Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
unseren Gästen. Sobald er zu sprechen beginnt, unterrichte mich."
    Bully ging auf den Gefangenen zu, starrte ihm in die ausdruckslosen Augen, schüttelte fassungslos den Kopf und hakte ihn dann ein. Arm in Arm, wie zwei gute Freunde, verließen die beiden Männer den Raum. Rhodan blickte ihnen nachdenklich nach und wandte sich dann wieder an Tiff. „Und nun berichten Sie mir ganz ausführlich, was geschehen ist. Ich möchte die Einzelheiten wissen, auch wenn sie Ihnen bedeutungslos erscheinen mögen. Es muß sich ein Hinweis finden lassen."
    Und Tiff begann zu erzählen.
     
    *
     
    Die ab 1945 in der Erdatmosphäre vorhandene radioaktive Strahlung hatte schneller gewirkt, als die Wissenschaftler es zuerst vermuteten. Fast täglich war ein Mutant geboren worden, ohne, daß jemand etwas von dieser allmählichen Veränderung bemerkt hätte. Erst gegen 1971 wurden außergewöhnliche Fähigkeiten bei scheinbar normalen Menschen entdeckt. Es gab plötzlich Telepathen und Telekineten. In Afrika verschwand ein Mann und tauchte zur gleichen Sekunde zweitausend Kilometer entfernt wieder auf; er hatte sich selbst über diese Strecke hinwegteleportiert. Jemand anders empfing Radiosendungen, ohne ein Gerät zu benutzen. Das menschliche Gehirn zeigte auf einmal Fähigkeiten, die es niemals zuvor besessen hatte. Überall auf der Erde gab es Mutanten, wenn auch nur wenige mit positiven Veränderungen. Einzeln bildeten sie keine Gefahr, aber straff organisiert konnten sie zu einer beachtlichen Streitmacht werden.
    Rhodan hatte das früh genug erkannt. Er hatte ein spezielles Suchkommando in alle Teile der Welt, besonders nach Japan, geschickt. Nur wenige Monate dauerte es, bis das Mutantenkorps entstand. Dieses Korps war das Rückgrat von Perry Rhodans Armee. John Marshall war einer dieser Mutanten. Seine telepathische Begabung ermöglichte es ihm, jeden noch so komplizierten Lügendetektor unnötig zu machen. Kein Gedanke blieb ihm verborgen, und die Erfahrung hatte bewiesen, daß Marshall sich sogar mit außerirdischen Wesen verständigen konnte.
    Der Gefangene aber war ein ganz normaler Mensch - wenigstens schien es im ersten Augenblick so. Als John Marshall in seine Gedanken eindrang, stellte sich ihm kein Hindernis entgegen. Und doch waren es nur die Oberflächengedanken, die Marshall erkennen konnte.
    „Wer gab Ihnen den Befehl, das Schulschiff Z-82 anzugreifen?" fragte John Marshall und sah dem Mischling in die Augen. Bully stand dicht daneben und versuchte, seinem Gesicht einen besonders grimmigen Ausdruck zu geben. Aber der Gefangene schien das gar nicht zu bemerken. Er setzte zum Sprechen an, schwieg aber dann doch. Irgend etwas hinderte ihn daran, eine Antwort zu geben. Vielleicht wollte er, aber offensichtlich konnte er nicht.
    Ishi Matsu, die, japanische Telepathin, hatte sich mehr konzentriert, weil sie Schwierigkeiten ahnen mochte.
    „Er hat einen Hypnoblock", flüsterte sie. „Seine Erinnerungen liegen gleichsam eingebettet in einem hypnotischen Energiefeld. Wir können es nicht durchdringen."
    „Wie wäre es mit einem Gegenblock?" schlug Bully vor.
    Ishi schüttelte den Kopf. „Das wird kaum etwas nützen, aber wir können es versuchen. Andre Noir wäre der rechte Mann dafür."
    Noir, ein in Japan geborener Franzose, betrat wenige Minuten später den Raum und blieb dicht neben der Tür stehen. Unauffällig betrachtete er den schweigenden Gefangenen. Er war der sogenannte. „Hypno" des Mutantenkorps. Ohne Schwierigkeiten vermochte er in das Bewußtsein jedes Lebewesens einzudringen und es unter seinen Willen zu zwingen. Man hätte es dem dicklichen und sehr gemütlich wirkenden Mann nicht zugetraut, daß er der unfehlbarste Hypnotiseur der Welt war.
    Andre Noir kam langsam näher. Seine Augen waren sinnend auf den Gefangenen gerichtet. Ohne Marshall oder Bully anzusehen, sagte er: „Sie dürfen Ihren Namen ruhig nennen, denn Sie befinden sich unter Freunden. Nennen Sie auch den Ihres Auftraggebers. Ich weiß, daß Sie unter einem Zwang stehen, aber Sie müssen mir helfen, sonst werden Sie niemals mehr ein freier Mensch sein."
    „Lieber unter Zwang leben, als überhaupt nicht leben", sagte der Mischling zögernd, und jeder fühlte, daß ihm ein anderer diese Worte in den Mund gelegt hatte.
    „Frei leben ist besser", sagte Noir eindringlich.
    Der Gefangene reagierte nicht darauf.
    Noir setzte seine ungeheuren Geisteskräfte ein, um den Ring zu sprengen, den ein Unbekannter um das Bewußtsein des Gefangenen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher