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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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dünn und bösartig an.
    »Wir geben Ihnen die letzte Chance«, sagt er. »Wollen Sie nun reden oder nicht…?«
    »Haben Sie ’nen Schluck Wasser?«, fragte ich erschöpft.
    »Den bekommen Sie, wenn Sie geredet haben.«
    »Gebt ihm einen Schluck Wasser«, mischte sich der Gangsterchef ein. Da sie aber kein Wasser vorrätig hatten, packte einer der Gangster eine Taschenflasche mit Schnaps aus. Er entschraubte sie und reichte sie mir.
    Nach wenigen Schlucken fühlte ich mich bedeutend wohler. Der scharfe Stoff rann heiß in meinen Magen hinunter, meine Glieder bekamen wieder Leben. Ich schluckte und wollte die Flasche noch einmal an den Mund setzen. Aber da stoppte Sloman mich. Er entriss mir die Flasche und schimpfte.
    Um mich zu schlagen, beugte er sich etwas vor. Seine Revers klafften dabei auseinander. Ein schneller Griff, und ich hatte seine Waffe in der Hand.
    Ich schoss sofort.
    Die trübe Lampe, die das Zimmer erleuchtet hatte, zersprang Gott sei Dank auf Anhieb. Ich ließ mich zu Boden fallen und kroch, so schnell ich konnte, vom Stuhl weg.
    Ein Höllenzauber brach los.
    Schüsse brachen los. Querschläger zwitscherten durch den kleinen Raum und das Brüllen getroffener Gangster war zu hören.
    »Licht…!«, brüllte der Gangsterchef.
    Einer der Gangster war so dumm, ein Feuerzeug anzuknipsen. Er schrie auf, als ich seinen Arm erwischt hatte. Nach dem Schuss - ich hatte mich schon wieder weggerollt - donnerten weitere Schüsse auf, aber sie trafen mich nicht. Ich hatte ein ungeheures Glück, denn ich wurde noch nicht einmal angeritzt.
    Ich versuchte erst gar nicht, die Außentür zu erreichen, die sicherlich blockiert worden war. Ich kroch auf die andere Tür zu, durch die man mich vor wenigen Minuten noch ins Zimmer gebracht hatte. Es wäre sinnlos gewesen, das Schicksal herauszufordern. Jeden Moment konnte mich der tödliche Schuss treffen, denn die Gangster lauerten nur auf die Chance, um mich auszulöschen.
    Es gelang mir, durch die Tür zu kommen.
    Sicher, man hatte sie knarren gehört und feuerte mir eine Serie Schüsse nach, aber da es dunkel war, trafen sie nicht. Ich richtete mich auf und schmetterte sie zurück ins Schloss. Dann fanden meine Finger einen Lichtschalter, den ich betätigte.
    Vor mir lag ein langer Gang, in dessen Mitte sich der Abstieg zum Betonkeller befand. Ich dachte natürlich nicht daran, freiwillig in den Keller zu gehen, sondern ich rannte so schnell ich konnte an der Treppe vorbei und erreichte eine schwere Schiebetür, die sich aber öffnen ließ. Ich musste mich sehr anstrengen, bis ich sie soweit auf hatte, dass ich hindurchschlüpfen konnte. Hinter mir an der Zimmertür war es laut geworden. Ich blieb stehen und beobachtete sie. Sie wurde von unsichtbarer Hand aufgezogen, aber keiner der Gangster getraute sich, den Korridor zu betreten.
    Um von ihnen nicht früher oder später in die Zange genommen zu werden, lief ich weiter. Das Licht des Korridors erhellte einen Bruchteil des riesigen Lagers, das vor mir lag. Die Steinbaracke war dem eigentlichen Lagerhaus nur vorgelagert und wurde durch den Korridor damit verbunden.
    Es wäre sinnlos gewesen, tiefer in das Lagerhaus hineinzugehen. Mir fehlte das notwendige Licht dazu. Ich kletterte mühsam über eine Eisenleiter nach oben auf einen Zwischenboden und setzte mich dort erst einmal fest.
    Lange dauerte es nicht, bis die Gangster erschienen. Schüsse fielen nicht mehr, sie hatten das Feuer erst einmal abgestellt und versuchten, mich aufzuspüren. Ich rührte mich nicht und sah sie unter mir vorbeiziehen. Das heißt, Sloman und der Chef der Blütenbande waren nicht zu erkennen. Sie schätzten Abenteuer dieser Art bestimmt nicht.
    Die Schritte und Stimmen entfernten sich. Ich wartete noch einige Zeit ab und wollte mich an den Abstieg machen. Mein Plan war es, durch die Steinbaracke wieder ins Freie zu gelangen. Im letzten Moment konnte ich meinen ausgestreckten Fuß wieder zurückziehen, als ich ein unterdrücktes Hüsteln hörte. Die Gangster hatten eine Wache an der Schiebetür zurückgelassen, die verhindern sollte, dass ich mich klammheimlich absetzte. Bevor ich mir einen Trick ausdenken konnte, kam die Masse der Verbrecher aber auch schon wieder zurück. Die Durchsuchung des unteren Lagers war wohl erfolglos verlaufen, jetzt mussten sie sich zwangsläufig für den ersten Zwischenboden interessieren. Was blieb mir anderes übrig, ich musste Stellungswechsel machen.
    Nach etwa zehn Schritten flammte oben auf der Etage
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