Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
003 - Der Puppenmacher

003 - Der Puppenmacher

Titel: 003 - Der Puppenmacher
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Brüste abzeichneten.
    »Täusche ich mich«, fragte er verwirrt, »oder besitzt Phillip wirklich weibliche Geschlechtsmerkmale?«
    Hayward griff schnell nach der Bettdecke und zog sie Phillip bis zum Hals hinauf. »Das hat nichts zu bedeuten«, sagte er. »Es kommt in gewissen Zeitabständen vor, daß sich bei Phillip Brüste wie bei einer Frau entwickeln. Das ist auf die vielen Hormonspritzen zurückzuführen, die ihm die Ärzte gegeben haben. Sie haben ihn total verpfuscht. Aber was kümmert Sie das? Sehen Sie ihn sich an, wie er leidet. Die Dämonen saugen das Leben aus ihm heraus. Er verwelkt wie eine Blume. Tun Sie endlich etwas, Mr. Hunter!«
    Dorian gab keine Antwort. Er schob Hayward sanft, aber bestimmt beiseite und setzte sich auf den Bettrand. Für einen Moment schien es, als würde Phillip ihn ansehen, aber dann blickte der Junge wieder durch ihn hindurch. Dennoch mußte er Dorian bemerkt haben und sich seiner Anwesenheit bewußt sein, denn plötzlich kam wieder Bewegung in seine Hände, sie glitten, nein, schwebten über die Bettdecke und tasteten sich an Dorian hoch. Phillip richtete sich im Bett auf, um seinen Händen nachzugeben, die bei dem Fremden auf Entdeckungsreise gingen.
    »Überanstrenge dich nicht, Phillip!« ermahnte Hayward ihn.
    »Lassen Sie ihn!« sagte Dorian, und an Phillip gewandt fuhr er fort: »Mein Name ist Dorian Hunter, Phillip. Dein Vater hat mich gerufen, weil er glaubt, daß du von Dämonen gequält wirst. Weißt du etwas darüber, Phillip?«
    Die Hände des Jungen hatten Dorians Gesicht erreicht. Sie betasteten sein Kinn und den Unterkiefer und zuckten zurück, als sie mit Dorians Lippen in Berührung kamen. Aber die Finger verloren schnell die Furcht vor den weichen, feuchten Wölbungen und kamen wieder, um ihre Entdeckungsreise fortzusetzen. Dabei war Phillips Gesicht entspannt. Er wirkte entrückt.
    »Kannst du die Dämonen wahrnehmen, wenn sie an dein Bett kommen, Phillip?« fragte Dorian wieder.
    Phillips Hände erstarrten, dann zogen sie sich langsam und zögernd, fast widerwillig zurück. Er winkelte die Arme ab und preßte sie gegen die Brust.
    »Du hast mich verstanden«, sagte Dorian. Es war eine Feststellung. »Du mußt an die schrecklichen Dämonen denken und dich fröstelt. Kannst du sie auch jetzt sehen?«
    Phillip entspannte sich wieder. Er öffnete den Mund und sagte mit schwacher, entrückter Stimme: »Wenn der Tag vergangen ist und der Mond die Sonne ablöst, dann kommt ihre Zeit. Dann triumphieren die Mächte der Finsternis. Sie streifen ihre Masken ab und zeigen ihre wahren Gesichter. Das Böse bricht aus ihnen hervor und stürzt sich auf die ahnungslosen Kreaturen. Ach, Alina!« Er schluchzte auf. Sein ganzer Körper wurde wie von einem Weinkrampf geschüttelt.
    »Wer ist Alina?« fragte Dorian.
    Phillip gab keine Antwort. Statt dessen streckte er wieder den Arm aus und deutete in Chapmans Richtung. »Das Todesmal!« rief er erschrocken.
    »Wer ist Alina?« wiederholte Dorian, diesmal drängender.
    »Alina!« Ein neuerliches Schluchzen entrang sich der Kehle des Jungen. »Alina! Alina!«
    »Quälen Sie ihn doch nicht!« mischte sich Hayward ein. »Sehen Sie nicht, daß Sie ihm mit Ihren Fragen Schmerzen zufügen?«
    »Ihn quält seine eigene Erinnerung«, entgegnete Dorian, ohne Phillip aus den Augen zu lassen. »Aber ich muß sie wachrufen, denn sie könnte der Schlüssel für das Geheimnis sein. Ich nehme an, daß Alina der Name eines Mädchens ist. Phillip muß in irgendeiner Beziehung zu ihr stehen.«
    »Phillip kennt kein Mädchen namens Alina«, behauptete Hayward bestimmt. »Er hat das Haus seit einer Ewigkeit nicht mehr verlassen.
    Ich müßte es wissen, wenn er eine Alina kennengelernt hätte.«
    »Da bin ich gar nicht so sicher«, erwiderte Dorian. »Ich komme immer mehr zu der Ansicht, daß Sie Ihren Sohn überhaupt nicht kennen. Sie wissen im Grunde genommen nichts über ihn, nichts über seine Sorgen, Nöte und Empfindungen.« Dorian erstickte Haywards Einwand mit einer Handbewegung. Er wandte sich wieder Phillip zu und fragte: »Wo hast du Alina kennengelernt, Phillip? Erinnerst du dich daran?«
    Für einen Moment schien es, als würde Phillip ruhig bleiben, aber dann überkam ihn wieder ein Schüttelfrost. Seine Zähne klapperten so stark aufeinander, daß alle im Raum es hören konnten. »Die Mächte der Finsternis kommen – an einen Ort. Black Sabbath!
    Alina!« Es war der Aufschrei eines Verzweifelten.
    Lord Hayward faßte Dorian an der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher