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0023 . Geheimschaltung X

0023 . Geheimschaltung X

Titel: 0023 . Geheimschaltung X
Autoren: W. W. SHOLS
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Schwerkraft eines Durchschnittsplaneten aufhob. Durch Lichtwellenbrecher und Energieschutzschirm wurde jeder, der in einen solchen Anzug hineinstieg, darüber hinaus unsichtbar und unangreifbar.
    Es war gut, daß die Männer bei diesem Gedanken wieder ihren Optimismus zurückgewannen. Sobald Tako Kakuta Perry Rhodan den Anzug übergab, würde die Episode des Schiffbruchs überwunden sein.
    „Noch zehn Sekunden", sagte Reginald Bull. „Passen Sie jetzt, Tako!"
    „Ich springe!"
    Das Verschwinden eines Teleporters war den Männern vom Mutantenkorps seit Jahren etwas durchaus Alltägliches. Trotzdem empfanden sie das Schauspiel in diesem besonderen Falle als geheimnisvoll und wunderbar. Der normale Mensch geht zur Tür hinaus. Oder er läßt sich in einen Antigravschacht fallen. Ein Teleporter dagegen verharrt auf dem Fleck. Durch rein geistige Konzentration versetzt er sich in den sogenannten Hyperraum, wobei er ebenso entmaterialisiert wie ein Raumschiff zu Beginn der Transition. Am Zielort materialisiert er dann ebenso plötzlich.
    Kakutas Gestalt verschwamm nicht etwa nach und nach, sondern er war einfach nicht mehr da. Ein schwaches Pflopp zeugte von der in das entstandene Vakuum stürzenden Luft. Ehe jemand Luft holen konnte, war der Platz völlig leer.
    „Und jetzt müssen wir ein wenig Geduld haben", dozierte Bully. Er hatte die Absicht, es Wuriu Sengu gleichzutun und sich in einem Sessel bequem aufs Warten einzurichten.
    Doch bevor er die Sitzgelegenheit erreichte, ließ ihn ein Schrei herumfahren. Auch der Späher war aufgesprungen und blickte fassungslos auf den sich krümmenden Körper auf dem Fußboden der Kommandozentrale. Vor ihnen wälzte sich Tako Kakuta in unverständlichen Qualen. Sein Schrei war in ein klägliches Wimmern übergegangen und wurde dann und wann von heftigen Hustenanfällen unterbrochen.
    Ralf Marten, der „Teleoptiker" des Mutantenkorps, sprang einen Schritt zurück, als Kakuta mit geschlossenen Augen nach seinem Bein griff und ihn flehend und wütend zugleich umreißen wollte.
    „Er ist verrückt geworden!" schrie Tanako Seiko. „Springt alle zugleich auf ihn und fesselt ihn. Er weiß ja selbst nicht, was er tut!"
    Freilich, der Teleporter schien nicht zu wissen, was er tat. Ebenso wenig aber wußten die anderen, was zu tun war. Denn Kakuta litt unter einem unerklärlichen Erlebnis. Man konnte ihn nicht als Übeltäter und Kranken zugleich behandeln. Und krank war er offenbar weit mehr als „verrückt".
    „Wir müssen ihm helfen", stellte Marten fest. Seine Haltung verriet Mißtrauen und Mitleid zugleich.
    Auch die anderen hatten den Kreis um Tako Kakuta größer gemacht. Aus reinem Instinkt. Dann aber mußte die Vernunft helfen.
    „Ralf, konzentrieren Sie sich auf sein Gehirn!" befahl Reginald Bull. „Sagen Sie mir, was er sieht und hört!"
    Ralf Martens positive geistige Mutation versetzte ihn in die Lage, sein eigenes Ich vorübergehend auszuschalten und durch die Augen und Ohren sprechende Sinneseindrücke zu empfangen, ohne daß der auf diese Weise „Übernommene" etwas davon merkte.
    Marten konzentrierte sich. Ihn überkam die typische Starre des „arbeitenden" Para- Mutanten. Kurz darauf entspannte er sich wieder und schüttelte den Kopf.
    „Tako sagt mir nichts. Was er sieht und hört, ist undefinierbar. Er erkennt uns nicht.
    Seine Wahrnehmung ist konfus wie bei einem ..."
    Marten stockte.
    „Nun reden Sie schon!" drängte Bully. „Wollen Sie behaupten, daß Tako wahnsinnig geworden ist?"
    Der Teleoptiker nickte mit wenig Überzeugung. „Das wollte ich sagen. Aber ich bin kein Arzt. Geben Sie nichts auf meine Eindrücke."
    „Zum Teufel, Marten! Sie machen alles nur noch verdrehter! Takos Gehirn muß doch Reflexe widerspiegeln. Er war fünf Sekunden außerhalb des Schiffes. In dieser kurzen Spanne kann er doch nicht zum Idioten geworden sein!"
    Der Teleoptiker hob hilflos die Schultern.
    „Ich kann nichts sagen, Sir, was uns irgendwie weiterbringt. Wenn sein Gehirn wirklich das vergangene kurze Erlebnis reflektiert, soweit es optische und akustische Eindrücke betrifft, so kann ich nur sagen, daß auch dieses Erlebnis undefinierbar und verrückt gewesen sein muß."
    „Quälen Sie ihn nicht", riet Wuriu Sengu. „Schließlich ist er kein Telepath."
    „Ich danke für die Belehrung", gab Bull zähneknirschend zurück. „Demnach bleibt uns also nichts anderes übrig, als Tanakas Vorschlag auszuführen. Wir stürzen uns alle zugleich ... Moment! Er wird ruhiger
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