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0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten
Autoren: Clark Darlton
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gelegt hatte. Stumm und abwartend standen John Marshall und Bully dabei.
    Die kleine, zierliche Japanerin hatte das Gesicht einer Maske; sie konnte dem Vorgang bis in alle Einzelheiten folgen. Fast unbemerkt hatte noch jemand das halbdunkle Zimmer betreten und blieb dicht neben der Tür stehen. Perry Rhodan. Und dann war der Bann gebrochen. Der Gefangene machte die Augen plötzlich weit auf, starrte sein Gegenüber fassungslos an und öffnete den Mund. Unverständliche Worte quollen daraus hervor, hastig und wie in furchtbarer Angst hervorgestoßen, so als müsse er sich beeilen.
    Und dann sprach er plötzlich Englisch: „... alles angreifen und vernichten ... Haß, schrecklicher Haß ... Weltherrschaft ... Mutanten ... ich auch ... der Overhead ..."
    „Wer ist der Overhead?" rief Perry Rhodan von der Tür her. Er kam näher und sah dem Gefangenen in die Augen. Noir schüttelte verzweifelt den Kopf und machte eine Bewegung, als wolle er Rhodan zurückhalten.
    „Overhead ...", stammelte der Gefangene. „Der Overhead, es ist ..."
    Sein Gesicht veränderte sich in schreckhafter Schnelle. Es war, als sehe der Gefangene plötzlich etwas Grauenhaftes und Unfaßbares. Schmerz schien durch seinen Körper zu rasen. Die Beine knickten langsam ein. Rhodan sprang hinzu und fing den Fallenden auf. Marshall kam zu Hilfe. Andre Noir tat nichts dergleichen, sondern trat einige Schritte zurück.
    „Es ist zu spät", murmelte er. „Der Hypnoblock war viel zu stark. Aber es war nicht der Hypnoblock, der ihn tötete. Es war ein übermächtiger hypnotischer Befehl."
    Sie legten den reglosen Mischling auf eine Couch. John Marshall beugte sich zu ihm hinab und untersuchte ihn.
    „Ein hypnotischer Befehl?" fragte Rhodan und sah Noir an. „Wer gab ihm einen Befehl?"
    „Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich dieser Overhead."
    „Und welchen Befehl erteilte er unserem Gefangenen?"
    „Zu sterben! Er befahl ihm einfach, zu sterben. Und unser Gefangener starb."
    „Und das ist möglich?" Der Franzose nickte ernst.
    „Ich glaube", sagte er düster, „ich habe meinen Meister gefunden."
    Und ohne eine Entgegnung abzuwarten, verließ er den Raum. Bully, der vollkommen passiv nahe der Wand gestanden hatte, ging zu Rhodan. „Wieder der Overhead. Jetzt haben wir den Beweis. In den letzten zwei Stunden hat er zwei Menschen ermordet. Captain Hawk, und hier seinen eigenen Mann."
    „Er gebietet über Mutanten, die er beherrscht", sagte Marshall von der Couch her. „Als unser Gefangener starb, konnte ich für eine Sekunde in ihn eindringen. Er war ein schwacher Mutant und besaß ein fotografisches Gedächtnis. Daher war er auch in der Lage, allein den Zerstörer zu fliegen. Sicher hätte er uns etwas Interessantes erzählen können."
    „Sicher", nickte Rhodan. „Darum mußte er auch sterben." Er runzelte die Stirn und sah Marshall an.
    „Sie konnten auch nicht feststellen, aus welcher Richtung die Beeinflussung kam?"
    „Aus welcher Richtung? Wie meinen Sie das?"
    „Nun, ganz einfach. Wenn dieser Overhead unseren Gefangenen telepathisch überwachte, müssen auch seine Hypnoimpulse aus der gleichen Richtung gekommen sein. Ich hoffte, Sie könnten es mir sagen."
    „Noir dachte daran, als er den Raum verließ. Er wunderte sich darüber, daß die Impulse aus zwei Richtungen kamen. Genau aus Westen und Osten."
    Rhodan verharrte in seiner Bewegung.
    „Gleichzeitig aus zwei Richtungen?" rief er erstaunt. „Seltsam. Oder auch wieder nicht, denn schließlich ist die Erde ja rund. Aber ich hätte fast wetten mögen, sie wären nur aus einer Richtung gekommen. Von oben. Oder steht der Mars noch unter dem Horizont?"
    John Marshall sah ihm stumm nach, als er das Zimmer verließ. Bully zeigte auf den regungslosen Gefangenen. „Der ist also tot?"
    „Ja", nickte Marshall.
     
    2.
     
    Leutnant Becker befehligte den Grenzposten Ost. Es handelte sich um zehn in geringem Abstand voneinander gelegene Gefechtsstände, die mit arkonidischen Neutronengeschützen ausgerüstet waren. Die Posten waren ständig besetzt.
    Die Wachkompanie lag etwas abseits in einem flachen Gelände. Ein kleines Kino, eine Bar und ein Swimming Pool waren die einzige Abwechslung für die Männer, falls diese es nicht vorzogen, mit dem regelmäßig verkehrenden Bus in die Stadt zu fahren, wo es genug Gelegenheit gab, sich nach individuellem Geschmack zu amüsieren.
    Sergeant Harras hatte seinen Zug eben bei Becker zurückgemeldet und die Leute in die Quartiere geschickt. Vor ihnen
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