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003 - Der Puppenmacher

003 - Der Puppenmacher

Titel: 003 - Der Puppenmacher
Autoren: Dämonenkiller
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zu ergreifen wären.«
    »Bevor ich Ihren Sohn aufsuche, möchte ich noch einiges klären«, sagte Dorian. »Es interessiert mich, weshalb Sie annehmen, daß Phillip von Dämonen besessen ist.«
    »Das war nicht schwer zu erkennen«, antwortete Hayward und wich abermals Dorians Blick aus. »Er hatte plötzlich Alpträume. Er schrie des Nachts und phantasierte am Tage. Und er verfiel sichtlich.
    Phillip war schon immer ein kränklich wirkender Junge, aber seit er von Alpträumen geplagt wird, verschlechtert sich sein Zustand von Tag zu Tag. Er nimmt kaum noch etwas zu sich und ist zu schwach, das Bett zu verlassen.«
    »Das sind aber alles noch keine Symptome, die auf Dämonen schließen lassen«, entgegnete Dorian.
    »Es passierten auch noch andere Dinge.« Lord Hayward begann plötzlich zu zittern. Er öffnete den Mund, um fortzufahren, aber seine Stimme versagte ihm. Erst beim zweiten Versuch konnte er weitersprechen. »Phillip begann wie im Fieber zu phantasieren. Das sagte ich schon. Dabei schilderte er in schrecklichen Einzelheiten die Vorgänge, wie sie in früheren Zeiten bei Schwarzen Messen passiert sind. Ersparen Sie es mir, die Details wiederzugeben! Es war furchtbar für mich, denn Phillips Schilderung war so realistisch, als wäre er selbst dabeigewesen, als hätte er an einer solchen Messe teilgenommen. Das ist jedoch noch nicht alles. Als er eines Nachts wieder schrie, suchte ich ihn auf. In seinem Zimmer herrschte ein Chaos.
    Sein Bett war zerwühlt, er selbst lag auf dem Boden und schlug um sich, und auf seiner Brust hockten schwarze Gestalten, die ihn traktierten, als wollten sie ihm die Seele aus dem Körper reißen. Seit damals weiß ich, daß Phillip ein Opfer der Dämonen ist.« Lord Hayward hielt erschöpft inne. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und wartete gespannt auf Dorians Reaktion.
    »Weitere Hinweise auf die Existenz von Dämonen haben Sie nicht?« erkundigte sich dieser.
    »Die benötige ich nicht, Mr. Hunter.« Hayward beugte sich wieder vor. »Ich weiß, welches Schicksal meinen Sohn ereilt hat. Was ich gesehen und gehört habe, ist mir Beweis genug. Wenn meine Angaben Ihnen nicht reichen, dann bedauere ich es sehr. Aber mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Trotzdem hoffe ich, daß Sie noch immer bereit sind, meinem Sohn zu helfen.«
    »Ich werde es versuchen, aber ich benötige in jedem Fall Ihre vollste Unterstützung«, sagte Dorian fest.
    »Die werde ich Ihnen im Rahmen meiner Möglichkeiten geben«, versicherte Lord Hayward nicht sehr überzeugend.
    Dorian und Chapman wechselten einen schnellen Blick. Sie waren sich darin einig, daß Hayward etwas verschwieg. Dorian unternahm noch einen Versuch, etwas mehr Licht in das Dunkel zu bringen.
    »Welche Rolle spielen denn eigentlich Lady Hurst und ihr Sohn bei dieser Sache?« fragte er rundheraus.
    Hayward zuckte zusammen, aber er faßte sich schnell und sagte empört: »Lady und Henry Hurst sind alte Freunde. Ich möchte, daß sie und meine anderen Gäste nicht von unserer Abmachung betroffen werden.«
    »Welche anderen Gäste?« erkundigte sich Dorian.
    »Das geht Sie nichts an!« krächzte Hayward, ließ sich dann aber doch noch zu einer näheren Erklärung herab und fügte in gemäßigtem Tonfall hinzu: »Es handelt sich um insgesamt sieben Personen.
    Alles Freunde der Familie. Sie genießen mein vollstes Vertrauen. Ich verbiete Ihnen, sie zu belästigen.«
    »Wenn diese Personen Ihr Vertrauen genießen, warum mußten wir uns dann als Versicherungsagenten ausgeben?« wollte Chapman wissen, der die Führung des Gesprächs bislang Dorian überlassen hatte.
    »Weil …« Hayward unterbrach sich, hob dann ruckartig den Kopf und fuhr mit fester Stimme fort: »Ich möchte mich nicht lächerlich machen. Das können Sie doch verstehen, Mr. Chapman?«
    Der Agent nickte. Das war genau das, was er hatte hören wollen.
    Dorian jedoch war mit dieser Antwort weniger zufrieden. Er war überzeugt, daß Hayward log – nicht nur in diesem Punkt.
    »Ich möchte Sie bitten, daß Sie mich den anderen gegenüber nicht bei meinem richtigen Namen nennen«, sagte er deswegen. »Ich habe mich als Dorian Holborn ausgegeben. Das hat keine besondere Bedeutung, sondern ist nur eine vorbeugende Maßnahme. Ich möchte mich nämlich ebenfalls nicht lächerlich machen. Und jetzt führen Sie uns bitte zu Phillip!«
    Chapman mischte sich zum zweiten Mal ein. »Ich hätte noch eine Frage an Sie, Lord Hayward. Erinnern Sie sich noch, um welche Zeit Ihre Frau heute
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