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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter
Autoren: Jason Dark
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sich, als sie ihren höchsten Punkt erreicht hatten, und bildeten drei Schlingen. Drei Lassos!
    Suko wußte mit einemmal, wie die Magie des Großen Manitou wirkte. In rasender Geschwindigkeit wirbelten die Lassos dem Erdboden zu, suchten ihr Ziel und fanden es. Maringo!
    Der Höllenreiter wollte fliehen. Verzweifelt hämmerte er seinem Pferd die Hacken in die Weichen. Der Rappe bäumte sich noch höher auf. Trompetenhaftes Wiehern jagte in die Nacht. Feuer leckte aus den Nüstern wie Flammen aus einem Schneidbrenner, doch das alles nützte dem Dämon nichts mehr. Die Lassos waren auf ihn programmiert.
    Sie fielen. Wurden immer schneller und schafften es. Das erste feurige Lasso legte sich um den Oberkörper des Höllenreiters, wurde wie von unsichtbaren Fausten zusammengezogen und umspannte den Dämon. Auch die Arme waren gefangen, so daß Maringo keine Chance mehr hatte, sich zu befreien.
    Ein Ruck – und er fiel vom Pferderücken. Hart prallte er in den Staub. Er wälzte sich herum, wollte den Druck sprengen. Er schaffte es nicht. Das zweite Lasso wirbelte auf das Pferd zu. Der Rappe floh, doch dicht vor dem zerstörten Zaun wurde er von der Schlinge erfaßt.
    Wie auch sein Reiter, so krachte das Pferd schwer zu Boden. Es schlegelte mit den Hufen, wollte sich aufrichten, doch die magische Kraft der Schlinge war stärker. Breitbeinig stand Suko auf der Stelle und hielt das Totem fest umklammert.
    Noch schwebte ein drittes feuriges Lasso in der Luft. Und auch diese Schlinge näherte sich rasend schnell dem Boden.
    Das Ziel war Maringo.
    In Windeseile rollte es sich um die Beine des Höllenreiters, die Schlinge zog sich zusammen und preßte die Beine aneinander.
    Jetzt war Maringo bewegungsunfähig. Sukos Feind lag vor ihm im Staub. Gefesselt mit zwei magischen Schlingen.
    Der Chinese ging auf seinen Feind zu. Kein Muskel regte sich in seinem Gesicht. Maringo war zwar gefesselt, aber noch lebte er, und noch wußte Suko nicht, wo ich mich befand. Den Trumpf hatte Maringo.
    Vor ihm blieb der Chinese stehen. Suko senkte den Kopf, und ihre Blicke trafen sich.
    Nicht ein Fünkchen Triumph oder Freude war in Sukos Augen zu lesen. Ernst schaute er den Höllenreiter an.
    Maringo lag auf dem Rücken. Die beiden leuchtenden Lassos schnürten ihn ein. Sein Gesicht war verzogen, bildete eine Grimasse. Vielleicht aus Wut oder Schmerz – Suko wußte es nicht. Es war ihm auch egal. Er wollte nur eins. Mich befreien.
    »Du hast verloren, Maringo!« stellte Suko fest. Seine Stimme klang sachlich, ohne Emotionen. »Du befindest dich in meiner Hand. Ich kann mit dir machen, was ich will.«
    Maringo schrie dem Chinesen etwas entgegen, was der nicht verstand. Es klang wie ein Fluch.
    Suko ließ sich nicht beirren. »Du hast den Zauber des Großen Manitou unterschätzt, Maringo, bist wehr- und hilflos. Ich könnte dich töten. Irgendwie würde ich es auch schaffen.« Jetzt blitzte es zum erstenmal in den Augen des Höllenreiters auf. Suko stellte fest, daß der Dämon Angst hatte. Er sprach weiter.
    »Wie gesagt, ich könnte dich töten, aber ich will dir eine Chance geben.«
    Maringo antwortete, doch das schrille Wiehern des Rappen übertönte die Worte. »Was hast du gesagt?«
    »Warum willst du mir das Leben schenken?« ächzte der Dämon.
    »Weil ich auf ein Tauschgeschäft aus bin. Deine Freunde lassen John Sinclair frei. Wenn er neben mir steht, wirst auch du wieder dorthin zurückkehren, woher du gekommen bist. Überlege dir den Vorschlag gut. Lange warte ich nicht.«
    »Niemals!« kreischte der Höllenreiter. »Niemals werde ich darauf eingehen!«
    »Dann willst du für alle Zeiten sterben?« Maringo schwieg. Er keuchte nur noch. Sukos Blick glitt über ihn hinweg. Es war fast völlig dunkel geworden. Der Widerschein der magischen Schlingen schimmerte auf den Gesichtern der beiden Feinde. Fern im Westen, über den Schwarzen Bergen, blitzte es. Ein Wärmegewitter kündigte sich an.
    »Nun?« fragte Suko. »Wie hast du dich entschieden?«
    »Ich brauche Bedenkzeit.« Maringo versuchte, den Chinesen hinzuhalten.
    Suko schüttelte den Kopf. »Nein, darauf lasse ich mich nicht ein. Ich sitze am längeren Hebel. Du wirst dich sicherlich durch geistigen Kontakt mit deinen Freunden in Verbindung setzen können, sofern sie nicht schon wissen, was hier geschehen ist. John Sinclairs Leben gegen das deine. Eine andere Wahl gibt es nicht.«
    Der Höllenreiter knurrte und fauchte. Er focht innerlich einen harten Kampf mit sich aus. Nachgeben
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