Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
auch auf telepathischem Wege in Verbindung setzen.
    Und sie taten es. Sie übermittelten ihr die Befehle auf diese Weise.
    Ihre Stimmen entstanden in Nicoles erhitztem Kopf. Das war noch viel wirksamer. Und vor allem konnte Zamorra nicht mehr hören, was die Dämonen in diesem Augenblick von seiner verzweifelten, schon fast gebrochenen Sekretärin verlangten.
    Sie wird sterben! dachte Zamorra entsetzt.
    Nicole wandte sich langsam um.
    Wie in Zeitlupe.
    Aber unaufhaltsam.
    Der Anblick der Medusa würde für sie tödlich sein. Genauso tödlich, wie er es für all die anderen gewesen war, die sich dieses Scheusal vor ihr geholt hatte.
    Wie war die Gorgone zu vernichten?
    Zamorra dachte an Perseus.
    Er hatte sie enthauptet.
    Zamorra mußte sie ebenfalls enthaupten. Sein Blick flog zu dem Kriegsschiff hin, über dem die beiden gekreuzten Säbel hingen.
    So – und nur so – war die Medusa zu bezwingen.
    Akbar erkannte jedoch seine Absicht sofort.
    Er wollte Zamorra an seinem Vorhaben hindern. Er wollte ihn mit seinem Dämonengeist in die Knie zwingen. Doch das silberne Amulett Leonardo de Montagnes beschützte seinen Träger vor den bösen Mächten.
    Zamorra fühlte zwar einen furchtbar stechenden Schmerz in seinem Kopf, aber er blieb nicht stehen. Mit verzerrtem Gesicht rannte er weiter. Seine Hand flog hoch.
    Fest packte er einen der beiden blanken Säbel und riß ihn vom Haken.
    Nicole drehte sich, als stünde sie auf einer Scheibe. Ganz langsam wandte sie sich um. Die Medusa wartete darauf, daß Zamorras Sekretärin sie voll ansah.
    Erst dann wäre das Mädchen unweigerlich verloren gewesen.
    Mit hochgeschwungenem Säbel hetzte Zamorra durch den Salon.
    »Medusa!« brüllte Mehmet Akbar entsetzt.
    Das schlangenhäuptige Monster wirbelte jäh herum. Die Bestie wollte Zamorra mit ihrem glühenden Blick stoppen.
    Doch ihr Blick verfing nicht.
    Ein Großteil ihrer Kraft ging am unsichtbar schützenden Schild des silbernen Amuletts verloren. Sie vermochte den Professor nicht in den steinernen Tod zu schicken.
    Fauchend versuchte sie ihn anzugreifen.
    Zamorra schlug mit dem Säbel nach ihren vorgestreckten Armen.
    Der Säbel sauste blitzend durch diese Arme. Aber sie blieben dran.
    Sie fielen nicht ab.
    Der Kopf! hämmerte es in Zamorras Geist. Du mußt ihr den Kopf vom Rumpf schlagen! Anders ist sie nicht zu vernichten…
    Zischend näherte sich ihm die schreckliche Medusa. Ihr altes runzeliges Gesicht war zu einem verächtlichen Grinsen verzerrt.
    Sie hatte keine Angst vor Zamorras Amulett. Es machte sie nur rasend, daß sie wegen dieses silbernen Talismans nicht in der Lage war, ihn zu vernichten.
    Deshalb griff sie ihn an.
    Sie wollte ihm die silberne Kette vom Hals reißen. Sie war absolut sicher, daß sie das schaffen würde. Kerzengerade standen die Schlangenleiber von ihrem Kopf ab, so wie einem Menschen manchmal die Haare zu Berge stehen.
    Als sie mit ihren Krallen nach der silbernen Kette fassen wollte, federte Professor Zamorra blitzartig zur Seite.
    Sie griff daneben.
    Zamorra führte seinen Schlag.
    Ein Zischen war zu hören, als der Säbel waagerecht durch die Luft fegte.
    Die blitzende Schneide traf den Nacken des Scheusals wie das Beil eines Henkers.
    Wie ein warmes Messer durch Butter fährt, so durchschlug der Säbel den Hals der Medusa. Ohne Widerstand. Nicht einmal der Nackenwirbel hielt die Klinge auf.
    Die Medusa riß ihr scheußliches Maul auf und stieß einen schmerzlichen Todesschrei aus. Sie faßte sich mit verzerrter Fratze an den Hals. Doch der Kopf blieb auf ihren Schultern sitzen.
    Da geschah etwas, das Zamorra an seinem Verstand zweifeln ließ.
    Mehmet Akbar stimmte in dieses gräßliche Geheul ein. Alt und häßlich wurde sein verzerrtes Gesicht.
    Auch seine Hände zuckten an den Hals.
    Und plötzlich hob sich sein Kopf von den Schultern.
    Sein Halsstumpf zeigte einen glatten Schnitt.
    Der Kopf hatte schräg nach vorn abgehoben. Er überschlug sich mehrmals in der Luft, während er in hohem Bogen durch den Salon flog und mit einem dumpfen Poltern auf den Boden fiel.
    Ein furchtbares Zittern durchlief seinen kopflosen Körper.
    Er machte noch einige unsichere, tappende Schritte. Dann brach er wie ein vom Blitz getroffener Baum zusammen.
    Noch immer stand die Medusa vor Zamorra. Sie stieß gurgelnde Laute aus.
    Widerwärtig sahen die Schlangen aus, die tot an ihrem Schädel herabhingen wie dicke, abstoßende Strähnen.
    Die Glut in ihren Augen erlosch.
    Sie wankte, konnte sich kaum noch auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher