Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
002 - Die Nacht der Mumie

002 - Die Nacht der Mumie

Titel: 002 - Die Nacht der Mumie
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Klingelknopf los.
    Im selben Augenblick öffnete sich die Nachbartür, an der Lena Ernest stand, und ein Mädchen kam aus der Wohnung, der Ähnlichkeit mit Vicky Bonney hatte. Blond, schlank, gut gebaut, veilchenblaue Augen, hübsches Gesicht, moderne Kleidung.
    Sie musterte mich, als hätte ich die Pest. Bestimmt hielt sich mich für einen Freund von Gordie Bedford.
    Es war mir ein Herzensbedürfnis, diesen Irrtum aufzuklären.
    »Verzeihung, Miß Ernest…«
    Sie schaute mich erstaunt an. »Woher kennen Sie meinen Namen?«
    Ich lächelte. »Er steht an der Tür.«
    »Ach so.«
    »Mein Name ist Tony Ballard. Ich bin Privatdetektiv…«
    Jetzt wurde der Ausdruck ihrer Augen freundlicher. Die kalte Wand, die sie zwischen sich und mir errichtet hatte, fiel in sich zusammen, verschwand. Es schien ihr zu gefallen, daß sich ein Detektiv um Gordie Bedford kümmerte. Bestimmt wünschte sie ihrem Nachbarn alle erdenklichen Schwierigkeiten an den Hals. Um meine Behauptung glaubhaft zu machen, wies ich mich aus. Sie nickte zufrieden.
    »Sie wollen zu Gordie Bedford, Mr. Ballard?«
    »Ja.«
    »Er hat garantiert etwas ausgefressen«, sagte sie, und es blitzte leidenschaftlich in ihren Augen.
    »Sie mögen ihn nicht, habe ich recht?«
    »Allerdings.«
    »Darf ich fragen, weshalb nicht?«
    Wieder dieses leidenschaftliche Blitzen in ihren Augen. »Er ist ein schlechter Mensch, und er belästigt mich fortwährend. Es wäre schön, wenn sich endlich jemand fände, der ihn ins Gefängnis bringt. Auf dem Kerbholz hat er bestimmt genug.«
    »Wenn Sie mir sagen können, wo ich ihn finde, mache ich Ihnen gern die Freude«, bemerkte ich.
    »Versuchen Sie’s mal in Barry’s Pub.«
    »Ist das sein Stammlokal?«
    »Ja. Er lungert da häufig herum.«
    »Und wo ist das?«
    »Euston Road. Ein knallrotes Portal. Sie können es nicht verfehlen.«
    »Vielen Dank für den Tip.«
    »Keine Ursache«, sagte Lena Ernest. »Weswegen sind Sie hinter ihm her?«
    »Mord.«
    Das blonde Mädchen riß die Augen auf. »Wenn das so ist, bin ich ihn für immer los.«
    »Vorausgesetzt, ich erwische ihn.«
    »Das wünsche ich Ihnen, Mr. Ballard.«
    Ich lächelte. »Ich mir auch.«
    ***
    Barry’s Pub war kein großes Lokal, die Entlüftung war miserabel, das Publikum unter dem Durchschnitt. Dicke Rauchschwaden hingen in der Luft, neben der Tür zur Toilette hing ein Wurfpfeilspiel.
    Davor standen Gordie Bedford und sein Freund und Komplize Teddy Todd.
    Todd glich einem seriösen Geschäftsmann, war tipptopp gekleidet. Er hatte abstehende Ohren, ein blasses Gesicht und wasserhelle Augen. Soeben warf er einen Pfeil mitten ins Zentrum der Scheibe. Grinsend wandte er sich an Bedford.
    »Mach das mal nach.«
    »Kann ich nicht. Ich war mit diesen verdammten Dingern noch nie gut, das weißt du.« Gordie Bedford warf. Der Pfeil bohrte sich weit rechts in die Scheibe. Schon fast in die Holzwand. »Ich sag’s ja«, brummte der Killer, und leise fügte er hinzu. »Mit der Kanone würde ich deinen Pfeil in der Mitte auseinanderschießen.«
    »Apropos Kanone«, sagte Teddy Todd. »Wie ging’s mit Johnnie Waite?«
    »Ohne Schwierigkeiten.«
    »Hat er noch nicht versucht, die Information zu Geld zu machen?«
    »Er sagte nein.«
    »Glaubst du, er sagte die Wahrheit?«
    »Er hatte nicht viel Zeit für das Geschäft«, meinte Gordie Bedford und warf wieder einen Pfeil, der jedoch noch schlechter saß als der vorherige. »Ich geb’s auf«, sagte er und schleuderte die restlichen zwei Pfeile gleich auf einmal in Richtung Scheibe.
    »Ich war inzwischen nicht untätig«, sagte Teddy Todd.
    »Hast du den Kastenwagen besorgt?«
    Todd nickte. »Geklaut und mit anderen Nummernschildern versehen. Die Bullen brauchen Jahre, um ihn wiederzufinden.«
    »Prima. Wann machen wir uns an die Arbeit?«
    »Von mir aus gleich.«
    »Okay«, sagte Gordie Bedford und bezahlte die Drinks, die sie sich genehmigt hatten.
    Sie verließen das Lokal.
    »Wo steht die Rostlaube?« erkundigte sich Bedford.
    »Gleich um die Ecke. Mann, ich bin schon ein bißchen kribbelig. Du nicht?«
    »Nee. Weshalb denn?«
    »Weil wir so etwas noch nie gemacht haben«, sagte Teddy Todd.
    Bedford zuckte mit den Schultern. »Es ist ein Einbruch wie jeder andere.«
    »Eben nicht. Wir haben bisher schon eine ganze Menge zusammengeklaut. Pelze. Schmuck. Elektrogeräte. Uhren. Aber noch nie eine…« Todd unterbrach sich. »Das ist der Wagen.« sagte er und wies auf das Fahrzeug, das er sich vor einer knappen Stunde vom Gelände
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher