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0017 - Das Dämonenauge

0017 - Das Dämonenauge

Titel: 0017 - Das Dämonenauge
Autoren: Jason Dark
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Lassos kreisten durch die Luft, fanden mit gnadenloser Präzision ihr Ziel.
    Suko sprintete auf Jane zu. Sie begegneten sich etwa in der Mitte des Schiffes.
    Der Chinese riß die Detektivin kurzerhand hoch, warf sie über seine Schulter und jagte zurück. Genau auf den Kreis zu. Einer der Reiter entdeckte sie.
    Mit einem fauchenden Laut auf den Lippen kreiselte er herum, schwang das Lasso und ließ es einen Atemzug später fliegen. Suko sah dem brennenden Kreisel entgegen und reagierte im Bruchteil einer Sekunde.
    Er duckte sich, driftete gleichzeitig zur Seite und ließ das Lasso über sich und Jane Collins hinwegfliegen. Suko spürte noch den tödlichen Gluthauch, dann war die Gefahr gebannt.
    Sofort rannte der Chinese weiter. Jane krallte sich an seiner Kleidung fest. Dann erreichte Suko mit einem gewaltigen Sprung den rettenden magischen Kreis. Er und Jane waren in Sicherheit. Doch die Horror-Reiter hatten ihr Opfer. Konstantin Hereos.
    Er hing in den feurigen Lassos, wurde von seinem Stuhl gerissen und befand sich im nächsten Atemzug hoch in der Luft. Mit Höllentempo jagten die Reiter den dunklen Wolken entgegen, wurden immer kleiner und waren verschwunden.
    Hereos' Schrei gellte Jane und Suko noch lange in den Ohren.
    Für ihn gab es keine Rettung mehr.
    Die Wolken verflüchtigten sich. Verschwanden ebenso rasch, wie sie aufgetaucht waren. Sekunden später lag der Himmel wieder in einem strahlenden Blau. Nichts mehr wies auf den Überfall der grausamen Reiter aus der anderen Dimension hin.
    Es war, als hätte es sie nie gegeben.
    Doch Jane und Suko wußten es besser.
    Die Detektivin zitterte. Wieder einmal war sie nur knapp mit dem Leben davongekommen.
    »Mein Gott«, sagte sie nur.
    ***
    Nicht zum erstenmal machte ich einen Dimensionssprung mit. Diese Reise durch Zeit und Raum, bei der ich immer das Gefühl hatte, Seele und Körper würden voneinander getrennt. In meinem Kopf fühlte ich ein Brausen und seltsames Pochen. Etwas pfiff um mich herum. Ich wollte die Augen aufreißen, um das Ding zu sehen, aber ich schaffte es nicht. Etwas schien wie ein Bleiguß auf mir zu liegen und mich einzuwickeln. Hilflos war ich. Wie ein Baby. Wenn mich jetzt der Schwarze Tod zu fassen bekam, dann war es aus… Ein schmerzhafter Ruck schien meinen Körper spalten zu wollen. Auf einmal konnte ich wieder meine Augen öffnen, Arme und Beine bewegen, konnte sprechen, lachen, mich verteidigen… Ich blickte mich um, Eine andere Welt tat sich vor meinen Augen auf. Düster, drohend, unheimlich…
    Nebel umwallte mich. Schwer und grau. Ich lag auf einem schwarzen Gesteinsboden, spürte den feuchten klebrigen Nebel auf meiner Stirn und fragte mich, wo ich hier gelandet war. Bruchstücke einer Erzählung streiften durch mein Hirn. Ich mußte an Janes Worte denken, als sie von ihrem Ausflug in die Jenseitswelt sprach. Sie hatte eine Brücke gesehen, die einen Abgrund überspannte. Eine Schlucht, in der grauschwarze Nebel wallten und wogten.
    Sollte ich auf dem Grund dieser Schlucht gelandet sein? Ich wunderte mich darüber, daß ich trotz dieses sicherlich giftigen Nebelgases frei atmen konnte. Normalerweise durfte ich keine Luft bekommen, aber im Reich der Dämonen waren die Gesetze meist auf den Kopf gestellt. Hier lief alles anders als bei uns. Doch wo war Myxin?
    Ich richtete mich auf, versuchte den Magier irgendwo zu entdecken, doch aufquellende Wolken hüllten mich ein. Von dem Magier sah ich keine Spur.
    Hatte er mich verlassen? Wollte er, daß ich – nur auf mich allein gestellt – das Dämonenauge fand und zerstörte? Oder wollte er mich dem Schwarzen Tod in die Krallen laufen lassen? Ich mußte mit beiden Möglichkeiten rechnen und beschloß, doppelt vorsichtig zu sein.
    Ich tastete meinen Körper ab. Fühlte nach meiner Beretta und dem Kreuz.
    Es war noch alles vorhanden. Das geweihte Metall des Kreuzes hatte sich erwärmt. Für mich ein untrügliches Zeichen, daß das Böse irgendwo in der Nähe lauerte.
    Auf dem Fleck stehenbleiben konnte ich nicht. Also setzte ich mich in Bewegung, schritt hinein in die verfluchte Nebelbrühe. Nichts war zu hören. Nicht einmal meine Schritte. Der Nebel schluckte jedes Geräusch. Die Stille war so bedrückend, daß mich ein komisches Gefühl beschlich. Ich konnte meinen eigenen Herzschlag hören.
    Kein Himmel über mir. Nur dieses wallende Grauschwarz. Auf welch einer Welt war ich gelandet? Stand ich bereits am Tor zum Jenseits?
    Wenn wenigstens eine Sonne geschienen hätte, die die
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