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0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten
Autoren: Clark Darlton
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Keime erstickt wurde. Auch diese Szenen liefen ohne jeden Kommentar ab. Rhodan nahm die Hand von dem Kasten, als der Bildschirm dunkel wurde. Er sah den vier Männern wieder ins Gesicht.
    „Sie haben soeben Ursache und Wirkung beobachten können. Kriege haben stets ihre Ursachen. Wenn wir heute glauben, sie überwunden zu haben, so befinden wir uns im Irrtum, wie die filmische Aufzeichnung der Ursachen eindeutig bewiesen haben dürfte. Es gibt immer noch Revolutionen, Streiks, Unzufriedenheiten und handgreifliche Auseinandersetzungen. Es gibt immer noch Mißtrauen zwischen den Angehörigen einer Zivilisation, die bereits die Schwelle zu einem neuen Zeitalter überschritten hat. Doch das alles wissen Sie selbst - aber Sie wissen noch nicht, daß ein einziger Mann für einen großen Teil dieser ursächlichen Geschehnisse verantwortlich ist. Ich spreche vom Overhead."
    Durch die Zuhörer ging Bewegung. Mercant lehnte sich vor und sah Rhodan in die Augen. Auf seiner Stirn stand eine steile Falte, aber der schon geöffnete Mund blieb stumm.
    „Der Overhead?" fragte der Präsident des Ostblocks ungläubig.
    „Für einen großen Teil wenigstens", nickte Rhodan ihm kaltlächelnd zu. „Der andere Teil ist Ihre Schuld. Jawohl, Ihre Schuld, meine Herren. Es fällt Ihnen schwer, die Vergangenheit zu überwinden. Immerhin hat das Beispiel des Overhead gelehrt, daß eine ungeeinte Welt stets der Willkür eines einzelnen ausgeliefert sein kann, wenn dieser einzelne ein zwar positiver Mutant, aber einer mit negativen Charakterzügen ist. Gut, ich habe die Zentrale des Overhead zerschlagen, aber glauben Sie nur nicht, daß damit die Gefahr beseitigt ist. Selbst wenn der Overhead tot wäre, könnte davon keine Rede sein. Es wird immer wieder Overheads geben, immer und immer wieder."
    Er drückte auf einen weiteren Knopf, und auf dem Bildschirm erschien plötzlich eine naturgetreue Wiedergabe des Weltalls. Im ersten Augenblick konnten die Anwesenden nicht genau feststellen, welchen Teil des Universums sie darstellen sollte, aber dann erkannten sie eine hellflammende Nova.
    „Das", sagte Rhodan mit schreckeinflößender Ruhe, „war ein Sonnensystem wie das unsere. Auch in ihm gab es nur einen bewohnten Planeten. Es war eine intelligente und strebsame Spezies, aber auch ehrgeizig und engstirnig im kosmischen Sinne. Sie konstruierten die besten Waffen, mit denen sie sich gegenseitig bedrohten. Und als dann eines Tages die Topsider, eine echsenartige Intelligenz, das System fanden, griffen sie es an und vernichteten es. Sie trafen auf keine Abwehr, denn die Bewohner hatten genug damit zu tun, sich gegenseitig das Leben schwerzumachen. Nun, sie wurden ihre Sorgen mit einem Schlag los."
    Rhodan zeigte auf die flammende Nova. „Das ist alles, was von ihrer Sonne und den elf Planeten übrigblieb."
    Das Bild erlosch. In dem Raum herrschte atemlose Stille.
    Rhodan räusperte sich. „Ich sehe, daß Sie den Sinn meiner Worte begriffen haben. Gut, dann fragte ich Sie: Wollen Sie, daß unsere Sonne eines Tages ebenfalls eine aufflammende Nova wird, entzündet von den furchtbaren Kräften einer außerirdischen Intelligenz?"
    „Wir sind stark genug, jeden Angriff abzuwehren", warf der Präsident der AF ein.
    „Sie haben Waffen", nickte Rhodan spöttisch und tauschte einen schnellen Blick des Einverständnisses mit Mercant, von dem er wußte, daß er auf seiner Seite stand.
    „Aber warum haben Sie Waffen? Um Ihre AF zu verteidigen! Erst dann, wenn Sie diese Waffen nur zur Verteidigung der Erde bauen, erhalten sie einen Sinn. Aber zurück zum Overhead. Ich weiß von seinen Mutanten, daß er die Uneinigkeit der Menschheit schürte, Revolten anzettelte, Streiks verursachte und Kriege vorbereitete. Er ist ein Hypno, meine Herren. Er übernahm den Willen einflußreicher Politiker und lenkte sie nach seinem Gutdünken. Er hat vielleicht sogar Sie beeinflußt. Ich gebe Ihnen den Rat, die nun entstandene Ruhepause zu nutzen. Überlegen Sie ernsthaft, wie man die Regierungen der AF, des Ostblocks und des Westblocks zu einer einzigen zusammenschweißen kann. Das ist meine Forderung. Sie ist nicht neu, wie Sie zugeben müssen. Neu ist lediglich, daß ich Ihnen diesmal eine Frist setze. Wenn in einem Jahr die Weltregierung nicht eine Realität ist, werde ich sie mit den Kräften, die mir zur Verfügung stehen, ohne Ihre Einwilligung schaffen."
    Mercant betrachtete den leeren Bildschirm und verzog keine Miene. Die drei Präsidenten kamen halb aus ihren
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