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0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers
Autoren: Jason Dark
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gesehen!
    ***
    Innerhalb von Sekunden raste Saffi all das durch den Kopf, was er über die Schwarze Legion gehört oder gelesen hatte.
    Fast viertausend Jahre alt waren diese Reiter. Sie gehörten zur Leibwache des Magier-Königs Samenis, der nicht einmal ein Jahr regiert hatte, sich jedoch in dieser Zeit einen Namen als Schreckensherrscher machte. Er hatte die Schwarze Magie ins Spiel gebracht und als erster die Zahl sieben zu einer magischen Größe hochstilisiert. Sieben Gestirne waren den alten Ägyptern damals bekannt, sieben Reiter gehörten zur Schwarzen Legion.
    Flüsternd wurde die Legende an den Wüstenfeuern erzählt. Wenn sie auftauchten und auf den Rücken ihrer skelettierten Kamele saßen, war es für den Entdecker meistens zu spät. Nur wenige hatten die Begegnung mit der Schwarzen Legion überlebt. Und die hatte meist der Wahnsinn gepackt.
    Aber man erzählte sich noch mehr. König Samenis, so hieß es, sei unsterblich gewesen. Irgendwann würde er sein Grab in der Pyramide sprengen und ein neues Schreckensreich errichten. Doch zuvor schickte er seine Wächter aus, die seine Rückkehr vorbereiteten.
    Die Schwarze Legion war da.
    Und die Ankunft des Königs sehr nah…
    An all das dachte Saffi, während er mit gehetztem Blick zu den Hügeln starrte und die Reiterkette beobachtete, die sich scharf und klar vor dem Mondlicht abhob.
    Sie hatten ihre Kamele angehalten, sie um die Hand gedreht und eine Linie gebildet.
    Mit der Front zu Saffi!
    »Sie… Sie haben mich gesehen«, flüsterte der Ägypter. »Bei Allah, ich bin verloren!«
    Der abgebrühte Grabräuber wußte nicht, was er tun sollte. Die Panik flackerte in seinen Augen, wie eine Schicht lag der kalte Schweiß auf seinem Körper.
    Flucht! Weg von hier! Das war die einzige Möglichkeit. Wenn sie jetzt starteten, gab es vielleicht noch eine Rettung. Saffi flehte Allah und die Propheten an, schwor, von seinem schmutzigen Handwerk abzulassen, wenn er eine Chance erhielt, der Schwarzen Legion zu entgehen.
    Die Reiter ritten an!
    Deutlich sah Saffi, wie sie den Hügel herunterpreschten. Sie schwebten wie Geisterwesen über dem Sand. Keine Staubwolke, kein Waffengeklirr kündete von ihrem Kommen.
    Jetzt erst löste sich bei Saffi die Starre. Auf dem Absatz warf er sich herum und rannte zum Zelt zurück. Er riß die Klappe hoch und berührte mit seiner rechten Schulter eine der beiden Haltestangen. Das Zelt erzitterte, und die Lampe schwankte hin und her.
    Sein Bruder hatte sich hinlegen wollen. Er war dabei, sein Hemd auszuziehen, und wirbelte erschreckt herum, als Saffi in das Zelt stürzte.
    »Was ist los?« fauchte Cher.
    Saffi fiel die Antwort schwer. Er bekam kaum Luft. »Wir… Wir müssen fliehen.«
    »Polizei?«
    »Nein, die Schwarze Legion!«
    Chers Augen wurden groß. »Du bist wahnsinnig!« Natürlich wußte auch er, was es mit der Truppe auf sich hatte.
    Saffi schüttelte den Kopf. »Ich habe sie gesehen. Sie reiten auf unser Zelt zu. Los, in den Wagen.« Er hastete zum Zeltausgang.
    Cher wußte, daß sein Bruder kein Spinner war. Wenn er so aufgeregt war, dann lag wirklich etwas in der Luft, dann war Gefahr im Anmarsch.
    Cher rannte seinem Bruder hinterher. »Da sind sie!« schrie Saffi. Er deutete mit dem ausgestreckten Arm zum Hügel hin.
    Cher sah die Reiter ebenfalls, und wie schon seinen Bruder zuvor, so packte auch ihn das nackte Entsetzen.
    Die Hälfte der Strecke hatten die Reiter bereits hinter sich. Vielleicht noch eine halbe Minute, dann würden sie das Zelt erreicht haben.
    Saffi nahm sich nicht mehr die Zeit, seinem Bruder weitere Erklärungen zu geben. Er riß die Tür des Jeeps auf und warf sich hinter das Lenkrad. Seine Finger zitterten so, daß er das Zündschloß beim ersten Mal verfehlte. Dann aber heulte der Motor auf.
    Das Geräusch riß Cher aus seiner Starre. Er rannte auf die andere Seite des Wagens, riß dort die Tür auf, als sein Bruder bereits anfuhr. Mit einem gewaltigen Sprung schaffte Cher es, in das Innere des Wagens zu gelangen.
    Der Jeep bockte. Die Räder wirbelten den Sand hoch. Der Fahrtwind knallte die Beifahrertür zu. Cher wurde in den Sitz gepreßt wie bei einem Rennstart. Das Zelt hinter ihnen kippte um. Es war zur letzten Sicherheit am Wagen befestigt gewesen. Die beiden Grabräuber ließen alles hinter sich zurück. Sie dachten nicht mehr an die Schätze aus den geheimnisumwitterten ägyptischen Totenstätten – für sie gab es nur die Flucht.
    Die vier Räder des Jeeps wühlten sich durch den
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