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0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten
Autoren: Clark Darlton
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Mausbiber saß auf den Hinterbeinen und stützte sich mit dem Schwanz ab. In den treuen Augen des Tieres lag soviel Erwartung und Hilfsbereitschaft, daß Bully sich am liebsten gebückt und den kleinen Kerl gestreichelt hätte. Aber er beherrschte sich. Er setzte eine strenge Dienstmiene auf und fragte: „Welche Hilfe, zum Beispiel?" Gucky schüttelte bedauernd den Kopf und grinste.
    „Ich könnte wieder einmal spielen."
    Bully wußte, was Gucky unter „spielen" verstand. Der Mausbiber war Telekinet, und wenn er seine übernatürlichen Fähigkeiten einsetzte, nannte er das „spielen". Zu Beginn ihrer Bekanntschaft hatte das zu manchen Irrtümern geführt, und einmal, so entsann sich Bully blitzartig, waren sogar die Steuerkontrollen der STARDUST das Opfer von Guckys Spielleidenschaft geworden, und das Schiff war über Lichtjahre hinweg durch den Hyperraum geschleudert worden.
    „Spielen?" brummte Bully nachdenklich. In seinem Gehirn formte sich bereits ein vager Plan.
    „Wenn du dich genau an die Spielregeln hältst, ließe sich darüber reden. Du weißt ja, daß Rhodan dir verboten hat, ohne ausdrückliche Erlaubnis ..."
    „Ich weiß!" Gucky hob mit dramatischer Gebärde die Pfoten. „Aber ich bin nun der einzige Mutant an Bord des Schiffes - und auch noch Telekinet und Teleporter zugleich. Und nur ich kann den Zerstörer unschädlich machen, ohne ihn zu vernichten."
    Nyssen nickte eifrig. „Gucky hat unbedingt recht", kam er dem Mausbiber zu Hilfe. „Er müßte den Reaktor lahmlegen."
    „Also gut", sagte Bully „Gucky, laß dir also von Major Nyssen erklären, wie man einen Reaktor ausschaltet."
    „Es ist im Grunde genommen sehr einfach", nickte der Kommandant der Raumjäger eifrig. „Wir müssen lediglich die isolierende Trennwand zwischen die beiden Treibelemente schieben. Von der Zentrale aus läßt sich dieser Vorgang steuern und nach Belieben regulieren. Es wird uns also kaum weiterhelfen, wenn wir die Verbindung zwischen Reaktor und Zentrale nur unterbrechen. Tifflor ist intelligent genug, den Fehler sehr schnell wieder zu beheben. Wenn wir jedoch im Reaktor selbst eine Veränderung vornehmen, die sich von außen nicht beeinflussen läßt, ist er hilflos. Der Zerstörer ist dann, ohne Energienachschub. Das Schiff ist manövrierunfähig."
    „Die Notbatterien?" warf Bully ein.
    „Reichen gerade für Beleuchtung und Normalfunk. Damit kann er also nicht viel anfangen."
    Gucky kam näher und betrachtete durch die Luke den erneut heranschießenden Zerstörer, dem die tödlichen Impulsstrahlen voraneilten. Er schüttelte seinen kleinen Kopf mit einer fast menschlich anmutenden Gebärde.
    „Ich benötige die genaue Lage des Reaktors", piepste er.
    Nyssen nahm Papier und Schreibstift und entwarf eine Zeichnung. Aus ihr war zu ersehen, daß sich der Reaktor im letzten Drittel des Schiffes befand. Auf einem zweiten Blatt erläuterte der Major den Reaktor und seinen Aufbau.
    „In dieser Kammer lagern die beiden Elemente, Gucky. Hier ist die Trennwand. Sie wird durch kleine, aber sehr intensive Magnetfelder gehalten. Wenn deine Kräfte ausreichen, kannst du sie gegen diese Felder schließen. Dann ist nichts weiter mehr notwendig, als einen der Pole zu verbiegen oder abzubrechen. Keine Macht der Welt kann danach die Trennwand wieder anheben und den Reaktor in Betrieb setzen."
    Gucky zeigte seinen Nagezahn. „Außer mir", zirpte er siegessicher und fügte dann hinzu: „Ich werde es schon schaffen. Laßt mir Zeit, mich entsprechend zu konzentrieren. Niemand darf mich stören."
    Bully verkniff sich eine Entgegnung und starrte wie gebannt auf den Bildschirm, auf dem sich Z-82 in entsprechender Vergrößerung abhob. Tiff setzte gerade zu einem neuen Angriff an und näherte sich mit rasender Geschwindigkeit.
     
    *
     
    Diese achthundert Meter durchmessende Riesenkugel, so hämmerte es in Tiffs Gehirn, war sein Gegner. Er mußte diese Kugel immer und immer wieder angreifen; er mußte sie solange aufhalten, bis der Overhead in Sicherheit war. Tiff vermochte klar zu denken und grübelte wahrhaftig zeitweise darüber nach, warum Rhodan plötzlich sein Feind geworden war. Aber er fand keine Antwort - und griff weiter an.
    Folgsam wie Maschinen bedienten Pete und Ray die Bordwaffen und schleuderten Desintegrator- und Impulsstrahlen gegen die ruhig im Raum verharrende STARDUST. Sie waren sich der Tatsache nicht bewußt, daß ein einziger Energiestoß des Riesenschiffes ihre Schutzschirme zerbrechen und sie selbst
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