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0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten
Autoren: Clark Darlton
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John Marshall hätte ihn, wäre er dabei gewesen, sicherlich jetzt den „Unsicherheitsminister" getauft. Er fuchtelte aufgeregt mit den Händen an dem Psychostrahler herum und rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her.
    „Hast du kein Sitzfleisch?" wollte Rhodan wissen.
    „Denke nur nicht, der Overhead wird sich mit dieser Versuchsaktion begnügen. Es ist erst der Anfang."
    „Der Anfang?" stöhnte Bully entsetzt. „Unsere eigenen Leute schießen auf uns - und das nennst du einen Anfang?"
    Rhodan gab keine Antwort. Er kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, daß Bully nur äußerlich ratlos war. Er passierte die ersten Wachroboter und glitt an aufgefahrenen Strahlgeschützen vorbei. Dann hielt er neben einem Bunker, vor dem einige Offiziere in der Uniform der Wachdivision standen. Sie kamen herbeigelaufen, als sie Rhodan erkannten.
    Bully ließ sie nicht zu Worte kommen.
    „Platz da!" schrie er ihnen entgegen. Er sprang aus dem Wagen und hielt den silbernen Psychostrahler in die Höhe. „Jetzt sollen Sie mal sehen, wie man eine Armee kommandiert."
    Rhodan nahm ihm den kleinen Metallkasten ab und setzte ihn vor sich zu Boden. Er schien der Wirkung des hypnotisierenden Strahlers auf einmal kein Vertrauen mehr zu schenken. Er nickte Bully zu: „Du kannst es versuchen. Gib ihnen den Befehl, sofort zu schwenken und in die Quartiere zurückzukehren."
    Dann kümmerte er sich um die ratlosen Offiziere. „Halten Sie Ihre Leute bereit.
    Aber warten Sie mit einem Feuerbefehl, bis ich Ihnen die Erlaubnis dazu erteile. Wir wollen unsere eigenen Leute nicht töten."
    „Sie haben neun Roboter vernichtet", sagte ein Captain.
    „Sehr bedauerlich, aber Roboter sind keine Menschen. Außerdem taten sie es gegen ihren Willen."
    „Gegen ihren Willen?" dehnte der Captain, stellte aber keine weiteren Fragen. Er wäre auch nicht mehr dazu gekommen, denn nun trat Bully in Aktion.
    Die Reichweite des Psychostrahlers war natürlich beschränkt, aber inzwischen war Leutnant Beckers Streitmacht nahe genug herangekommen. Es war unerklärlich, warum er überhaupt so nahe Stellung bezog. Mit seinen Geschützen hätte er die Werften aus zwei Kilometer Entfernung unter Feuer nehmen können. Statt dessen ließ er fünfhundert Meter vor den Linien des Bewachungskommandos anhalten und die Geschützwagen vorziehen.
    Bully kniete sich umständlich nieder und richtete den silbernen Stab auf den unfreiwilligen Gegner. Dann drückte er auf den Aktionsknopf. Laut und deutlich sagte er: „Leutnant Becker, ich befehle Ihnen und Ihren Leuten, sofort umzukehren und in Ihre Quartiere zurückzumarschieren. Alle eventuellen anderen Gegenbefehle sind ungültig."
    Die Offiziere - inzwischen waren es fünf geworden - betrachteten Bully wie ein Wundertier. Sie wußten, daß die Arkoniden sagenhafte Waffen besaßen, aber sie hatten sie noch niemals in Aktion gesehen.
    Wenigstens nicht den Psychostrahler. Leider hatten sie auch heute nicht das Glück. Denn Leutnant Becker kümmerte sich nicht um Bullys Befehle. Der erste Schuß fegte dicht über die Gruppe hinweg und zerschmolz in einiger Entfernung einen ahnungslos daherspazierenden Wachroboter.
    „Die Macht des Overhead ist größer als die unserer Psychostrahler", sagte Rhodan gelassen. Er hatte inzwischen seine Vorbereitungen beendet und hockte einsatzbereit neben der Bunkerkante, hinter der er jederzeit verschwinden konnte, wenn er das für notwendig hielt. Die fünf Offiziere waren hinter dem Bunker in Deckung gegangen. Mit einem Funkgerät gaben sie ihren verstreuten Männern die Anweisung, weitere Anordnungen abzuwarten und auf keinen Fall das Feuer gegen die Meuterer zu eröffnen.
    Bully selbst richtete den Hypnostrahl noch einmal gegen die Leute Beckers und gab einen zweiten Befehl, der genauso wenig beachtet wurde wie der erste. Im Gegenteil. Drei der Geschütze eröffneten nun das Neutronenfeuer gegen die nächsten Werkshallen. Da sah Rhodan ein, daß er rein psychisch gegen die Macht des Overhead nichts ausrichten konnte.
    Hier half nur nackte Gewalt. Er richtete das Objektiv des Schwerkraftneutralisators gegen die Truppen Beckers und betätigte den Auslöser. Das Wirkungsfeld hatte die Form eines Fächers, das dicht vor dem Metallkasten begann, sich in Richtung des Gegners verbreitete und auch an Wirkung abnahm. Immerhin genügte die von Rhodan vorgenommene Einstellung, Becker und seine Leute samt Ausrüstung gewichtslos werden zu lassen.
    Sergeant Harras machte gerade einen recht
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