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002 - Die Nacht der Mumie

002 - Die Nacht der Mumie

Titel: 002 - Die Nacht der Mumie
Autoren: A.F.Morland
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suchen?«
    schnarrte Dan Jackson. Er wollte den Kerl mit seinem forschen Auftreten einschüchtern.
    Teddy Todd traf keine Anstalten, sich besser zu verbergen. Er trat hinter den Puppen hervor. »Pech gehabt«, sagte er grinsend.
    »Wie kommen Sie hier rein? Haben Sie sich einschließen lassen?«
    »Nein. Ich bin durch das Fenster eingestiegen.«
    »Und wozu das?«
    »Ich will bestimmt nichts bringen.«
    »Aber stehlen.«
    »Das schon eher.«
    »Und was?«
    »Die Mumie«, antwortete Teddy Todd offen.
    »Sie sind verrückt!« stieß Dan Jackson heiser hervor.
    »Absolut nicht.«
    »Was wollen Sie denn mit der Mumie?«
    »Verscherbeln.«
    »Niemand würde sie Ihnen abkaufen.«
    »Doch, ich kenne jemanden, der sie haben möchte.«
    »Sind Sie sich darüber Klar, daß Sie mit Ihrem Leben spielen?«
    Teddy Todd lachte. »Was haben Sie vor? Wollen Sie mich mit der Taschenlampe erschlagen?«
    »Rat Nem-Marun ist gefährlich. Er ist ein Hoherpriester des Teufels.«
    »Ich habe keine Angst vor ihm, und ein bißchen Nervenkitzel finde ich prima.«
    Dan Jacksons Brauen zogen sich zusammen. »Sie kommen jetzt mit mir. Ich werde Sie der Polizei übergeben.«
    Todd grinste. »Ich würde Ihnen ja gern den Gefallen tun, aber ich fürchte, mein Freund ist damit nicht einverstanden.«
    »Ihr Freund?«
    »Er steht hinter Ihnen«, sagte Teddy Todd.
    »Denken Sie, auf diesen simplen Trick falle ich rein?«
    »Gordie«, sagte Teddy Todd.
    »Mein Kumpel hat recht«, erklang in diesem Augenblick hinter Dan Jackson die Stimme des Komplizen. Der Nachtwächter wirbelte wie von der Natter gebissen herum, und da stand tatsächlich noch ein Kerl. Mit einem Messer in der Hand. Und damit stach er zu, ehe Jackson eine Abwehrbewegung machen konnte.
    ***
    »Wieso heißt der Laden Barry’s Pub, wenn es gar keinen Barry gibt?« wollte ich wissen.
    »Es gab einen Barry«, sagte der fette Bursche hinter dem Tresen.
    »Was ist aus ihm geworden?«
    »Man hat ihn eingelocht, wegen wiederholter Steuerhinterziehung. Im Knast bekam er dann Streit mit einem gefürchteten Totschläger. Der schlug ihn krankenhausreif. Im Hospital fing er sich eine Lungenentzündung, und vorbei war’s mit ihm. Manchmal schlägt das Leben verrückte Kapriolen, finden Sie nicht auch? Barrys Witwe verkaufte das Lokal, und nun gehört es mir. Ich sah keinen Grund, den Namen zu ändern, deshalb heißt es immer noch Barry’s Pub. Sind Sie mit meiner Story zufrieden?«
    »Ja.«
    »Und was darf’s zu trinken sein?«
    »Pernod.«
    »Tut mir leid. Hab’ ich nicht. Wird nie verlangt. Trinke ich selbst auch nicht.«
    »Das verzeihe ich Ihnen nie.«
    »Wie wär’s mit einem Scotch?«
    »Na schön.« Ich bekam den Drink, ließ ihn vorerst stehen. »Dies hier ist Gordie Bedfords Stammlokal, nicht wahr?«
    Es zuckte kurz im feisten Gesicht meines Gegenübers. Er schaltete auf Abwehr. »Schon möglich.«
    »Wann haben Sie Gordie zuletzt gesehen?«
    »Weshalb interessiert Sie das?«
    »Weil ich ihn suche.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Er hat jemanden umgelegt.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Es ist aber so.«
    »Wen denn?« wollte der Wirt wissen.
    »Johnnie Waite.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Sie spielen den Ahnungslosen nicht schlecht, aber nicht gut genug«, sagte ich allmählich wütend werdend. »Damit Sie klar sehen: Ich bin Privatdetektiv. Mein Name ist Ballard. Tony Ballard. Wenn Sie mir nicht sagen, wo ich Gordie Bedford finde, mache ich Ihnen mehr Ärger, als Sie verkraften können.«
    »Hören Sie mal, wieso denn? Wie soll ich denn wissen, wo sich Gordie Bedford herumtreibt?«
    »Ich sehe es Ihrer Nasenspitze an, daß Sie’s wissen. Ich habe Augen wie ein Falke, mein Lieber. Als ich vorhin Ihre Kaschemme betrat, sah ich noch etwas.«
    »So? Was denn?« Der Dicke fing an zu schwitzen.
    »Daß in Ihrem Lokal gedealt wird.« Ich wies mit dem Kopf auf einen Dandy. »Der Typ dort in der Ecke hat einem rothaarigen Mädchen Dope verkauft. Sie ist damit auf die Toilette verschwunden.«
    »Mann, Sie spinnen sich da was zusammen!«
    »Okay, wenn Sie sich lieber mit den Bullen als mit mir unterhalten – mir soll’s recht sein.« Ich drehte mich um.
    »Moment! Nicht so eilig! So warten Sie doch, Mr. Ballard! Sie müssen mich verstehen. Ich befinde mich in einer schwierigen Lage. In meinem Geschäft lebt man von der Verschwiegenheit. Wenn meine Gäste durch mich Unannehmlichkeiten kriegen, gehen sie anderswo hin, und ich kann zusperren.«
    »Mir kommen gleich die Tränen«, sagte ich
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