übers Kinn laufen fühlte. Dann stemmte ich den Oberkörper am Bettgestell hoch. Mit den Zähnen ergriff ich den Hörer des drahtlosen Sprechgerätes und warf ihn vom Gerät herab auf den Fußboden.
    Eine Bewegung mit den Beinen zog mich vom Bett ab, und mein Oberkörper rutschte wieder am Bettgestell nach unten. Ich drückte mit dem Kinn die Sprechtaste.
    Ein stechender Husten reizte Lunge und Kehle. Vor den Augen tanzten rote Sterne. Endlich vernahm ich eine quarrende Stimme aus dem Hörer.
    »Grynoon!« keuchte ich. »Kommen Sie schnell! Das Haus brennt, und ich bin gefesselt. Machen Sie schnell. Schnell!«
    Ich mußte wieder husten. Der Qualm hatten sich nun auch im Schlafzimmer ausgebreitet. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte ich das tödliche Schauspiel über dem Bett. Langsam senkte sich ein brennender Dachsparren herab. Er würde genau ins Bett fallen.
    Mein Atem ging keuchend. Ich versuchte es noch einmal und rutschte ein Stück vom Bett weg. Dann knisterte es an der Decke. Ich sah noch, wie die brennende Latte ins Bett fiel. Als das Feuer das Bettuch erfaßte, züngelte eine helle Flamme empor. Die Luft flimmerte vor Hitze. Schlimmer kann es in der Hölle auch nicht sein.
    Vor meinen Augen verschwamm das zuckende Feuermeer, und dann war alles aus.
    Als ich wieder zu mir kam, war mir, als hättö mich jemand in ein offenes Feuer geworfen, so brannte meine Haut überall. Aber nach kurzer Zeit erkannte ich Phil und Grynoon. Sie beugten sich über mich. Phil hielt mir eine Flasche an den Mund. Ich schluckte gierig. Es war reiner Whisky.
    »Das war im letzten Augenblick«, sagte Grynoon. Sein Gesicht sah übel aus. Brandblasen bedeckten die ganze rechte Gesichtshälfte. Trotzdem grinste er.
    »Vielen Dank, Grynoon«, sagte ich leise.
    Er winkte ab.
    »Wo ist Caleen?«
    Phil zuckte die Achseln. »War er denn nicht mit im Haus?« fragte er.
    »Unsinn!« sagte ich ärgerlich. »Er hat mich doch gefesselt!«
    »Hast du das Geld?« fragte ich.
    Er nickte. »Es war in der Bibel. Ich habe sie mitgebracht.«
    Vom Haus war nichts mehr da als ein flackernder Haufen. Neugierige aus dem Dorf standen scharenweise herum. Helfen konnte niemand mehr.
    »Kommt«, sagte ich.
    »Aber…«
    »Kommt!«
    Schweigend gingen Grynoon und Phil mit. Wir stiegen den Weg hinauf. Grynoon kletterte in sein Polizeifahrzeug. Phil und ich stiegen in den Jaguar.
    »Wo willst du denn hin?« fragte Phil. Ich trat den Gashebel durch. Der Jaguar sprang über den holprigen Feldweg.
    »Zu dem kleinen Mike.«
    »Zu wem?« fragte Phil verdattert.
    »Zu Mike Campell.«
    »Dem adoptierten Jungen der Schauspielerin?«
    »Ja, zum Teufel!«
    »Aber was willst du denn da, Jerry?«
    »Caleen suchen. Er wird zu dem Kind kommen, verlaß dich drauf. Er muß zu dem Kind kommen!«
    »Aber warum denn nur?«
    »Weil er die Hälfte des Geldes in Mikes Kinderzimmer versteckt hat. Was glaubst du, weshalb ich mich heute vormittag eine geschlagene Dreiviertelstunde lang mit dem kleinen Mike unterhalten habe? Miß Campell hatte mir erzählt, daß sich Father Holy einmal, als es ihr nicht gutging, den ganzen Tag über mit Mike beschäftigt hatte, und zwar an dem Tag, nachdem Martens ermordet wurde. Der kleine Mike erzählte mir geheimnisvoll, daß er mit Father Holy etwas vergraben hätte in den Dielen seines Zimmers. Wer weiß, was für eine Geschichte Caleen dem Kind auf die Nase gebunden hat. Jedenfalls war es ein gutes Versteck,. denn niemand würde auf den Gedanken kommen, im Zimmer eines Kindes, das mit Caleen nichts zu tun hat, das Geld zu suchen. So, da wären wir ja. — Phil, du bleibst auf der Vorderseite. Grynoon, beobachten Sie die Rückseite des Hauses!«
    Ich eilte zur Tür und stieß sie auf. Im Wohnzimmer stieß ich auf Miß Campell.
    »Mr. Cotton, was
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