Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
Vom Netzwerk:
spritzten los. Die Kollegen aus den anderen Wagen hasteten bereits auf das große Gebäude zu. Jeder Mann wusste genau, dass er sich um eine eingeschlagene Nase zu kümmern hatte. Das war die generelle Personalbeschreibung für den Chef der Blütenbande.
    Phil und ich kamen nicht so schnell mit. Uns saß das peinliche Verhör der Gangster in den Knochen. Wir humpelten auf den Eingang zu, sahen uns aber betroffen an, als plötzlich ein Wagen am Gebäude entlangschoss und Richtung auf das noch offen stehende Tor nahm.
    Phil und ich hatten uns sofort verstanden.
    Wir machten auf dem Absatz kehrt und rannten zurück zum Streifenwagen. Wir hatten die Schmerzen vergessen. Wir wussten, dass der Chef der Bande auf der Flucht war. Auf einer sehr schnellen Flucht übrigens, denn als wir im Wagen saßen, sahen wir nur noch das Heck des flüchtenden Wagens.
    Ich hatte das Steuer übernommen, und ich bedauerte es sehr, dass wir nicht in meinem roten Jaguar saßen. Es musste aber auch so gehen. Immerhin verstand und verstehe ich einiges vom Fahren. Ich trat das Gaspedal bis zum Bodenbrett durch und ließ den Polizeiwagen durch die Kurven radieren.
    Schon nach kurzer Zeit hatten wir den Verbrecher vor uns. Auch der Chef der Blütenbande fuhr nicht schlecht. Er wusste, dass es um seinen Kopf ging. Die Flucht war seine einzige und letzte Rettung.
    Es erscheint mir heute noch wie ein Wunder, dass wir unterwegs nicht festliefen. Unser Glück war nur, dass die Straßen noch relativ leer waren. Um die Fahrer auf den Straßen zu warnen, ließ ich die Polizeisirene ununterbrochen heulen. Das bewirkte, dass die Straßen leer wie eine Rennbahn wurden. Ich musste das tun, damit kein Privatmensch in ein Unglück hineingezogen wurde.
    Natürlich nutzte der Chef der Blütenbande diese leeren Straßen auch aus. Sein schwerer Wagen fraß sich durch die Straßenschluchten. Wir hatten schon längst eine Ausfallstraße erreicht, von der ich wusste, dass sie von Kollegen der städtischen Polizei gesperrt wurde.
    Phil warnte diese Jungs über Sprechfunk. Sie sollten sich von der Sperre zurückziehen, denn es stand zu erwarten, dass der Verbrecher rücksichtslos gegen sich selbst das Hindernis durchfahren würde.
    »Sie sollten Nägel streuen«, sagte ich zu Phil, der diese Anregung sofort weitergab. Wir hatten uns dem Wagen schon beträchtlich genähert. In jeder Kurve arbeitete ich mich mit unserem Wagen näher an den Verbrecher heran. Den Kurven war er nämlich nicht gewachsen. Dort zeigte sich, dass der Verbrecher etwas ängstlich war.
    Die Straßensperre kam in Sicht.
    Der Verbrecher steuerte mit seinem Wagen stur auf die Barrikade zu, die aus zwei zusammengestellten Wagen und einigen Motorrädern bestand.
    »Der ist verrückt geworden«, sagte ich zu Phil. »Durch die Sperre wird er niemals kommen.«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte Phil hastig. Auch er war gespannt, wie der Verbrecher reagieren würde. Doch der Chef der Blütenbande dachte überhaupt nicht an einen Selbstmord, er war nur ein eiskalter Rechner, der seine Chance längst erkannte hatte.
    Er schnitt die beiden quer gestellten Streifenwagen nicht genau in der Mitte an, sondern nahm sich den Wagen auf der linken Straßenseite aufs Korn.
    »Jetzt«, schrie Phil fast vor Erregung. Und dann passierte es auch schon. Der Streifenwagen, der von dem Kühler des Verbrecherautos am Heck getroffen wurde, wirbelte zur Seite. Der Verbrecherchef riss das Steuer seines Wagens herum, das Auto schleuderte gefährlich, wurde aber auf der Straße gehalten.
    »Donnerwetter«, sagte Phil aufatmend, als wir die Stelle passiert hatten. »Das hat er großartig gemacht.«
    »Er weiß, dass der elektrische Stuhl auf ihn wartet«, sagte ich. »In solchen Fällen entwickelt man noch einmal Mut. Aber das soll ihm nicht helfen. Wir werden ihn erwischen. Gleich wird die Straße eng und kurvenreich. Er wird sich den Hals brechen…«
    Ich blieb dicht hinter ihm.
    An ein Überholen war nicht zu denken. Erstaunlicherweise aber wurde auch nicht auf uns gefeuert. Sollte der Bandenchef allein geflohen sein? Was war aus Sloman geworden?
    »Schieß ihm die Reifen weg«, sagte ich zu Phil.
    Mein Partner und Freund feuerte dreimal, dann platzte der hintere, rechte Reifen weg. Wie von einer Riesenfaust bewegt, sprang der Wagen von der Straße herunter. Doch der Chef der Blütenbande verlor noch immer nicht die Nerven. Er schaffte es, an einem Baum vorbeizukommen, dann allerdings überschlug sich der Wagen und kollerte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher