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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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Beine kommen. Ich lag am Boden und wusste nicht, wo es mir am Körper noch einigermaßen gut ging.
    »Setzt ihn auf den Stuhl«, sagte Kendell. Man riss mich hoch und band mich auf einem einfachen Stuhl fest. Sloman unterhielt sich leise mit Kendell und Harper tuschelte mit seinen Kollegen. Mir drehte sich alles vor Augen. Ich war sehr müde geworden. »Wir wollen es kurz machen«, sagte Kendell, der sich vor mir aufgebaut hatte. »Welcher Polizeidivision gehören Sie an?«
    »Wieso soll ich einer Polizeidivision angehören?«, fragte ich mühsam und erstaunt zurück.
    »Stecken Sie von vornherein jedes Täuschungsmanöver auf«, rief Kendell mir. »Wir wissen genau, dass Sie wie diese Norma Brent ein Polizeispitzel sind.«
    »Warum fragen Sie dann noch?«
    Das hätte ich nicht sagen dürfen. Auf ein Kopfnicken von Kendell hin beschäftigten sich die Gangster erneut mit mir. Ich verlor schnell das Bewusstsein und war froh darüber. Ein Guss Wasser brachte mich erst wieder auf die Beine.
    »Ich möchte klare Antworten hören«, sagte Kendell. »Arbeiten Sie für das Schatzamt, für das FBI oder für die städtische Polizei…?«
    »Ist das noch so wichtig?«
    »Ich will endlich eine Antwort hören«, regte sich Kendell auf.
    Ich schloss erschöpft die Augen und meine Gedanken rasten durch meinen Kopf. Warum fragte Kendell so? Hatte er wirklich noch keine Ahnung? Wusste er nicht, welches Netz sich über ihm zusammenzog? Ich musste Zeit gewinnen.
    »Woher wissen Sie eigentlich, dass…«
    »Sloman, erklären Sie es ihm«, sagte Kendell lächelnd. »Er scheint noch immer nicht zu verstehen, dass wir schlauer waren als er.«
    »Das ist schnell erklärt«, übernahm Sloman die Unterhaltung. »Zuerst einmal wurden wir misstrauisch, als die kleine Brent schwach wurde. Aber die letzte Sicherheit bekamen wir durch diesen Kassiber, mein Junge. Culman hat uns aus dem Gefängnis geschrieben und gewarnt. Sie müssen ein Cop sein, sonst hätten Sie ihn damals unten am See erledigt. Dass Sie es nicht getan haben, ist Ihr Pech. Jetzt wird sich der Vorgang am Wasser noch einmal wiederholen, doch diesmal spielen Sie die Hauptperson.«
    »Ich möchte mich an dieser Stelle noch für die gütige Mitarbeit bedanken«, schaltete sich Kendell ironisch ein.
    »Dank Ihrer Mitteilungen an die Polizei konnten wir ungestört an das Papier heran. Das ist auch noch nicht dagewesen, dass die Polizei hilft, einen Überfall auszuführen.«
    »Sie lachen zu früh, Kendell«, meinte ich. Meine Zunge war sehr schwer geworden, sie gehorchte noch nicht meinem Willen.
    »Sie haben verspielt«, sagte Kendell.
    »Abgesehen davon, dass ich nicht Kendell heiße, Burns… Sie können sich Ihre Lage erleichtern. Wenn Sie uns die Wahrheit sagen, werde ich dafür sorgen, dass sie schnell sterben können. Machen Sie mir aber Schwierigkeiten, dann werden sie bald schreien.«
    »Sie sind nicht Kendell?«, fragte ich schnell, um ihn am Reden zu halten. »Wir dachten…«
    »Der arme Kendell hat keine Ahnung, dass sein Name so missbraucht wird«, erwiderte der Chef der Gangster auflachend. »Rechnen Sie nicht mit Ihren Kollegen, Burns. Die bewachen ein leeres Drucklager, in Wirklichkeit haben wir das Papier längst verlagert.«
    »Er glaubt uns nicht«, spottete Sloman.
    »Ich will es Ihnen beweisen«, redete der Gangsterchef weiter. »Sie erinnern sich doch daran, dass die beiden Papierlaster zuletzt in einem Hof standen, nicht wahr? Schön, Burns… dieses Papier wurde angeblich von dem Motorboot weggeschafft. Aber in Wirklichkeit befindet es sich nach wir vor in den Lastern, die wir längst umdirigiert haben. Die Boote haben nur harmloses Druckpapier befördert.«
    »Und die Blüten, mit denen wir bezahlt haben, existierten schon vorher«, mischte sich Harper grinsend ein. »Ihr Greifer kommt euch wahrscheinlich riesig schlau vor, aber ihr seid hereingelegt worden. Das Papier wird kein Mensch mehr finden und deine Kollegen bewachen eine leere Druckerei.«
    »Wir wollen zur Sache kommen«, drängte Kendell. »Burns, ich will sofort wissen, was Sie mit Ihrer Dienststelle vereinbart haben. Reden Sie, oder ich lasse Sie foltern.«
    Ich saß mächtig in der Tinte.
    Sie hatten uns tatsächlich hereingelegt. Sie hatten mir mit den beiden Lastern einen bösartigen Streich gespielt. Ich bezweifelte es, dass die Kollegen vom FBI ihr Augenmerk noch auf die beiden Laster gerichtet hatten, nachdem sie angeblich entladen worden waren. Kendell hatte diesen Trick erstklassig
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