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003 - Die schwarze Rose

003 - Die schwarze Rose

Titel: 003 - Die schwarze Rose
Autoren: Dara Joy
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will. Gleich bin ich wieder da, das verspreche ich dir." Er zwinkerte ihr zu, befreite sich von ihren Armen und ging nackt zur Tür.
    Normalerweise öffnete ein Gentleman niemals eine Tür, wenn er völlig unbekleidet war. Zumindest pflegte man solche Konventionen in den meisten Häusern zu achten.
    „Johnnie!" mahnte Ihre Ladyschaft verlegen, aber nur halbherzig, denn sie genoss den Anblick seines wohlgeformten Körpers.
    Da er genau wusste, wie begehrlich sie ihn musterte, schaute er lächelnd über die Schulter. Dabei zeigte sich jenes allgemein bekannte Grübchen in seiner Wange, das schon unzählige Frauen veranlasst hatte, unaussprechliche Dinge für ihn zu tun.
    Erwartungsvoll rekelte sich die Lady in ihrem breiten Bett.
    Immer noch belustigt, öffnete er die Tür einen Spaltbreit und streckte die Hand nach der „wichtigen" Botschaft" aus. Wie er annahm, stammte sie von einer seiner Gespielinnen, vielleicht eine duftende Einladung zu einem zwanglosen Dinner.
    Deshalb bereitete ihm der Inhalt des Briefs eine nicht geringe Überraschung, und sein Lächeln erlosch.
    „Ich muss sofort gehen", verkündete er.
    „Was ist denn los?" fragte die Lady, richtete sich auf und zog das Laken über ihre üppigen Brüste.
    „Eine Nachricht von meinem Onkel." Ohne seine Zeit mit weiteren Erklärungen zu verschwenden, sammelte er seine verstreuten Kleidungsstücke ein und zog sich blitzschnell an.
    Ehe die Lady protestieren konnte, eilte er aus dem Zimmer. Sie blinzelte verwirrt.
    Was mochte er erfahren haben? Was würde Lord Sex bewegen, das Bett einer Frau zu verlassen? War sein Onkel erkrankt? Oder lag er bereits auf dem Totenbett? Ja, das musste es sein. Nichts anderes würde den leidenschaftlichen Lord von seiner Lieblingsbeschäftigung abhalten.
    Ihr Blick streifte den zerknüllten Brief, der bei Johns überstürztem Aufbruch zu Boden gefallen war. Neugierig stand sie auf und griff danach. Als sie das Blatt geglättet hatte, las sie nur drei Wörter.
    Chloe ist zurückgekehrt.

    Also war Chloe Heart, die junge Halbfranzösin, von ihrer Reise in die Kolonien zurückgekommen . . . Zweifellos kein Notfall. Warum hatte sich Lord Sexton so aufgeregt? Fast könnte man glauben, er wäre in Panik geraten.
    Kichernd presste sie eine Hand auf den Mund. Welch alberner Gedanke. Nichts brachte Lord Sexton aus der Ruhe, und ein so banales Ereignis schon gar nicht.
    Für gewöhnlich zeigte er eine nahezu arrogante Gelassenheit. Mit eigenen Augen hatte sie ihn dem Tod ins Gesicht lachen sehen. Dieser war in Gestalt von Lady Snibbles Vater erschienen, der sich den besten Degenfechter Englands nannte und den Viscount mit seiner Tochter in flagranti ertappt hatte. Das war nun wirklich eine heikle Situation gewesen. Aber welche Schwierigkeiten konnte ein junges Mädchen einem Mann wie dem Viscount machen?
    Das Thema begann sie zu langweilen, und sie sank wieder ins Bett. Die Augen geschlossen, erinnerte sie sich an Johns wilde Glut zwischen ihren Schenkeln.
    Unwillkürlich öffnete sie die Lippen.

1. KAPITEL
    Chloe schmiedet ihre Pläne
    Nun hatte es lange genug gedauert!
    Chloe Hearts violette Augen verengten sich, als sie den Mann in einer Staubwolke zum Haus galoppieren sah. Das konnte nur John sein. Kein anderer würde einen kraftvollen Hengst so exzellent reiten - oder etwas anderes. Bei diesem Gedanken runzelte sie die Stirn. Elender Wüstling!
    Sie beobachtete, wie er nun über den Rasen sprengte. Die goldblonden Haare, von ihrem Band befreit, flatterten hinter ihm her. Tief über den Pferdehals gebeugt, versuchte er die atemberaubende Geschwindigkeit noch zu steigern.
    Diese Haltung - ein Wesenszug, den die meisten Leute übersahen - kannte sie.
    Geblendet von seiner scheinbaren Gelassenheit erkannten nur wenige die eiserne Willensstärke, die sich hinter der gleichmütigen Fassade verbarg.
    Aber Chloe hatte ihn immer richtig eingeschätzt.
    Typisch für John, seine äußere Erscheinung zu missachten . . .
    Trotz ihrer Entschlossenheit nahm ihr Gesicht sanftere Züge an. Anderthalb Jahre lang hatte sie sich an dieses honigblonde Haar erinnert, das wie Gold im Sonnenschein glänzte. Alles an ihm ließ sich mit süßem Nektar vergleichen. Und sein Humor, sein verführerisches Lachen . . .
    Dauernd macht er sich über dich lustig, wisperte eine unwillkommene innere Stimme.
    Chloe kaute an ihrer Unterlippe. Ja, aber er kann auch sehr nett sein.
    Wenn's ihm in den Kram passt, betonte die Stimme der Vernunft.

    Chloe stellte sich
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