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003 - Der Puppenmacher

003 - Der Puppenmacher

Titel: 003 - Der Puppenmacher
Autoren: Dämonenkiller
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streckte sie die Arme nach Dorian aus, doch noch bevor sie ihn fassen konnte, trat er ihr kräftig gegen den Leib. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte rückwärts die Treppe hinunter. Nach dem zweiten Überschlag hatte sie sich jedoch schon wieder aufgerafft und kam in lauernder Haltung die Treppe hoch.
    »Jetzt hole ich mir dein Blut, du Bastard!« schrie sie geifernd.
    Phillip heulte markerschütternd, die Alina-Puppe fest an seinen Busen gepreßt. Dorian wartete, bis Lady Hayward auf anderthalb Meter heran war und zum entscheidenden Sprung ansetzte. Dann zog er die Pistole und drückte zweimal ab. Laut hallten die Detonationen durch das Haus. Eine Kugel zerschlug Lady Hayward das Gesicht, die andere traf ihre Schulter. Sie wurde von der Wucht der Geschoße herumgerissen und gegen die Wand des Treppenhauses geschleudert. Ihr Gesicht war eine breiige, unkenntliche Masse aus Fleisch und zersplitterten Knochen. Kopfüber rollte sie die Treppe bis in die untere Etage hinab. Ihr Schrei, aus Schmerz und Wut geboren, gellte gespenstisch durchs Haus.
    Plötzlich tauchte Lord Hayward auf dem unteren Treppenabsatz auf. Seine Frau rollte ihm geradewegs vor die Beine. Er schrie entsetzt, als er ihr zerstörtes Gesicht sah. Schaudernd wich er ihren zuckenden Armen aus und kam die Treppe herauf. In seinen Augen war ein irres Leuchten.
    »Das waren Sie, Hunter!« rief er anklagend. »Sie haben meine Frau auf dem Gewissen.«
    Er kam drohend näher. Dorian erwartete ihn gelassen. »Sie ist nicht tot«, sagte er ruhig. »Aber mir wäre wohler, wenn ich sie von ihrem grauenvollen Dasein hätte erlösen können. Ihre Frau ist ein Blutsauger, Lord Hayward.«
    »Haben Sie denn noch nicht genug Unheil angerichtet?« schrie Hayward und wollte sich auf ihn stürzen.
    Der Dämonenkiller erwartete ihn ruhig, packte ihn am Genick und schleuderte ihn gegen die Wand. Dann suchte er mit den Blicken nach Lady Hayward, doch sie hatte die Zeit genutzt, um zu verschwinden. Dorian wandte sich wieder Hayward zu. Der Lord war an der Wand zusammengesunken und schluchzte jämmerlich.
    »Ich habe nur das Beste für Phillip gewollt«, sagte er weinerlich und blickte auf seinen Sohn, der sich verschreckt an seine Zimmertür zurückgezogen hatte. »Ich wollte dir nur helfen, Phillip. Nur deshalb habe ich mich an diese Leute gewandt. Ich konnte doch nicht ahnen, daß alles so schrecklich enden würde.«
    »Sie haben die Dämonen gerufen und wurden sie nicht mehr los«, sagte Dorian mitleidlos.
    Hayward schüttelte den Kopf, als könnte er das alles nicht begreifen. »Sie müssen mich verstehen, Mr. Hunter«, sagte er.
    »Dann reden Sie endlich, Lord!« beschwor Dorian ihn.
    Hayward schien ihn nicht gehört zu haben. Er starrte blicklos vor sich hin. Dann aber begann er zu erzählen. Zuerst stockend, doch nachdem er sich überwunden hatte, sprudelten die Worte nur so über seine Lippen. Es schien, als sei er froh, endlich beichten zu können.
    »Ich wußte in meiner Verzweiflung nicht mehr, was ich tun sollte.
    Nur deshalb ließ ich mich auf diesen Handel mit dem Teufel ein. Ich habe dreiundzwanzig Jahre hindurch versucht, Phillip das Leben so einfach wie möglich zu gestalten. Ich habe sämtliche namhaften Ärzte und Spezialisten aufgesucht, um Rat zu erhalten. Zuletzt war ich ein armer Mann und wußte weder ein noch aus. Phillip war jedoch nicht geholfen worden. Schließlich kam ich durch die Lektüre eines Buches auf den Gedanken, den Teufel anzurufen. Er war der einzige, der mir noch helfen konnte. Ich war immer ein gläubiger Mann gewesen und hatte nichts von Geisterbeschwörung gehalten, aber meine Verzweiflung trieb mich dazu, mich darin zu versuchen.
    Ich war skeptisch, glaubte nicht an einen Erfolg, doch ich wollte keine Chance ungenützt lassen, Phillip zu helfen. Vor etwa sechs Wochen betrat Lady Hurst eines Tages mein Haus. Sie sagte, daß mein Rufen gehört worden sei und daß mir geholfen werden könne. Sie brachte einen Mann mit, einen Argentinier, der sich Roberto Copello nannte. Er versprach, Phillip zu helfen, doch nur, wenn ich mein Haus der Schwarzen Familie zur Verfügung stelle. Ich willigte ein.
    Aber wenn ich geahnt hätte … Lady Hurst nistete sich mit ihrem Sohn, Roberto Copello und weiteren vier Personen in meinem Haus ein. Am Tage verhielten sie sich normal, aber in der Nacht veranstalteten sie im Keller schreckliche Orgien mit Tieropfern und wüsten Ausschweifungen. Ich wurde einmal Zeuge dieser Szenen, und mir graute. Ich
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