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002 - Das Henkersschwert

002 - Das Henkersschwert

Titel: 002 - Das Henkersschwert
Autoren: Dämonenkiller
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Ihr Gesicht war plötzlich ernst. »Ich finde Sie sympathisch, und ich möchte Ihnen gern helfen. Aber es wird nicht leicht sein. Sie müssen mir vertrauen.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Warum erklären Sie mir nicht einfach alles.«
    »Später«, sagte sie. »Später werde ich Ihnen alle Ihre Fragen beantworten. Sie sind in eine Falle getappt, aber ich bin auf Ihrer Seite.«
    »In eine Falle?« fragte Dorian. »Was für eine Falle?« Er bemerkte, daß sie sich plötzlich versteifte. »Was ist los?« fragte er.
    Sie blickte zu dem hohen Fenster an der Breitseite der Bar, durch das man auf die Straße hinaussehen konnte. Ein schwarzer Mercedes war stehengeblieben, und vier schwarzgekleidete Männer stiegen aus.
    »Zu spät«, sagte Coco. »Sie haben mich erwischt. Jetzt ist alles aus.«
    Dorian sah, daß sich die Männer dem Hoteleingang näherten.
    »Kann ich Ihnen helfen?« fragte er spontan.
    Coco überlegte kurz, dann nickte sie. »Geben Sie mir Ihren Zimmerschlüssel! Ich verstecke mich bei Ihnen. Sie werden mich in meinem Zimmer suchen.«
    Er holte seinen Zimmerschlüssel hervor und reichte ihn ihr. Sie glitt vom Barhocker. Er spürte, daß ihre Furcht nicht gespielt war.
    »Bitte geben Sie mir Bescheid, sobald die Männer verschwunden sind«, sagte sie. Als er nickte, entfernte sie sich rasch aus der Bar.
    Dorian Hunter stand auf und folgte ihr langsam. Er sah, wie sie im Aufzug verschwand. Die Unterhaltung war alles andere als befriedigend verlaufen. Er war jedenfalls nicht schlauer als vorher. Wie zufällig baute er sich neben den Lift auf und sah den vier Männern entgegen, die in diesem Augenblick die Halle betraten. Es war, als würde ihn ein eisiger Hauch streifen. Die Luft wurde plötzlich zäh, und die Zeit schien stehenzubleiben. Die Gäste, die sich in der Halle aufgehalten hatten, erstarrten. Einer der Männer blieb neben der Tür stehen. Dorian sah auf die Straße hinaus. Dort ging das Leben normal weiter. Nur das Hotel schien verzaubert zu sein. Und er wunderte sich, daß er sich bewegen konnte. Er blickte auf die Uhr über dem Empfang. Die Zeiger standen still. Die Kälte wurde immer durchdringender. Dorian Hunter beschloß, sich nicht zu bewegen und abzuwarten, was passieren würde. Einer der Männer griff nach dem Gästebuch und blätterte es rasch durch. Dann warf er einen Blick auf das Schlüsselbrett und legte das Buch wieder vor den Empfangschef, der ebenfalls bewegungslos wie eine Statue dastand.
    Drei der Männer kamen auf den Aufzug zu. Sie trugen schwarze Anzüge, weiße Hemden und silbergraue Krawatten. Ihre Gesichter waren nichts als verwaschene weiße Flächen. Die Männer stiegen in den Aufzug, der vierte war neben der Eingangstür stehengeblieben und starrte auf die Straße hinaus. Er wandte Dorian den Rücken zu.
    Hunter warf wieder einen Blick auf die Uhr. Der Sekundenzeiger hatte sich nicht bewegt. Die Zeit stand tatsächlich still. Vorsichtig schlich Dorian an den Schwarzgekleideten heran. Der dicke Teppich dämpfte seine Schritte. Er kam an einem Ehepaar vorbei, das reglos neben dem Empfangspult stand. Der Mann hielt einen Brief in der Hand. Nur noch wenige Meter, dann hatte er den Mann an der Tür erreicht. Er drückte sich an die Mauer und blickte sich kurz um. Der Aufzug war im fünften Stock stehengeblieben. Er hatte also etwas Zeit, bis die drei Männer zurückkehren würden.
    Plötzlich öffnete sich die Eingangstür. Ein Mann trat ein und wurde sofort von der unheimlichen Magie getroffen. Er erstarrte mitten in der Bewegung. Dorian konnte sich nicht erklären, wieso die Lähmung nicht auch ihn ergriffen hatte.
    Er vermochte sich auf die Geschehnisse der letzten Stunden sowieso keinen Reim zu machen, aber er vermutete, daß ihm eine große Gefahr drohte. Er fühlte sich wie ein Bauer in einem Schachspiel, der nach Belieben hin und her gerückt wurde.
    Dorian stand nun direkt hinter dem Schwarzgekleideten, der etwas kleiner als er selbst war. Seine linke Hand drückte er auf die Schulter des Fremden, mit der rechten holte er aus und schlug die Handkante in seinen Nacken. Der Schwarzgekleidete ging in die Knie, und Dorian schlug nochmals zu. Der Mann plumpste vornüber auf den Boden. Dorian kniete neben ihm nieder und drehte ihn zur Seite. Das Gesicht des Mannes war eine weiße Fläche. Zögernd strich Dorian mit der rechten Hand darüber; er spürte die Nase, den Mund und die Augen, doch sehen konnte er sie nicht. In den Rocktaschen des Fremden fand er eine
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