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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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schließlich über einen Abhang auf eine Wiese herunter.
    »Stopp, Phil, nur nicht leichtsinnig werden«, warnte ich meinen Freund, der sofort zu dem verunglückten Wagen laufen wollte. »Ich komm natürlich mit.«
    Wir hatten die Wiese noch nicht hinter uns gelassen, als wir den Fahrer des verunglückten Wagens sahen, der in gebückter Haltung und humpelnd auf ein kleines Gebüsch zulief. Phil blieb stehen und versuchte den Verbrecher mit gezielten Schüssen zu stoppen. Doch war die Entfernung zu groß, ein genauer Schuss war nicht möglich.
    Ich hatte inzwischen weiter an Boden gewonnen. Ich wollte meine Hand auf die Schulter des Gangsters legen und ihn verhaften. Doch der Verbrecher war inzwischen in dem Wäldchen verschwunden. Als ich mich ihm nährte, fielen die ersten Schüsse, und zwar pfiffen sie so dicht an meinem Körper vorbei, dass ich mich mit einem riesigen Hechtsprung erst einmal hinter einem Strauch rettete.
    Am Brechen von Sträuchern hörte ich, dass der Chef der Blütenbande seine Flucht fortsetzte. Ich arbeitete mich ebenfalls in das Unterholz hinein und lauschte, wohin der Verbrecher sich wendete. Seine Flucht war planlos geworden. Dem Mann saß der Schock des Unfalls in den Knochen. Er vermochte nicht mehr logisch zu denken.
    Als ich das Wäldchen verließ, hatte er schon die Steine erreicht. Es handelte sich um gigantische Felstrümmer, die einem tief eingeschnittenen Flussbett vorgelagert waren. Der Verbrecher blieb stehen und schaute sich triumphierend zu mir um. Er winkte mir zu und feuerte plötzlich auf mich. Natürlich traf er nicht, denn mehr als hundert Meter lagen zwischen uns.
    Er hätte nicht schießen sollen.
    Als er sich umwendete, verlor er das Gleichgewicht. Ein schriller, spitzer Schrei des Entsetzens lag in der Morgenluft, aber von dem Chef der Blütenbande war nichts mehr zu sehen. Ich nahm die Beine in die Hand und rannte auf das Flussbett zu.
    Sie können sich meine Überraschung vorstellen, als der Verbrecher plötzlich auf mich feuerte. Er hatte mich getäuscht, sich hinter einem Stein verborgen und auf mich gewartet. Ich konnte mich im letzten Augenblick noch einmal zur Seite werfen. Das Geschoss pfiff wirkungslos an meinem Kopf vorbei ins Blaue hinein. Aber ich hatte instinktiv geschossen.
    Er schrie auf und ließ die Waffe fallen. Er fasste sich an die Hüfte und drohte, in das tief eingeschnittene Flussbett zu fallen. Ich riss ihn zurück und warf ihn zwischen die Steine. Er sah mich aus giftigen Augen an, die sich dann langsam in einer Ohnmacht schlossen.
    »Haben wir ihn?«, hörte ich Phil fragen, der mich erreicht hatte.
    »Das ist der Mann mit der eingedrückten Nase«, sagte ich. »Sieh dir doch mal seine Papiere an, Phil, es ist fraglich, ob er wirklich Kendell heißt.«
    »Ich kann es immer noch nicht verstehen, dass Gilbert ein Verbrecher ist«, sagte Kendell und fasste sich verzweifelt an den Kopf. »Und ich habe ihm immer so vertraut…«
    High nickte dem echten Kendell zu, der mit den Verbrechern natürlich nichts zu tun hatte. Der Chef der ›Central-Versand‹ hatte nie geahnt, dass sein Sekretär unter seinem Namen den Chef der Blütenbande gespielt hatte. Gilbert war nach Kendells Angaben ein erstklassiger, aber auch sehr ehrgeiziger Fachmann gewesen. Dieser Ehrgeiz und seine Geldgier hatten ihn zum Verbrecher werden lassen.
    »Bei der Auswahl ihres nächsten Sekretärs sollten Sie aber etwas vorsichtiger sein«, meinte ich lächelnd. »Gilbert hat uns genug zu schaffen gemacht. Gegen sein Misstrauen war kaum ein Kraut gewachsen und er hatte sich einen Bandenboss zugelegt, dem nur sehr schwer beizukommen war.«
    »Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Gilbert…« Kendell brach ab und fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht.
    »Wir natürlich auch nicht«, erwiderte Phil. »Den Namen Kendell und den Hinweis auf den ›Central-Versand‹ bekamen wir ja auch erst in letzter Minute…«
    »Hier kam es darauf an, eine große Bande zu zerschlagen«, sagte High. »Wir haben Sloman festgenommen, und er wird verraten können, wie die Organisation in den Staaten aufgezogen ist.«
    »Wird, er auch verraten können, wo sich das Notenpapier verbirgt?«, fragte ich.
    »Das haben wir bei der ›Central‹ gefunden«, sagte High lächelnd. »Die beiden Laster standen in der Fahrzeughalle. Man hatte sie in einer Nebengarage eingeschlossen. Ich freue mich, dass wir diese Bande von innen ausheben konnten. Das war wieder einmal ein Musterbeispiel für
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