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0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

Titel: 0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm
Autoren: der mir den Atem nahm Der Mord
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mit einem lauten Knall ins Schloß.
    ***
    Ich wollte Mister High anrufen, aber es war Mittagszeit bei uns im Districtsgebäude, und es war mehr als fraglich, ob ich ihn antreffen würde. Also schob ich es auf später.
    Im Wohnzimmer waren sie gerade dabei, die letzten Aufnahmen zu machen, die ihnen notwendig erschienen. Zu diesem Zweck hatten alle Leute den Raum verlassen müssen, und nur der Photograph turnte im Wohnzimmer auf Stühlen und Sesseln herum, um Bilder aus der Höhe hinab auf den Toten zu machen.
    Die anderen standen in der Diele herum und unterhielten sich. Ich zog den Doktor am Ärmel. Er drehte sich mir zu und sah mich fragend an. Seine randlose Brille schimmerte.
    »Doc, ich habe noch ein paar Fragen.«
    »Schießen Sie los, G-man!«
    »Könnte es ein Selbstmord gewesen sein?«
    »Nein, völlig ausgeschlossen.«
    »Warum?«
    »Die Waffe war mindestens drei Meter vom Körper entfernt, als der tödliche Schuß abgefeuert wurde. So einen langen Arm hat kein Mensch.«
    »Stimmt. Eine andere Todesursache kann auch nicht vorliegen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich habe schon Morde bearbeiten müssen, wo man einen Vergifteten nachträglich mit Bleikugeln vollpumpte, um die Polizei irrezuführen.«
    »Bei meiner ersten Untersuchung des Toten waren keinerlei Anzeichen für eine andere Todesursache zu finden. Das will natürlich nicht viel heißen. Die erste Untersuchung am Tatort ist immer sehr fragwürdig. Ich durfte die Lage des Mannes nicht verändern, seine Kleidung nicht öffnen und so weiter. Diese erste Untersuchung soll ja in der Hauptsache nur ermitteln, ob der Mann tatsächlich tot ist. Sie kennen das ja, G-man. Mehr kann ich beim besten Willen jetzt noch nicht sagen. Wir müssen die Obduktion abwarten. Dann können Sie den genauen Befund gern von mir haben. Ich mache Ihnen ein Doppel, wenn ich den Befund diktiere.«
    »Vielen Dank. Schicken Sie mir‘s in mein Office. Jerry Cotton, FBI, New York, das wird genügen.«
    »Gut, ich werde daran denken.«
    »Danke, Doc.«
    Ich wandte mich an O'Marra, der gerade die Treppe von oben herunterkam. Er sollte mir erzählen, was die Mordkommission bei ihrem Eintreffen vorgefunden hatte.
    »O'Marra, als Sie mit Ihrem Verein hier ankamen, wo befand sich da die Frau? Wo hielt sich diese Miß Tudor auf? Wie waren die Türen gesichert — abgeschlossen, nur ins Schloß gedrückt oder gar offen?«
    »Halt, halt! Ich kann immer nur eine Frage beantworten! Das Mädchen ließ uns ein, die Haustür war von innen abgeschlossen, der Schlüssel steckt jetzt noch.«
    »Und die Frau?«
    »Saß in dem Sessel, der neben dem Toten steht.«
    »Was?«
    »Ja, im Ernst! Sie saß in dem Sessel und hielt eine ,Smith & Wesson 38 Special in der Hand. Sie war so durcheinander, daß ich sie fast fünf Minuten lang vergebens ansprach. Dann legte ich ihr die Hand auf die Schulter, und erst durch diese Berührung kam sie in die Wirklichkeit zurück.«
    »Glauben Sie, daß es die Frau war?« fragte ich lauernd.
    Der stellvertretende Leiter der Mordkommission zuckte unentschieden die Achseln.
    »Keine Ahnung, Cotton. Noch ist nichts erwiesen. Vielleicht war sie es — vielleicht auch nicht. Wir werden es.mit der Zeit schon herausfinden.«
    »Damit ist mir nicht viel geholfen. Na, Sie können jetzt noch nicht mehr sagen, das ist mir klar. Ich werde noch einmal mit Miß Tudor sprechen.«
    Ich ging zurück in die Küche. Als ich sie betrat, musterte mich das Mädchen feindselig.
    »Was wollen Sie denn schon wieder, Mister G-man?« fragte sie ablehnend.
    »Ich habe noch ein paar Fragen, die ich Ihnen ja vorhin schon angekündigt hatte. Fangen wir an: Wann sind Sie heute morgen aufgestanden?«
    »Wie immer gegen sieben Uhr?«
    »Reden Sie weiter! Was haben Sie danach getan?«
    »Gewaschen, angezogen, Frühstück zubereitet.«
    »Und? Lassen Sie sich doch nicht jedes Wort einzeln abkaufen!«
    »Um halb neun klingelte Mister Haters nach dem Frühstück. Von seinem Schlafzimmer aus geht eine Klingelleitung nach hier in die Küche. Ich stellte alles, was er gewöhnlich zum Frühstück haben wollte, auf ein Tablett und brachte es ihm hinauf. Als ich nach seiner Aufforderung sein Schlafzimmer betrat, um ihm das Frühstück ans Bett zu bringen, sah ich, daß er nicht allein war. Ich ging schnell wieder hinaus. Er rief mir nach, daß ich ein zweites Frühstück hinaufbringen sollte. Ich tat es, aber ich stellte es vor der Tür ab. Ich wollte nicht noch einmal sein Schlafzimmer betreten, solange diese —
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