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0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa
Autoren: A.F. Morland
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Mädchen hier.«
    »Sie hat damit nichts zu tun!« brüllte Akbar zornig.
    Zamorra tat diese Verteidigung mit einer wegwerfenden Handbewegung ab.
    Er trat vor Mireille Dorleac hin.
    Er packte das Mädchen an den Schultern und schüttelte sie wütend.
    »Zeige dich. Zeige dich, Medusa! Na, komm schon! Komm heraus aus diesem Körper! Wir wollen dich sehen!«
    »Lassen Sie das Mädchen los!« schrie Mehmet Akbar. Er wollte Zamorra von Mireille wegreißen, doch der Professor versetzte ihm einen brutalen Stoß, der ihn weit zurücktaumeln ließ.
    »Laß deine Maske fallen!« schrie Zamorra mit zorngerötetem Gesicht. »Na, komm schon, du feige, hinterlistige Kreatur! Komm zum Vorschein!«
    »Ja!« lachte plötzlich Mehmet Akbar, als wäre er übergeschnappt.
    »Ja, Medusa! Komm, komm hervor, komm!«
    Und plötzlich kam sie.
    ***
    Während sie einen schauderhaften Schrei ausstieß, begann sie sich von einer Sekunde zur anderen zu verwandeln.
    Zamorra bekam einen gewaltigen Schlag von Mireille. Er wankte zurück. Noch stand Mireille vor ihm. Doch in ihrem hübschen Mund wuchsen bereits die gräßlichen, eberartigen Hauer.
    Ein Schwefelschwall kam über ihre geifernden Lippen. Sie hob die Hände und beobachtete grinsend, wie sich ihre Finger zu Klauen verformten.
    »Zamorra!« brüllte sie. »Nun wirst du sterben!«
    Bizarr geformte Schwefelschwaden umgaukelten ihren fluoreszierenden Körper. Hellrot glühten ihre mörderischen Augen. Aus ihrem hübschen Gesicht wurde blitzartig eine dämonische Fratze. Namenloses Grauen verbreitete der häßliche Mund.
    Zum zweitenmal in dieser Nacht stand ihr Zamorra gegenüber.
    Diesmal galt ihr scheußlicher Auftritt vor allem seiner Person.
    Aber auch Nicole Duval war von ihr unmittelbar bedroht.
    Die höllische Scheußlichkeit trat ihm in diesem Moment aus dem wabernden Nebel entgegen.
    Von Mireille Dorleacs Schönheit war nichts übriggeblieben.
    Die Medusa war alt und unbeschreiblich häßlich. Unzählige tiefe Falten verunstalteten ihr widerwärtiges Gesicht.
    Auf dem abstoßenden, haarlosen Haupt krochen die glatten, ekelhaften Leiber der züngelnden Reptilien umher.
    Das Grauen überflutete Zamorra wie eine Welle.
    Als er Mehmet wieder wie einen Irren lachen hörte, fiel auch der letzte Schleier dieses unheimlichen Geheimnisses.
    Akbar steckte mit Medusa unter einer Decke. Er hatte immer gewußt, daß dieses Mädchen den Teufel im Leib hatte.
    Er gehörte zu dieser Bestie.
    ***
    Zamorra spürte ein furchtbares Brennen auf seinem Körper.
    Eine mörderische Hitze bemächtigte sich seiner. Er riß sich das Hemd auf. Mit ihren rotglühenden Augen starrte die Medusa feindselig auf das silberne Amulett, das er um den Hals trug. Sie begriff, daß sie ihm zwar Schmerzen zufügen konnte, daß es ihr aber nicht gelingen würde, ihn zu vernichten.
    Das machte sie rasend.
    Und sie griff sofort zu einer heimtückischen Finte.
    »Nicole!« brüllte sie, daß alles Glas im Raum erzitterte. »Nicole! Sieh mich an!«
    Zamorras Sekretärin preßte die Lider fest aufeinander und schüttelte verbissen den Kopf.
    »Du sollst mich ansehen, Nicole!« kreischte die Medusa wütend.
    »Nicht, Nicole!« brüllte Zamorra.
    »Ja«, lachte Mehmet Akbar teuflisch. »Ja, Nicole! Sehen Sie Mireille an.«
    »Sie ist nicht mehr Mireille!« schrie Zamorra.
    »Sehen Sie sie an. Es kann Ihnen nichts passieren, Nicole«, drängte Mehmet Akbar hämisch.
    »Nicht!« schrie Zamorra.
    »Sehen Sie sie an. Sie ist Ihre Freundin, Nicole!«
    »Das ist sie nicht! Jetzt nicht mehr!« brüllte Zamorra schweißüberströmt. »Jetzt ist sie Medusa, Nicole!«
    In Nicole Duval spannten sich die Nerven bis zum Zerreißen.
    Die Versuchung, die Augen zu öffnen, war ungeheuer groß.
    Sie konnte diesem Zwang kaum noch widerstehen.
    »Öffnen Sie die Augen, Nicole! Was ist schon dabei!« sagte Akbar hinterlistig.
    »Halten Sie das Maul!« schrie Zamorra.
    »Sieh mich an!« kreischte die Medusa.
    Nicole konnte die Augen nicht mehr länger geschlossen halten.
    Blinzelnd hob sie die Lider. Doch ihr Blick traf noch den Boden.
    »Sieh her!« rief die Medusa.
    »Tun Sie es nicht, Nicole! Sie müssen sterben, wenn Sie sie ansehen«, keuchte Zamorra.
    »Unsinn, Nicole!« sagte Akbar.
    Zamorra wollte sich auf ihn stürzen.
    »Bleiben Sie stehen, Professor!« schrie der Türke wild.
    Und plötzlich begriff Zamorra es mit aller Härte und Deutlichkeit.
    Die eigentlich böse Kraft war Mehmet Akbar. Er war nach Frankreich gekommen. Mireille war ihm
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