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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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lebte.
    Im ersten Augenblick fiel mir ein Stein vom Herzen. Aber wie lange würde sie noch leben? Diese mörderische Waffe war tief in ihren Körper eingedrungen. Ich wußte nicht, welche Organe verletzt waren. Es war grausam.
    Ich hob den Blick und sah vier Puppen. Eine war umgestürzt und lag inmitten einer Blutlache auf dem felsigen Boden. Stammte das Blut von ihr?
    Suko gab mir meine Pistole zurück. Automatisch lud ich sie nach. Ein Ersatzmagazin trug ich immer bei mir. Dann begann Kiriakis zu sprechen. Jeder hörte ihm zu, lauschte seinen Worten, denn er lüftete einen großen Teil des Geheimnisses, das über dieser Höhle lag.
    »Dies sollte die Geburtsstätte des Kontinents Atlantis werden«, berichtete er. »Die vier Statuen waren die vier Dienerinnen des Schwarzen Tods. Sie haben ihm damals die Treue gehalten, doch wir konnten sie durch einen Fluch bannen. Leider wirkte der Fluch nicht ewig. Die vier Untoten sollten ihn wieder aufheben, doch nur drei sind gekommen. Jane Collins sollte die Funktion der vierten übernehmen, deshalb sollte sie sterben, damit die Mächte der Finsternis dieses Opfer annahmen und reagieren konnten. So war es doch mein, Sohn – oder?«
    Azarin hob den Kopf. »Ja, Vater!« keuchte er. »Du hast recht. Ich habe viel von dir gelernt.«
    »Leider hast du es nicht zu deinem Vorteil verwendet!«
    Jetzt lachte Azarin auf. »O doch, Vater. Ich habe mich mit dem Schwarzen Tod verbündet, denn er ist mächtiger als ihr zusammen. Dieses Mädchen dort ist tot. Sie wird den Kreis schließen.«
    »Nein!« schrie ich. »Sie ist nicht tot. Wir werden sie retten!«
    Azarin zuckte zusammen, blickte mich an. Dann stand er langsam auf. »Ihr werdet diese Höhle nicht lebend verlassen!« flüsterte er, und seine Worte klangen wie ein Schwur. »Der Schwarze Tod sieht alles. Er besitzt das Dämonenauge, das ihm die Möglichkeit gibt, in das Schicksal der Menschheit einzugreifen und alles zu beobachten. Ihr könnt mich töten, doch damit habt ihr nichts erreicht. Es wird alles von vorn beginnen. Seht euch die Statuen an. Sie leben. Schaut in die Augen. Durch sie kann der Schwarze Tod euch erkennen. Er wird es nicht hinnehmen, daß ihr den Fluch von Atlantis unwirksam macht. Er…« Azarin verstummte.
    Im nächsten Augenblick sahen wir den Grund. Die Puppen setzten sich in Bewegung. Zwei waren es, die auf uns zukamen.
    Sandra Moran und Franca Corelli! Sie gingen steif und ungelenk. Doch zielsicher. Ich wich zurück, sah, daß Suko eine Angriffsposition einnahm, doch ich gab ihm einen Wink, so daß er sich zurückhielt. Denn ich sah etwas anderes!
    Die Puppen wollten nicht uns töten, sondern – Azarin! Ich wußte auch den Grund. Azarin hatte versagt. Sein Plan war fehlgeschlagen. Er hatte den Fluch von Atlantis nicht tilgen können. Und der Schwarze Tod duldete keine Versager unter seinen Vasallen. Er räumte auf. Eiskalt, ohne Pardon!
    Ich war mir sicher, daß die beiden Puppen nur durch seine unheimlichen Kräfte gesteuert wurden und jetzt ihren ehemaligen Herrn und Meister angingen.
    Suko versuchte es noch einmal, doch ich hielt ihn zurück. Diese beiden Monster wollte ich erledigen.
    Kühl lag die Beretta in meiner Hand. Sie war geladen. Sechs geweihte Silberkugeln steckten im Magazin. Fast hatte die kleinere Puppe Azarin erreicht. Sie drängte ihn zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Felswand stieß. Sie brauchte nur noch ihren Arm auszustrecken… Ich drückte ab.
    Donnernd brach sich das Echo des Schusses in der weiten Felsenhöhle. Das geweihte Silbergeschoß zerschmetterte den Schädel der Statue. Der Kopf platzte förmlich auseinander. Teile flogen nach allen Seiten. Dann fiel die Puppe um.
    Plötzlich begann Azarin zu schreien. Erst jetzt wurde ihm wohl bewußt, daß der Schwarze Tod ihn fallen ließ. Das Böse in ihm kam voll zum Durchbruch. Mit einem Fluch auf den Lippen sprang er zur Seite, hetzte auf seine schreckliche Waffe zu und hob sie auf.
    »Azarin! Nicht!« brüllte ich.
    Suko jagte auf ihn zu. Zu spät!
    Er hielt die Waffe schon umklammert. Und dann jagte er sich den Stahl durch die Kehle.
    Es war ein grauenhafter Anblick, der uns den Blutfluß in den Adern stocken ließ. Azarin sackte zusammen, er fiel aufs Gesicht und rührte sich nicht mehr.
    ***
    Wir fanden den Ausgang. Durch die Zerstörung der Schwarzen Magie war wieder alles so wie vorher. Ich trug Jane zum Schiff. Kiriakis trug seinen Sohn auf den Armen. Es tat gut, die frische Seeluft zu spüren, den Wind, der uns
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