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0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten
Autoren: Clark Darlton
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sind verrückt geworden! Da steckt bestimmt wieder dieser Overhead dahinter."
    „Der Overhead?" murmelte Rhodan und stand langsam auf. „Wieso? Was ist geschehen?"
    „Ich erhielt vor wenigen Sekunden eine Alarmmeldung von Sektor sieben. Becker marschiert mit seinen Leuten auf die Werft zu und hat neun Kampfroboter vernichtet. Die Verteidigungsposten sind in Stellung gegangen. Sie erwarten weitere Befehle. Was sollen sie tun, wenn Becker tatsächlich angreift? Er muß verrückt geworden sein."
    Rhodan sah plötzlich den sterbenden Mischling noch einmal vor sich, der auf den Befehl des großen und unbekannten Gegners gestorben war. Wenn der Overhead das vermochte, dann konnte er auch einer ganzen Kompanie den Befehl erteilen, sich selbst zu vernichten.
    Ein heißer Schreck durchfuhr ihn. Ihm kam plötzlich zu Bewußtsein, was alles geschehen konnte, wenn dieser Overhead in der Tat über unbegreifliche Kräfte verfügte, gegen die selbst die Eigenschaften der Mutanten lächerliche Spielereien sein mußten. Rhodan wußte mit eiskalter Klarheit, daß er einem gleichstarken Feind gegenüberstand, einem Gegner, der ihn vernichten konnte, wenn er klug genug war.
    „Wir dürfen keine Zeit verlieren", unterbrach Bully seine Überlegungen. „Die Leute erwarten unsere Anweisungen. Es ist nicht leicht, auf verrückt gewordene Freunde zu schießen."
    „Wir fahren selbst", erwiderte Rhodan entschlossen. „Besorge einen Psychostrahler und den kleinen Gravitationsneutralisator. Beeile dich. Ich erwarte dich draußen bei meinem Wagen."
    Bully fragte nicht viel. Er drehte sich um und setzte sich in Bewegung. Als Rhodan zwei Minuten später seinen Wagen erreichte, erwartete ihn Bully bereits. In der linken Hand hielt er einen kleinen Metallkasten, der nicht besonders schwer zu sein schien. In der rechten hatte er einen silbernen Stab.
    „Nehmen wir sonst niemand mit?"
    „Wenn wir es allein nicht schaffen, schafft es niemand", verneinte Rhodan und nahm Platz. Die Turbinen heulten auf, und dann schoß der kleine Wagen mit rasender Beschleunigung über die glatte Betonfläche dahin und nahm Kurs auf die Raumschiffswerft, fünf Kilometer außerhalb der Zentralanlage in Terrania.
    Um diese Zeit war hier nicht viel Betrieb, nur ab und zu blieb ein einsamer Passant stehen und sah hinter dem wildgewordenen Fahrer her, der den Verstand verloren haben mußte. Bully schnappte nach Luft.
    „Was meinst du, was passiert ist?"
    „Hypnotische Beeinflussung, was sonst? Der Overhead hat die Kompanie Becker übernommen und unter seinen Befehl gestellt. Wir müssen versuchen, diesen Befehl mit dem Psychostrahler zu kompensieren,"
    Der Psychostrahler war eine Waffe der Arkoniden. Mit seiner Hilfe ließ sich der Wille eines anderen Menschen übernehmen und lenken. Man konnte ihm damit sogar posthypnotische Befehle erteilen. Es war schon lange her, daß Rhodan ihn zuletzt eingesetzt hatte.
    „Und was ist mit uns?" wunderte sich Bully.
    „Kann der Overhead nicht auch uns unter seinen Willen zwingen?"
    „Wir wissen, daß er es einmal mit Crest, dem Arkoniden versuchte. Ohne Erfolg. Daher nehme ich an, auf ein arkonidisches Gehirn hat seine Kraft keinen Einfluß. Nun, wir sind durch die arkonidische Hypnoschulung gegangen, Bully. Vielleicht hat das abgefärbt. Ich hoffe es wenigstens."
    „Ich auch", nickte Bully und holte wieder Luft.
    Sie rasten nun durch die Wüste. Die Betonpiste war zehn Meter breit und spiegelglatt. Über ihr stand die flimmernde Luft wie emporsteigendes Gas. Weiter vorn erhoben sich die langgestreckten Werfthallen, in denen täglich neue Raumschiffe vom Typ der Zerstörer entstanden. Rhodan konnte erkennen, daß Gestalten hin- und herliefen, große Tore geschlossen wurden und einige Panzer in Stellung gingen.
    Weiter links in der Wüste schwebte eine Staubwolke. Darunter marschierten Soldaten.
    Becker!
    Rhodan verstand nicht ganz, wieso der unbekannte Gegner der Dritten Macht seine Fähigkeiten nicht erfolgversprechender einsetzte. Wenn es schon in seiner Kraft stand, ganze Kompanien unter seinen Einfluß zu bringen, warum befahl er dann nicht einfach den Piloten von Rhodans Schiffen, aufzusteigen und Terrania anzugreifen? Warum begnügte er sich mit einer verhältnismäßig harmlosen Kampfaktion, von der er wissen mußte, wie sinnlos sie sein würde?
    Wollte er Rhodan nervös machen? Nun, mit Bully hatte er es anscheinend geschafft. Der Sicherheitsminister der Dritten Macht war ein Musterbeispiel an Unsicherheit geworden.
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