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0023 . Geheimschaltung X

0023 . Geheimschaltung X

Titel: 0023 . Geheimschaltung X
Autoren: W. W. SHOLS
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..."
    Tako Kakuta lag plötzlich still. Nur sein schneller, heftiger Atem verriet noch seine Erregung. Dann schlug er die Augen auf und starrte die Freunde an, ohne daß sich ein Erkennen darin widerspiegelte.
    „Geduld jetzt!" verlangte Bully. „Wahrscheinlich läßt seine Erregung nach. Die Schmerzen kann ihm keiner nehmen, solange wir nicht wissen, welchen Ursprung sie haben."
    Bully trat dicht an den Teleporter heran.
    „Tako, was ist los? Reden Sie doch!"
    Es dauerte noch mehrere Minuten, bis der kleine Japaner ein erstes Mal auf seine Umwelt reagierte. Sein Gesicht schien wieder klarer zu werden. „Bully, mein Gott, warum helfen Sie mir nicht?"
    „Ich werde Ihnen helfen, sobald Sie mir erklären, was Ihnen fehlt."
    „Ich habe Schmerzen."
    „Wo?"
    „Überall! Im Rücken, im Kopf... Drei Stunden in dieser Hölle hält kein Mensch aus!"
    Die anderen sahen sich fragend an. ‚Er ist doch verrückt', schienen ihre Blicke zu sagen.
    „Er war drei oder vielleicht fünf Sekunden weg", konstatierte Tanako Seiko. „In dieser Zeit kann er unmöglich auf der Venus gelandet und wieder gestartet sein."
    „Aber ein Erlebnis hat er gehabt. Und zwar ein sehr intensives!" erklärte der Kommandant. „Los, fassen Sie jetzt alle zu! Wir legen ihn in der Nebenkabine auf die Plastik-Couch."
    Bully selbst kniete als erster neben ihm nieder und löste ihm den Reißverschluß am Kragen. Es mußte eine Erleichterung für Tako sein, denn er sagte klar und deutlich: „Danke!"
    Dann trugen sie ihn in den Nebenraum, ohne daß er sich wehrte. Kakuta war jetzt völlig passiv und offenbar auch ungefährlich. Gehorsam schluckte er eine schmerzstillende Tablette.
    „Fühlen Sie sich besser?" erkundigte sich Bully.
    „Ja, danke, ein bißchen."
    „Gott sei Dank! Sie haben sich gebärdet, daß Ihre Kameraden Sie schon für verrückt hielten. Fühlen Sie sich wieder stark genug, um einen Bericht zu geben?"
    „Es gibt nicht viel zu berichten. Ich war nicht unten. Es ist nicht möglich, hinunter zu kommen."
    „Es hat auch niemand erwartet, daß Sie in den paar Sekunden Ihrer Abwesenheit die Venus hätten erreichen können. Ebenso wenig ..."
    „Was reden Sie immer von ein paar Sekunden, Sir?" fragte Kakuta mißtrauisch. „Die Hölle hat mich Stunden festgehalten, ehe sie mich wieder ausspuckte."
    „Schon gut", wehrte Bull ab. „Wir wollen uns jetzt nicht um Nebensächlichkeiten streiten. Wichtig ist allein für uns, ob Sie etwas falsch gemacht haben."
    „Wie kann ein Teleporter etwas falsch machen, Sir? Genauso wenig, wie Sie Ihren Augen und Ihrem Gehirn vorschreiben können, auf welche Art und Weise das Sehen zustande kommt, bin ich in der Lage, den Vorgang der Teleportation zu beeinflussen. Sie ist eine natürliche Gabe und funktioniert nach ihren eigenen Gesetzen."
    „Hm", überlegte Bull laut. „Wenn Sie nichts falsch gemacht haben, wird es kaum einen Sinn haben, das Experiment zu wiederholen."
    „Ich werde mich hüten, diesen Versuch noch einmal zu machen. Verzeihung, Sir! Denken Sie jetzt nicht, daß ich von Befehlsverweigerung spreche. Ich kann es Ihnen nicht erklären."
    „Sie haben von der Hölle gesprochen."
    „Man kann es auch nicht anders definieren. Ich war im Nichts. Und doch war alles Qual und Schmerzen. Es gibt nur eine Erklärung dafür."
    „Und die wäre?"
    „Das Gehirn hat mich abgewehrt. Die Geheimschaltung X schlägt alles zurück, was in irgendeiner Weise der Existenzform unterliegt. Dazu gehört auch die übergeordnete Energie. Wir mußten nach der Unmöglichkeit einer Landung eine totale Funksperre hinnehmen. Wir müssen uns jetzt damit abfinden, daß auch die fünfdimensionalen Energieströme der Teleportation zurückgewiesen werden. Und während meines entmaterialisierten Zustandes muß ich mich einfach in einem übergeordneten Zeitfeld befunden haben."
    „Was soll denn diese Definition schon wieder bedeuten?"
    „Wir haben den Widerspruch über die Dauer meiner Abwesenheit. Sie alle sagen, ich wäre höchstens fünf Sekunden fortgewesen. Ich war aber wesentlich länger unterwegs..."
    Zum Beweis seiner Behauptung hob Tako Kakuta seinen linken Arm, wo neben dem Allzweckreif das Zifferblatt des Chronometers leuchtete.
    „Meine Uhr geht zweieinhalb Stunden vor. Genügt dieser Beweis?"
    Er genügte. Die Besatzung der GOOD HOPE V flüchtete sich in die Resignation. In diesem Augenblick wußten sie endgültig, daß sie Perry Rhodan unten im Venusdschungel nicht mehr helfen konnten. Perry Rhodan war mit
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