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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Telefonhörer, um die Polizei zu verständigen.
    ***
    Ich schaute auf die Tote und sah dann den Arzt an. »Tot«, diagnostizierte der Doc. »Einwandfrei Herzschlag. Daran gibt es nichts zu rütteln.«
    »Und der grüne Schaum auf den Lippen?« Der Arzt wischte sich über die Stirn. »Ich werde die Leiche obduzieren. Vielleicht finde ich dann eine Erklärung.« Der Arzt lächelte wissend. »Sinclair, ich kenne Sie. Sie vermuten wieder irgend einen Dämon oder was weiß ich hinter diesem Tod. Aber lassen Sie es sich gesagt sein, das war ein normaler Herzschlag.«
    »Wobei das eine aber das andere nicht ausschließt«, gab ich zu bedenken.
    Der Arzt knurrte etwas von rechthaberisch in seinen nicht vorhandenen Bart und wühlte in seiner Tasche herum. Die Untersuchungen waren abgeschlossen. Zwei Helfer legten die Tote in eine flache Wanne aus Kunststoff. Der Deckel wurde geschlossen. Die Männer in grauen Kitteln hoben die Wanne hoch und trugen die Leiche aus dem Zimmer.
    Ich fing Janes Blick auf. Die Detektivin hatte mich gerufen. Vom Büro aus war ich geradewegs zu ihr gefahren, um mir die Tote anzusehen. Jane hatte mir auch in Stichworten berichtet, was ihr Sandra vor ihrem Tod noch bruchstückhaft mitgeteilt hatte. Ich war nicht der gleichen Überzeugung wie der gute Doc. Schließlich hatte Sandra einen Namen erwähnt, der selbst für mich wie ein Alptraum war. Der Schwarze Tod!
    Plante dieser Superdämon wieder einen neuen Anschlag? Hatte er bereits seine Fühler ausgestreckt? Für mich war klar, daß ich am Ball bleiben würde.
    Jane Collins nickte mir zu. Ich verstand den Wink. Der Doc sprach mich an. »Soll ich Ihnen eine Kopie des Obduktionsberichtes zuschicken, Sinclair?«
    »Ich bitte darum.«
    »Okay.«
    Meinen Trench hängte ich über den Arm, verabschiedete mich und verließ mit Jane Collins die Wohnung der Toten. Wir mußten zwei Etagen höher fahren. Für den Lift eine Sache von Sekunden. Im Fahrstuhl sprachen wir nicht miteinander. Von der Seite her blickte ich Jane Collins an. Sie sah wieder einmal phantastisch aus. Locker fiel das blonde Haar auf die Schultern. Sie war dezent geschminkt, und die Farbe von Lippenstift und Fingernägel war haargenau aufeinander abgestimmt. Jane trug rote Stiefel, einen bunt bedruckten Rock und eine weit geschnittene moderne Jacke. Ihre Handtasche sah aus wie eine umgedrehte Fleischwurst. Sie war mal wieder neu.
    In der Wohnung erhielt ich einen Whisky. Jane nahm einen Martini und stippte eine Olive hinein.
    »Und nun, großer Geisterjäger«, sagte sie und ließ sich in einen Sessel fallen. »Wie siehst du die Lage?«
    Ich stand neben der Stereo-Anlage und schaute aus dem Fenster. »Sie hat dir gesagt, daß sie zurückkehren will?«
    »Ja.«
    »Dann sollte man die Leiche überwachen.«
    »Wer? Du?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber ich kann nicht meine ganze Arbeit ruhen lassen.«
    »Willst du Leute abstellen lassen?«
    Ich drehte mich um und lachte. »Das bekomme ich nie durch. Außerdem besteht kein begründeter Verdacht.«
    »Für dich schon.«
    »Sicher, aber mach das mal den anderen klar.«
    »Herrjeh«, rief Jane Collins. »Wann endlich werden die Leute mal vernünftig? Du hast doch oft genug bewiesen, daß es Dinge gibt, die mit normalen Maßstäben gar nicht zu messen sind. Irgendjemand muß doch mal wach geworden sein.«
    »Du vergißt, daß all die Fälle nicht groß publiziert worden sind. Die Berichte liegen in den sicheren Archiven des Yard. Nein, Jane, wir müssen wieder allein arbeiten.«
    »Ich wüßte schon jemanden für den Job«, sagte sie.
    Mein Lächeln bewies ihr, daß wir den gleichen Gedanken hatten. »Suko?«
    Jane nickte.
    Ich blies den Atem aus. »Der wird sich freuen. Mein lieber Mann. Eine Leiche zu überwachen ist auch nicht das Wahre.«
    »Er kann sich ja mit Bill Conolly ablösen.«
    »Und Sheila?«
    »Sorry, hatte ich ganz vergessen. Sie bekommt ja bald ihr Baby.« Jane trank ihr Glas leer. »Auf jeden Fall bin ich mit von der Partie. Aber wo sollen wir eigentlich einhaken? Sandra sprach von einer Mode-Tournee.«
    »Weißt du, wer sie leitet?«
    »Das hat sie mir nicht gesagt, ist aber leicht festzustellen.«
    Der Meinung war ich auch.
    »Diese Aufgabe kann ich übernehmen«, schlug Jane Collins vor. »Ich gehe gleich los.« Jane erhob sich. »Tut mir leid, daß der Abend so enden musste.«
    »Was nicht ist, können wir ja nachholen.«
    Jane hauchte mir einen Kuß auf die Lippen. »Und wie?«
    Kinder, mir wurde ganz anders.
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