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002 - Die Nacht der Mumie

002 - Die Nacht der Mumie

Titel: 002 - Die Nacht der Mumie
Autoren: A.F.Morland
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hängt er?«
    »Dort hinten.« Er wies auf eine lichterloh brennende Übergardine.
    Ich kämpfte mich durch das Feuer, hielt den Atem an, die Hitze versengte mir Wimpern und Augenbrauen, doch ich ließ mich nicht abhalten. Mit dem Colt schlug ich die Gardine zur Seite.
    Etwas Rotes leuchtete mir entgegen.
    Der Feuerlöscher.
    Ich riß ihn vom Haken, brach die Plombe auf und ließ weißen Schaum aus der Düse schießen. Wo Schaum und Flammen in Berührung kamen, erstickte das Feuer sofort.
    Mit »Feuereifer« bekämpfte ich die gefährlichsten Brandherde. Irgend jemand kam mit Wassereimern.
    Mr. Silver traf ein. »Wo ist Rat Nem-Marun?« fragte er mich gehetzt.
    Jemand riß mir den Feuerlöscher aus der Hand und machte weiter. Die größte Gefahr war bereits gebannt. Der Ex-Dämon und ich konnten uns wieder unserer eigentlichen Aufgabe zuwenden.
    »Ich weiß es nicht«, gab ich zurück.
    Der Geschäftsführer wollte an mir vorbeirennen. Ich hielt ihn auf.
    »Um Himmels willen, ich habe keine Zeit, Mann«, keuchte er.
    »Wo ist die Mumie?« wollte ich wissen.
    »Keine Ahnung.«
    Aber wir bekamen unsere Antwort trotzdem. Sie bestand in einem furchtbaren Schrei, der mir das Blut in den Adern gerinnen ließ.
    ***
    Die Mumie hatte sich zum drittenmal gegen die Tür geworfen. Pippa Colon schüttelte entsetzt den Kopf. Sie preßte ihre Fäuste an die Wangen und blickte mit furchtgeweiteten Augen zur Tür, deren Holz einen senkrechten Sprung hatte. Ein gewaltiger Faustschlag der Mumie ließ das Holz zersplittern.
    Pippa sah den brennenden Arm.
    Rat Nem-Marun griff durch die Öffnung, die er geschlagen hatte.
    Seine Hand, auf der immer noch Flammen tanzten, suchte den Schlüssel.
    Pippa ergriff den Hocker, der vor dem Schminkspiegel stand. Sie riß ihn hoch, rannte zur Tür und schlug damit auf die brennende Pfote.
    Es nützte nichts.
    Rat Nem-Marun erwischte ein Hockerbein. Pippa wollte es ihm entreißen, doch sie war zu schwach dazu. Er schüttelte sie ab, schleuderte den Hocker zu Boden und suchte erneut nach dem Schlüssel.
    Jetzt fand er ihn.
    »Nein!« stöhnte Pippa Colon verzweifelt. »Um Himmels willen, nein!«
    Der Hohepriester des Teufels drehte den Schlüssel herum und versetzte der Tür einen kraftvollen Stoß.
    Sie krachte gegen die Wand. Der Knall ließ Pippa heftig zusammenzucken. Schreckgeweitet waren ihre Augen auf das Monster gerichtet.
    Sie begriff nicht, warum sie in dieser Nacht sterben mußte. War das ihr vorgeschriebenes Schicksal?
    Rat Nem-Maruns Körper brannte kaum noch. Die Bandagen hüllten ihn nicht mehr ein. Es hingen nur noch vereinzelt brennende Fetzen an seinem mumifizierten Leib.
    Er sah grauenerregend aus.
    Und er gierte schon wieder nach menschlichem Leben!
    Langsam hob er seine schrecklichen Hände. Ohne Eile kam er näher. Er schien sich seines Opfers völlig sicher zu sein.
    Pippa Colon wich vor ihm zurück, so weit sie konnte. Als sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß, wußte sie, daß sie verloren war.
    In ihrer namenlosen Angst stieß sie einen gellenden Schrei aus, und dann legten sich Rat Nem-Maruns Hände um ihren Hals und brachten sie zum Verstummen…
    ***
    Der Schrei verriet uns, wo Rat Nem-Marun war. Mr. Silver und ich starteten gleichzeitig. Wir jagten an der Bühne vorbei.
    Auf dem Boden lagen brennende Bandagenfetzen. Wir traten drauf. Das Feuer erlosch. Als der Mädchenschrei verstummte, zog sich meine Kopfhaut schmerzhaft zusammen.
    Ich befürchtete das Schlimmste.
    Eine offene Tür. Eine Garderobe. In dem Raum kämpfte ein schwarzhaariges Mädchen verzweifelt um sein Leben.
    Und der Gegner des Girls war… Rat Nem-Marun.
    Mr. Silver befreite das Girl auf seine unnachahmliche Art. Zwei Feuerlanzen rasten aus den Augen des Hünen.
    Sie trennten Rat Nem-Marun die Hände an den Gelenken ab. Sofort erschlafften die Mumienfinger, und die Hände fielen von Pippa Colons Hals ab. Schluchzend stürzte das Mädchen auf uns zu.
    Es warf sich Mr. Silver in die Arme.
    »Bring sie raus, Silver!« keuchte ich. »Den Höllenbastard kannst du mir überlassen!«
    »Sieh dich vor, Tony, er ist noch nicht erledigt!« warnte mich der Ex-Dämon. Er brachte Pippa Colon aus der Garderobe, während sich Rat Nem-Marun mir zuwandte.
    Endlich hatte ich ihn so vor mir, wie ich es mir wünschte.
    Er besaß keine Hände mehr, aber er konnte mir dennoch gefährlich werden.
    Aber dazu wollte ich ihm keine Gelegenheit mehr lassen.
    Lange hatte ich auf diesen Augenblick warten müssen. Jetzt war er
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