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0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers
Autoren: Jason Dark
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Klinge verfehlte ihr Ziel.
    Die zweite Mumie war vorsichtiger. Sie schlich in der Dunkelheit herum und versuchte, mich von der Seite her anzugreifen.
    Ich war jetzt im Vorteil. Die Mumie verriet sich durch ihre gelb schimmernden Augen, so daß ich ihren Weg jederzeit verfolgen konnte.
    Was mit Oberst Gamal geschehen war, wußte ich nicht. Zuletzt hatte ich ihn in den Klauen der Riesenmumie gesehen. Es war fraglich, ob er noch lebte.
    Wir hatten die Rückkehr des Magier-Pharaos nicht stoppen können. Das grausame Spiel war bereits zu weit fortgeschritten. Nun mußten wir die Konsequenzen tragen.
    Ich fragte mich, wie ich die Mumie aufhalten konnte. Dieses Monster, weit größer als ein Haus und mit der Kraft der Urzeit ausgerüstet. Gab es überhaupt eine empfindliche Stelle bei dieser Riesenbestie?
    Mir fiel eine alte deutsche Sage ein. Siegfried, der Drachentöter, hatte auch einen Widersacher besiegt, der ihm weit überlegen war. Ob ich es ihm nachmachen konnte? Aber wo befand sich bei der Mumie die schwache Stelle? Es mußte einfach eine geben, denn nie hatte ich es erlebt, daß ein Dämon unbesiegbar war. Einen verwundbaren Punkt besaß jeder, und war er noch so mächtig.
    Das unterschied eben die Mächte der Finsternis von denen des reinen Lichts. Ein guter Geist war vollkommen, was man von einem bösen nicht behaupten konnte.
    Und das war gut so.
    Ich konzentrierte mich wieder auf meinen Gegner. Die Mumie hatte sich geduckt.
    Etwa in Kniehöhe schwebten die Augen über dem Boden. Staubschleier wehten vorbei, reizten zum Husten.
    Ich hob meine Beretta, kauerte selbst hinter einem Stein, legte den rechten Arm auf den Felsen und zielte genau.
    Fingerlang schnellte die rotweiße Mündungsflamme aus dem Lauf.
    Getroffen sank die Mumie zu Boden. Sofort setzte der Verwesungsprozeß ein.
    Übrig blieb von meinem Gegner nur ein Häufchen Asche.
    Ich hatte gewonnen.
    Wenigstens gegen die Helfer des Magier-Pharaos.
    Jetzt war nur noch er selbst übrig. Und ob ich ihn packen konnte, das stand in den Sternen.
    Samenis hatte sich nicht um den Tod seiner Leibwächter gekümmert. Dafür interessierte ihn etwas anderes.
    Motorengebrumm!
    Urplötzlich klang es auf. Ein wahnwitziger Hoffnungsfunke zuckte in mir auf. Es war ein Suchflugzeug unterwegs. Also hatte man unser Verschwinden bemerkt. Doch der Funke erlosch ebenso rasch, wie er aufgeflackert war. Wie sollten wir jemals dieses Tal lebend verlassen? Die Mumie würde etwas dagegen haben. Ich ballte die Hände, hob meinen Kopf und schaute durch die hohe Pyramidenöffnung nach oben. Die riesige Hand der Mumie stieß in die Luft – und dann… Ich schloß die Augen.
    Das Krachen und Bersten fuhr mir durch Mark und Bein. Die Riesenmumie hatte die Maschine zerstört.
    Scharf saugte ich die Luft ein. Dann wurde meine Aufmerksamkeit wieder von Samenis gefesselt. Der Magier-Pharao verließ die Pyramide…
    ***
    Bill Conolly sah, wie das Flugzeug buchstäblich auseinanderplatzte. Im nächsten Moment regnete es brennendes Benzin. Wrackteile zischten raketenartig nach allen Seiten weg und rasten dann dem Boden entgegen. Bill hechtete in Deckung, legte die Hände schützend über den Kopf und hoffte, daß er nicht von einem brennenden Teil getroffen oder mit Benzin übergossen wurde. Mein Freund hatte Glück.
    Hier und da flackerten noch einige kleine Brände auf, die aber erloschen. Der Pilot hatte sein Leben hingeben müssen. Ihm war nicht mehr zu helfen. Wieder eine Hoffnung zerstört, dachte Bill Conolly. Er hob den Blick und schaute zur Pyramide hinüber. Da sah er die Mumie.
    Wie ein Tornado brach sie aus dem Grabmal hervor, räumte mit den Ellenbogen die Steine zur Seite, die ihr im Weg standen, und verschaffte sich so freie Bahn. Samenis eroberte das einsame Tal!
    Er stieß ein schauriges Brüllen aus, das als Echo nachhallte. Bill Conolly trieb dieses Gebrüll einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Mit fieberndem Blick beobachtete er das Ungetüm.
    Die Mumie stapfte vorwärts. Sie hielt genau auf die Schlucht zu, durch die Bill und ich auch in das Tal gelangt waren. Mit dem Fuß trat die Mumie gegen tonnenschwere Steine, kickte sie weg, als wären sie kleine Fußbälle. Bill Conolly wurde bewußt, welch eine Kraft in diesem Ungeheuer steckte. Die Mumie passierte Bill, ohne ihn gesehen zu haben.
    Mein Freund erhob sich. Die Mumie zu verfolgen, hätte keinen Sinn gehabt. Bill wollte sich erst um mich kümmern. Er betete, hoffte und redete in einem, als er sich der
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