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0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers
Autoren: Jason Dark
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betrat. Er war ein sportlich wirkender Mann, hatte welliges, lackschwarzes Haar, einen dunkleren Teint als ich und scharf blickende Kohlenaugen. Auf seiner Oberlippe wuchs ein schmales Bärtchen. Der braune Anzug mit den feinen Streifen saß wie angegossen. Superintendent Powell stellte mir seinen Besucher vor.
    »Das ist Achmed Gamal«, sagte er. »Mr. Gamal ist Oberst beim ägyptischen Geheimdienst und wird Sie unterstützen.«
    Kontrollieren! dachte ich. Aber ich sprach meinen Verdacht nicht aus. Wir schüttelten uns die Hände.
    Dann nahmen wir Platz. Ich schlug die Beine übereinander und schaute Powell fragend an.
    Mein Chef schüttelte den Kopf und wies auf den Oberst. »Mr. Gamal wird Sie in den Fall einweihen. Bitte, Mr. Gamal.« Der Ägypter dankte lächelnd und begann zu sprechen.
    »Wie mir Superintendent Powell bereits berichtete, sind Sie kein Unbedarfter auf dem Gebiet der Dämonenbekämpfung, Mr. Sinclair. Ich hörte von Ihnen und las über Ihre Erfolge in den Zeitungen. Deshalb wende ich mich zur Unterstützung an Sie, denn in meinem Vaterland gibt es einen Problemfall, mit dem wir allein nicht fertig werden.«
    Achmed Gamal redete ziemlich blumenreich. Ich hatte das Gefühl, daß es ihm unangenehm war, eine Schwäche zuzugeben.
    Er fuhr fort: »Um Ihnen den Fall zu erklären, muß ich weit in die Vergangenheit zurückgreifen. Ungefähr zweitausend Jahre vor unserer Zeitrechnung. Damals stand das Reich der Ägypter in voller Blüte. Wir waren die Kulturträger der alten Welt. Noch vor den Persern, Griechen und Römern. Unsere Pharaonen förderten die Wissenschaft, aber auch die Schwarze Magie und die Götterlehre. Die Sonne wurde als oberster Gott verehrt und erhielt den Namen Re. Dazu hatten unsere Astronomen fünf Gestirne entdeckt. Im einzelnen waren dies Mond, Mars, Saturn, Venus und der Jupiter, so daß wir auf die Zahl sieben kamen. Sieben Hauptgötter verehrten wir damals, und diese Zahl zog sich von nun an durch die Märchen und Sagen der Völker. Wie Sie wissen, Mr. Sinclair, besaßen die Oberpriester am Hofe des Pharaos eine sehr große Macht. Sie beeinflußten den Herrscher, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Einmal ist es einem Oberpriester gelungen, Pharao zu werden. Der Name des Mannes lautete Samenis. Unter seiner zehnmonatigen Herrschaft erwachte die Schwarze Magie zu einer neuen, ungeahnten Blüte. Er schaffte Re als Hauptgott ab und befahl, daß von nun an ein Dämon verehrt werden sollte.«
    Ich unterbrach den Oberst. »Wissen Sie den Namen des Dämons?«
    »Ja. Aber in unserer Sprache ist er so gut wie unaussprechlich. Ich habe Ägyptologen zu Rate gezogen. Sie haben unter vielen Mühen eine annähernde Übersetzung gefunden. Der dunkle Tod oder so ähnlich.«
    Ich hakte sofort nach. »Vielleicht der Schwarze Tod?«
    Gamal schaute mich an. »Möglich.«
    »Dann weiß ich Bescheid.«
    Sein Blick wurde fragend. »Darf ich um eine Erklärung bitten?«
    »Später, Sir. Fahren Sie bitte fort.«
    »Gut, Mr. Sinclair. Wie gesagt, Samenis huldigte einem Dämon. Die Schwarze Magie wurde zur Staatsreligion erklärt. Das geschah bei seiner Thronbesteigung. Sieben ausgesuchte Leibwächter standen dem Pharao zur Seite, und während er gekrönt wurde, sprach er auch die Worte aus, die der Dämon ihm eingegeben haben mußte. Samenis hielt sich für unsterblich. Er war überzeugt, der Schwarze Tod habe ihm das ewige Leben versprochen. Man könne ihn zwar töten, er aber würde die Zeiten überdauern und sich irgendwann einmal blutig rächen. Außer ihm sollten auch seine sieben Leibwächter unsterblich sein, die man die Schwarze Legion nannte. Das Volk gehorchte seinem Pharao. Nur einige Würdenträger spielten nicht mit. Sie verehrten noch die alten Götter, vergaßen für einige Zeit Haß und Zwietracht untereinander, schlossen sich zusammen und schmiedeten ein Komplott. Sie wollten den Magier-Pharao stürzen. Sie beschworen die Kräfte des Lichts, und es gelang ihnen tatsächlich, Samenis auszuschalten. Ebenso die Schwarze Legion. Samenis wurde begraben. In einer eigenen Pyramide, wie es eines Pharaos würdig war. Die Pyramide wurde zugemauert. Der Oberste Priester sprach einen Bannfluch. Die Leibwächter des Pharaos wurden ebenfalls mumifiziert, mit einem Bann belegt und begraben. So hoffte man, sich geschützt zu haben. Nun, die offizielle Geschichtsschreibung vergaß diesen Pharao. Zuviel Grausames war geschehen, aber in den Legenden und Sagen spielte der Magier-König doch
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